Die Zecke - so winzig und so gefährlich

Die Zecke ist derzeit in aller Mund. Der Frühsommer ist „ihre“ bevorzugte Zeit. Sogar die Armee macht Jagd auf sie. Sie tummelt sich an Waldrändern, in Lichtungen, Waldwegen, Hecken und im Unterholz. Mehr als 80 Zentimeter klettert sie aber nicht hoch, fällt also nicht von den Bäumen auf ihre Opfer herab, wie man oft meint. Umso wichtiger ist es, Füsse, Beine und Arme zu schützen. Ein Spray kann die Tiere vorübergehend abwehren. Es gibt auch eine völlig ungefährliche Impfung (für Kinder ab sechs Jahren).



dem neuen Vorstandsmitglied Käthi Müller und Sekretärin Margrit Kubli. (Foto Jann Etter)
dem neuen Vorstandsmitglied Käthi Müller und Sekretärin Margrit Kubli. (Foto Jann Etter)

Der Vortrag von Dr. med. FMH René Ochsenbein, Facharzt für Innere Medizin und Rheumatologie, Näfels, Präsident der Rheumaliga Glarus, anlässlich der 24. Generalversammlung im „Glarnerhof“ Glarus kam also gerade zu richtigen Zeitpunkt und stiess auch auf sehr grosses Interesse; der Saal war wohlgefüllt.

Der Angriff der Zecke

Die Zecke greift mit gespreizten Vorderbeinen, die ihr Halt verleihen, und sie steckt den Stachel resp. Rüssel in die Haut, um Blut zu saugen. Sie bleibt länger, dies etwa im Unterschied zur Mücke, die schnell zusticht und wieder wegsummt. Den Stich der Zecke spürt man nicht, denn sie spritzt mit dem Stachle ein Betäubungsmittel ein, und weil sie eben so klein ist wie ein Gufenknopf, kann man sie leicht übersehen. Am besten entfernt man sie mit eine spitzen Pinzette, nachdem man den Körper danach abgesucht hat; der schier legendäre Tropfen Öl bringe nichts. Beim Entfernen brauche es „Zug“.

Viren und Bakterien

Die Zecke presst die für sie nicht brauchbaren Bestandteile des Blutes wieder aus - und diese Flüssigkeit enthält zweierlei Krankheitserreger. Es sind einerseits Viren, anderseits Bakterien.

Dr. Ochsenbein umschrieb die Wirkung dieser Erreger genau. Bei der Viruserkrankung handelt es sich um die FSME, Frühsommer-Meningoencephalitis, deren Symptome die Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen sind, die in der Regel nach wenigen Tagen wieder abklingen; die FSME kann aber auch eine Hirnhautentzündung auslösen und im schlimmsten Fall eine Hirnentzündung, die mitunter auch zu Tod führen kann. Gegen diese Krankheiten gibt es effektiv keine Heilmittel.

Die Bakterien sind für die Lyme-Borreliose verantwortlich. Sie äussert sich in Entzündungen, hat grippeähnlichen Krankheitserscheinungen und Gelenkschmerzen, sogar Nervenwurzelentzündungen, Herz- und Augenentzündungen zur Folge; im Spätstadium kann Arthritis auftreten. (und darum trug der Vortrag den Titel „Machen Zecken Rheuma?“.) Die Borreliose kann mit Antibiotika in Tablettenform oder Infusionen bekämpft werden, ebenso die Arthritis.

Interessante Beiträge teilweise „zeckenerfahrener“ Leute ergänzten die mit grosser Aufmerksamkeit verfolgten Ausführungen von Dr. Ochsenbein.

Die Generalversammlungsgeschäfte

In kurzer Zeit erledigten die Rheumaliga-Mitglieder die Geschäfte ihrer 24. Hauptversammlung. 2008 fand laut Jahresbericht ein Informationstag in der Drogerie Dropa in Glarus statt. Die Liga hat 453 Mitglieder, vier mehr als vor Jahresfrist. Gut besucht waren die Gymnastikkurse. In diesem Jahr wird ein Qi-Gong-Kurs durchgeführt (chinesische Atem- und Bewegungstherapie).

An dieser 24. GV feierte die Rheumaliga ihr 25-Jahr-Jubiläum. Seit 25 Jahren ist ihr Gründer Dr. Fritz Kesselring, nunmehr Ehrenpräsident, dabei, ebenso die Vorstandsmitglieder Erika Leuzinger, Schwanden, die nun das Vizepräsidium innehat, und Rechtsanwalt Paul Zimmermann, Glarus. Zusätzlich in den Vorstand gewählt wurde Käthi Müller, Netstal.