Drei Heime – eine Trägerschaft

 

Das Bruggli Netstal, das Bühli Ennenda und das Pfrundhaus Glarus: Diese drei Heimbetriebe wird es auch in der neuen Gemeinde Glarus geben. Künftig sollen sie aber in einer gemeinsamen Dachorganisation zusammengefasst sein.

 



«Drei gut funktionierende Heime»: Laut Jakob Trümpi soll in der gemeinsamen Trägerschaft die Identität der bestehenden Heimbetriebe weiterleben.
«Drei gut funktionierende Heime»: Laut Jakob Trümpi soll in der gemeinsamen Trägerschaft die Identität der bestehenden Heimbetriebe weiterleben.

«Alters- und Pflegeheime Glarus»: So soll die künftige Trägerschaft der Heime im Mittelland heissen – und zwar in der Rechtsform einer öffentlich-rechtlichen Anstalt. Das steht in der Gemeindeordnung, die den Stimmberechtigten am 27. März zum Entscheid vorliegt. Und es entspricht auch den Empfehlungen, welche die Teilprojektgruppe Alters- und Pflegeheime/Spitex dem Projektausschuss zuvor unterbreitete.

«Unser Antrag war einstimmig», betont Jakob Trümpi, der Projektgruppenleiter. Als Alternativlösung wäre vom Kanton her auch noch die Stiftungsform zur Verfügung gestanden. Doch weil keines der drei bestehenden Heime eine Stiftung ist, bestand auch kein Anlass, diese eher unbewegliche Rechtsform für die vereinigte Trägerschaft vorzuschlagen.

Eine «Anstalt» also, aber natürlich nur juristisch gemeint. Von ihrem Betrieb her sind das Bruggli, das Bühli und das Pfrundhaus natürlich nicht Anstalten im altertümlichen Sinn, sondern «drei gut funktionierende Heime», wie Jakob Trümpi (zugleich auch bisheriger Ennendaner Heimpräsident) betont. Sein Vorsatz ist es daher, «die Zusammenführung der drei Heime unter die gleiche Trägerschaft so vorzubereiten, dass die Bewohner davon möglichst wenig spüren». Derzeit wohnen im Bruggli 41, im Bühli 52 und im Pfrundhaus 86 Personen.

Strategischer Überbau

«Der Gemeinderat wählt die Mitglieder des Verwaltungsrates von öffentlich-rechtlichen Anstalten», heisst ein weiterer Passus in der Gemeindeordnung, wie sie am 27. März vor die Gemeindeversammlung kommt. Ein solcher Verwaltungsrat wird folgerichtig auch für die Alters- und Pflegeheime Glarus vorgesehen. Er soll im ersten Quartal 2010 gewählt werden können und letztlich die drei heutigen Heimkommissionen ablösen.

Leitplanken für die Tätigkeit des Verwaltungsrates werden die vom Volk zu erlassende Heimordnung sowie eine vom Gemeinderat festzulegende Leistungsvereinbarung samt Organisationsreglement sein. Es geht hier gewissermassen um den strategischen Überbau für die drei Betriebe, in denen es zurzeit 41 Beschäftige (bei 26,3 Vollstellen) im Bruggli, 39 Beschäftige (bei 23,8 Vollstellen) im Bühli und 72 Beschäftige (bei 51,4 Vollstellen) im Pfrundhaus gibt.

Überführung ab Neujahr 2011

Wie die operative Führungsebene der künftigen Alters- und Pflegeheim Glarus (Heimleitungsstufe) strukturiert sein soll, dazu lässt sich Jakob Trümpi noch keine Würmer aus der Nase ziehen – aus dem einfachen Grund, weil es dort noch keine Würmer gibt: Empfehlungen dazu sollen von der Projektgruppe erst noch erarbeitet werden, und darüber entscheiden werden dann erst die gewählten neuen Gemeindeorgane.

Vorderhand ist dazu umso weniger übers Knie zu brechen, als die Überführung der Heime in die neuen Strukturen am Neujahr 2011 erst beginnen soll, also nicht schon vorher vollzogen sein muss. Denn, wie Jakob Trümpi nochmals betont: «Die Zusammenführung soll auch möglichst ohne spürbaren Kultur- und Identitätsverlust erfolgen.»

*Ruedi Hertach ist Informationsbeauftragter des Projektes Glarus Mitte.