«Du sollst ein Segen sein»

«Ich segne dich, und du sollst ein Segen sein»: Mit einem Sendungswort und einem Segen wurden die Mitglieder des kantonalen Kirchenrates der Reformierten Landeskirche sowie Synodepräsident Hans Thomann am Sonntag in Mühlehorn geistlich in ihr Amt eingesetzt.



Die Mitglieder des kantonalen Kirchenrates der Reformierten Landeskirche erhielten vom Synodepräsidenten ein Sendungs- und Segnungswort mit auf den Weg. (Bilder: mb.) Pfarrer Gottfried Locher
Die Mitglieder des kantonalen Kirchenrates der Reformierten Landeskirche erhielten vom Synodepräsidenten ein Sendungs- und Segnungswort mit auf den Weg. (Bilder: mb.) Pfarrer Gottfried Locher

Pfarrer Ulrich Knoepfel, Präsident des kantonalen Kirchenrates, freute sich, dass Reformierte aus verschiedenen Orten nach Mühlehorn gekommen waren, um die Kirchenratsmitglieder und den Synodepräsidenten «geistlich ins Amt einzusetzen». Speziell freute er sich über Regierungsrat Andrea Bettiga und Pfarrer Gottfried Locher, Präsident des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes: «Ihre Anwesenheit ehrt uns.»

«Reisegepäck» für Hans Thomann

Dekanin Almut Neumann, Pfarrerin in Mitlödi, setzte Hans Thomann als Synodepräsidenten ein. In diesem Gottesdienst erhalte er den Zuspruch Gottes, sagte die Dekanin und überbrachte ihm für die Reise ins unbekannte Land das entsprechende Gepäck mit Landkarten, einem Beutel mit bunten Kristallen (die für den Erfahrungsschatz standen), einem Glarnertüechli, Schokolade, Wein und (Birn-Brot).

«Keine lieblose Kritik»

Der Synodepräsident gab anschliessend den Kirchenratsmitgliedern Ulrich Knoepfel, Gret Menzi, Susanna Graf, Ruth Schärer, Markus Ramseier, Rosmarie Figi und Pfarrer Hans-Walter Hoppensack ein Sendungs- und Segnungswort mit auf den Weg. Diesen stünden keine einfachen Zeiten bevor, müsse sich die Kirche doch mit strukturellen und finanziellen Fragen befassen und entscheiden: «Was für eine Kirche wollen wir sein? Welche Ziele haben wir?» Die Kritik an kirchlichen Amtsträgern sei auch bei uns oft verletzend und lieblos. «Das darf nicht sein», sagte der Synodepräsident und dankte dem Kirchenrat, «dass ihr euch angezogen fühlt von der Kirche und Ja gesagt habt zum Amt». Als Besonderheit überbrachte anschliessend der neue Präsident des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes, Pfarrer Gottfried Locher, die Fürbitten. Er war deswegen extra aus Bern angereist.

«An Gottes Segen ist alles gelegen»

Pfarrer Hans-Walter Hoppensack befasste sich in seiner Kurzpredigt mit dem göttlichen Wort: «Ich segne dich, und du sollst ein Segen sein.» Er plädierte für innere Offenheit: «Der Segen Gottes fliesst permanent. Wir müssen uns öffnen, unsere Aufmerksamkeit darauf richten, es erwarten. Und dann geschieht es.» Es sei eine Wohltat, nicht immer selbst etwas machen zu müssen, sondern es geschehen lassen zu dürfen: «Lasst uns unser Bestes geben. Denn an Gottes Segen ist alles gelegen.» Das sei zwar paradox, aber wahr, so der Pfarrer aus Schwanden. Der sehr gut besuchte Gottesdienst wurde musikalisch bereichert durch das Ensemble Müsiaque und Hansruedi Künzler an der Orgel. Im Anschluss offerierte die Reformierte Landeskirche einen Apéro.