Der ehemalige Kantonsgeometer von Glarus, Christian Just, schilderte am Vortragsabend in Näfels vorerst wie die ersten bekannten Vermessungen gemacht wurden. In Urzeiten kam da schon auch eine Messchnur zum Einsatz. Im Glarnerland wurden 1807 die ersten Katastermessungen für die Zwecke der Linthkorrektion erstellt. Die Mess- und Arbeitstechniken, die Instrumente und die Werkzeuge haben sich in dieser Zeit stark weiterentwickelt. Der Computer hat in den Geometer- und Vermessungsbüros längst die mechanische Rechenmaschine und die Tuschfeder ersetzt, gemessen wird immer häufiger mit Hilfe von erdumkreisenden Satelliten. Die Verwaltung der Daten erfolgt nicht mehr in Planschränken sondern im geographischen Informationssystemen GIS. Für die Abgabe der Daten wird das Internet verwendet. Auf der Homepage des Kantons Glarus sind unter dem Departement Bau und Umwelt, Kantonales Geoportal, unter «Amtliche Vermessung» die Daten aus dem Kanton abrufbar.
Herausforderungen und Zukunfsmusik
Der zweite Referent, Lukas Domeisen, Geodata Glarus AG, referierte ausführlich über die heutigen Herausforderungen, Aufgaben und Abläufe in einem modernen Geometerbüro. Zu den Hauptaufgaben der amtlichen Vermessung (AV) gehören einerseits das Erheben der Grundstücksgrenzen und das Nachführen dieser Daten. Damit leistet die amtliche Vermessung einen wesentlichen Beitrag zur Sicherung des Grundeigentums. Andererseits bildet sie die Grundlage für nahezu alle anderen geografischen Daten, für zahlreiche Anwendungen in Wirtschaft, Verwaltung und im Privatleben. Die Daten der AV werden auch benötigt für Orts- und Stadtpläne, für Bauvorhaben, für Zonenplan und Raumplanung.
Die amtierende Kantonsgeometerin Helena Aström Boss erklärte, dass der Kanton Glarus in Bezug auf die AV gut dastehe. Als Trends für die Zukunft erwähnte sie die Visualisierung der Daten in 3D sowie ein einheitliches Einstiegsportal und die ohne Gebühren freie Nutzung aller Geodaten.
Zeugenaufruf – Vergewaltigung auf dem Linthdamm in Näfels


