Doppelsieg für André Eberhard an der Kleinkaliber-Glarnermeisterschaft

Trotz schwacher Beteiligung kämpften die Teilnehmer der diesjährigen Kleinkaliber-Glarnermeisterschaft beherzt. Der Nachwuchs fehlte gänzlich.



Die Podestschützen der Glarnermeisterschaft (von links): Rolf Lehmann
Die Podestschützen der Glarnermeisterschaft (von links): Rolf Lehmann

An was es gelegen hat, ist schwierig zu eruieren. Eine derart schlechte Beteiligung gab es seit längerer Zeit nicht mehr. Viele Eliteschützen widmeten sich lieber einer anderen Beschäftigung – beim Nachwuchs konnte gar kein Wettkampf durchgeführt werden, da keine Nachwuchsschützen am Start waren. Die Anwesenden waren sich einig, dass dies für den Schiesssport eine bedenkliche Entwicklung ist. Im Schiessstand in Näfels wurde jedoch nicht nur diskutiert, sondern auch geschossen.

Eine Haaresbreite entschied

Das Wetter und die Bedingungen waren für gute Resultate eigentlich wie geschaffen. Die Glarner Schützen taten sich jedoch schwer. Beim Liegendmatch hatte manch ein Schütze Mühe und fand die richtige Einstellung bei der Optik nicht. Durchs Band konnten schlechte Passen beobachtet werden. Am besten meisterte André Eberhard die 60 Schuss. Der Mitlödner verlor zwischen dem 30. und 40. Schuss zwar auch zu viele Punkte, war jedoch über den gesamten Verlauf am konstantesten. Dies verhalf ihm schliesslich zum Sieg. Mit 613,2 Punkten sicherte er sich den Titel. Rolf Lehmann misslang die erste Hälfte völlig. Nachdem der Schwandner an der Zieleinrichtung eine Änderung vornahm, lief es plötzlich von selbst. Mit 613,0 Ringen verpasste er den Titel erneut, wenn auch nur um eine Haaresbreite. Der favorisierte Liegendspezialist Mischa Armati bekundete ebenfalls Mühe. Der Linthaler musste sich mit dem 4. Rang begnügen (609,4) und die Bronzemedaille Gina Landolt überlassen, die mit 612,6 Zählern überraschte.

Spannung bis zum Schluss

Nicht weniger spannend war der Dreistellungsmatch mitzuerleben. Wiederum bekämpften sich Rolf Lehmann und André Eberhard, wobei das bessere Ende für den Letzteren galt. André Eberhard startete mit 388 Kniendpunkten gut. Auch Rolf Lehmann gelang mit 385 Ringen ein tolles Ergebnis. Mischa Armati schoss mit 378 Punkten ein ansprechendes Resultat. Jürg Fischli (373) fand sich während den ersten 20 Schuss nicht zurecht. Die 40 Schuss liegend brachten noch keine Vorentscheidung. André Eberhard konnte den Vorsprung gegenüber Lehmann und Armati nur um drei Punkte ausbauen (391), wobei beide seiner Kontrahenten mit einer Hunderterpasse die Stellung beendeten. Die letzten 40 (stehend) sollte die Entscheidung herbeiführen. Eberhard führte gegenüber Lehmann mit 6 und gegen Armati mit 13 Punkten. Mischa Armati konnte mit 355 Ringen nicht mehr ins Geschehen um den Titel eingreifen und beendete den Match mit guten 1121 Punkten. Zwischen Lehmann und Eberhard wurde es nochmals richtig spannend. Der Schwandner begann mit 93 und 94 sehr gut, während Eberhard mit zweimal 92 Punkten schwächelte. Da die Schützen über eine Visualisierung stets im Bild waren, wie es der Konkurrenz läuft, sah Eberhard, dass er zwischendurch die Führung an den Präsidenten der Sportschützen abgegeben hatte. Mit einem Zwischenspurt von 96 Punkten und einem gleichzeitigen Einbruch von 85 Ringen von Lehmann, schuf Eberhard die Ausgangslage für den zweiten Tagessieg. Bei Rolf Lehmann war der Faden gerissen und mit 90 Punkten in den letzten zehn Schuss musste er sich mit dem 2. Rang begnügen (1135). Zwar war bei Eberhard auch die Luft draussen, doch mit 92 Ringen gelang ihm ein Total von guten 1151 Punkten.

Resultate

Liegendmatch Elite:

1. André Eberhard Mitlödi, 613,2 Punkte. 2. Rolf Lehmann Schwanden, 613,0. 3. 3. Gina Landolt Näfels, 612,6. 4. Mischa Armati Linthal, 609,4. 5. René Müller Näfels, 604,5. 6. Andy Meier Bilten, 601,9. 7. Jürg Fischli Näfels, 598,8. 8. Peter Armati Luchsingen, 596,2. 9. Gianni Albert Niederurnen, 589,4.

3-Stellungsmatch Elite:

1. André Eberhard 1151 (388/391/372). 2. Rolf Lehmann 1135 (385/388/362). 3. Mischa Armati 1121 (378/388/355). 4. Jürg Fischli 1105 (373/383/349). 5. Gianni Albert 965 (326/375/264).