Die Sanierung des Diesbachs

Der Diesbach mit seiner mannigfaltigen Baumhecke, dem idyllischen Wasserfall und der malerischen alten Mühle im Hintergrund verwandelte sich vorübergehend in eine monotone Stein- und Geröllwüste. Und dies alles wegen einer Bachsanierung, die dem oft gefährlichen Bach mehr Raum verschaffen sollte. Heute ist das 1,6 Millionen Franken kostende Jahrhundertwerk vollendet.



Oberhalb der Fussgängerbrücke ausbrechendes Wasser wird dank der Geländerinne wieder in den Bach geleitet. Die Flächen oberhalb der Kantonsstrasse sind heute bereits wieder grün und erinnern kaum mehr an die Grossbaustelle. (Bild: zvg)
Oberhalb der Fussgängerbrücke ausbrechendes Wasser wird dank der Geländerinne wieder in den Bach geleitet. Die Flächen oberhalb der Kantonsstrasse sind heute bereits wieder grün und erinnern kaum mehr an die Grossbaustelle. (Bild: zvg)

Der Vorstand der Diesbachkorporation nahm dies zum Anlass, die Öffentlichkeit über den neuen Diesbach zu informieren. Korporationspräsident Urs Figi-Marti stellte in seiner Ansprache das Werk in den geschichtlichen Verlauf der relativ jungen Korporation. Demnach wurde diese im Jahre 1947, anderthalb Jahre nach dem Katastrophenjahr 1945 (Diesbach, Durnagel) auf Druck des Kantons gegründet. Sofort wurde die Sanierung der Baulose 1 und 2 von der Linth bis zur Kantonsstrasse beschlossen. Dannach war es lange still um die Diesbach Korporation.


Schon im Juli und August 1995 fanden wieder Hochwasser statt, die nur mit grossem Glück nicht in Katastrophen ausarteten. Nun musste mit der Sanierung etwas gehen: Begehungen und Gespräche mit kantonalen Instanzen fanden statt, ein Ingenieurprojekt wurde ausgearbeitet. Die Baudirektion und die Bundesinstanzen waren mit der vorgeschlagenen Lösung einverstanden, der Regierungsrat hingegen wies das Projekt zurück, weil dieses nicht den heutigen Anforderungen entspreche.


Der Korporationsvorstand hatte keine Wahl; er erteilte die Aufträge für ein Integralprojekt und ein Vorprojekt, das die neusten Erkenntnisse des Wasserbaus berücksichtigt. Das Ergebnis war für den Vorstand niederschmetternd: gewaltiger Kostenaufwand und enormer Landverschleiss. Doch Baubewilligung und Subventionen waren nur möglich, wenn die Sanierung gemäss neuem Vorprojekt gemacht wird. Oder kurz gesagt: Der Diesbach braucht mehr Raum.


Im Herbst 2006 wurde den Ufern entlang gerodet, sodass im Frühling 2007 sofort mit den Bauarbeiten begonnen werden konnte. Diese gingen bis zum Dezember zügig voran und wurden nur beeinträchtigt durch die sowohl kosten- als auch arbeitsmässig unvorhergesehene Entsorgung einer alten Mülldeponie. Ausserhalb des Projektes wurden im gleichen Zug eine Loipenbrücke erstellt und eine Hochspannungsfreileitung unter den Bach verlegt. Nach einer effektiven Bauzeit von zirka zehn Monaten war die Sanierung des Diesbach vollendeten.


Die anfängliche Skepsis bis zur gänzlichen Ablehnung der Bachverbauung ist einer breiten Zustimmung. Sogar Qualitäten für ein Erholungsgebiet werden der neuen Bachlandschaft attestiert, wobei wohl die breiten Ablagerungsstrecken im Oberlauf. gemeint sind, die bereits Kinder zum Spielen am Wasser angelockt haben.