Die schönsten Lieder Neapels – in Schwanden wuchsen Anteilnahme und Freude

Die Verantwortlichen des Kulturvereins Glarus Süd mit Ruth Tüscher, Präsidentin, sind mit spürbarer Kreativität und grossem Engagement fürs Zustandekommen verschiedenster Anlässe im Einsatz. Diesmal standen «Die schönsten Lieder Neapels», von Nelly Patty gestenreich und beseelt gesungen und mit kunstvoller Cello-Begleitung von Pi-Chin Chien und Fabian Müller auf dem Programm – Ungewohntes und wohl gerade deshalb von erfreulich vielen Musik- und Kulturbegeisterten besucht.



Nelly Patty gestenreich und beseelt gesungen und mit kunstvoller Cello – Begleitung von Pi – Chin Chien und Fabian Müller (Bilder: p.meier)
Nelly Patty gestenreich und beseelt gesungen und mit kunstvoller Cello – Begleitung von Pi – Chin Chien und Fabian Müller (Bilder: p.meier)

Ruth Tüscher schlug mit ihrer herzlichen Begrüssung einen weiten Bogen zwischen Neapel und Schwanden – eine von vielen Konzertstationen der ungemein beseelt, kunstvoll Interpretierenden. Pi-Chin Chien und Fabian Müller gestalteten den Cello-Part aus, dies In hervorragendem Zusammenspiel, hoher gegenseitiger Abgestimmtheit und ausgereifter Spieltechnik, spannungsreich, witzig und enorm gefühlvoll. Nelly Patty erwies sich als Unterhalterin der ganz besonderen Kompaktheit. Ihre stimmlichen Qualitäten sind ebenso packend wie faszinierend. Mit dieser Form des Gestaltens entführt sie in die bereite Welt fast aller Gefühle, wie sie in Neapel zuweilen ausgelebt werden. Da sind Flirt, Lob, Sehnen, Andächtiges, leicht Verruchtes, herzliche Wärme, Wohlklang, Geschwätz, Gedanken aller Art, leichte Trauer, kunstvolle Anteilnahme, einherpolternde Momente – einfach beinahe alles dabei – was Neapel auszeichnet.

Nelly Patty verstand es in unnachahmlich charmanter Weise, die breite Gefühlswelt den gebannt Hinhörenden näher zu bringen, aufzuzeigen, was in südlicher Wärme dann gelebt wird, wenn es angezeigt ist. Die Sängerin lebt diese Leidenschaft mit ihrem gestenreichem, riesig lebhaftem Gestalten aus. Ruhiges Dastehen ist einfach unmöglich, Es ist eine berührende Ganzheit, die sie – mit französischem und italienischem Hintergrund und herzlicher Wertschätzung des Glarnerlandes – über eine Stunde hinweg auslebt. In ihr leben schauspielerische Fertigkeiten, Überzeugung, ansteckend Lebhaftes, Schalk und Charme.

In wirbliger Kürze werden Liedinhalte, deren Herkunft, Kompositorisches, Gesellschaftliches, Kulturrelevantes erläutert, bevor es zum gesanglichen Ausgestalten kommt, dies in einer Ganzheit, die an Aussagen durchaus anzuschliessen vermag. Nelly Patty, von vielen Tourneen, ihrem Ausgestalten mit Bühnengrössen, Ehegattin des Komponisten Christoph Walter, Auszeichnungen und international Beachtetem ebenso bekannt wie gut vernetzt, stellte ihr hohes Können nicht einfach in den Vordergrund, sie gab den mit den Celli Begleitenden genügend Raum, wusste um erfolgreiches Erarbeiten und Gemeinsamkeiten.

Fabian Müller, Komponist, Bearbeitender des Liedgutes, Experimentierender, vielseitig engagiert, führte in seinen Teil der ausgereiften Gesamtheit ein. Seine Gattin, Pi-Chin Chien stammt aus Taiwan, studierte in der Schweiz und gestaltet mit viel Hingabe und enorm kunstreich mit.

Nelly Patty war erfrischende Gesamtheit, wortreich agierend, enorm herzlich und riesig gefühlvoll – auch als sie von ihrer Liebe zum Glarnerland und ihrer Wertschätzung sprach, liebe Freunde erwähnte. Man glaubte ihren Aussagen, nahm das gerne in sich auf, genau wie die Wärme und den Ausdrucksreichtum der gesungenen Botschaften.

Mit herzlichem Dank und der Übergabe kleiner Präsente erfolgte die Verabschiedung durch den organisierenden Kulturverein – nachdem der herzlich Applaus auch der Zugabe galt, der sich das Trio auf der Bühne gerne hingab.