Durchstich in die Maschinenkaverne ist erfolgt

Das grösste Loch im Kanton Glarus ist fertig. Am Dienstag fand der Durchstich des Zugangsstollen 1 (ZS1) zur Maschinenkaverne auf der Grossbaustelle Linthal 2015 statt. An dem Grossereignis anwesend war der Gesamtregierungsrat des Kantons Glarus und der Landratspräsident.



Durchstich in die Maschinenkaverne ist erfolgt

Der Ausbruch des ZS1 war im Oktober 2010 gestartet worden und erfolgte mit einer riesigen Tunnelbohrmaschine, deren Bohrkopf einen Durchmesser von rund acht Metern aufwies. Mit der 160 Meter langen und 1500 Tonnen schweren Bohrmaschine wurden rund 490 000 Tonnen Gestein ausgebrochen, welches grösstenteils für Terrainanpassungen im Tierfehd verwendet wurde. Den Durchstich in die Kavernenzentrale verfolgte vor Ort nebst Vertretern der Bauherrschaft und der mit dem Ausbruch beauftragten ARGE auch der gesamte Regierungsrat des Kantons Glarus und der Landratspräsident. Die Regierung liess es sich dabei nicht nehmen – als kleines «Schuelreisli» –an diesem historischen Ereignis komplett anwesend zu sein. Vorgängig wurde sogar die Ratssitzung auf der Baustelle abgehalten. Gemäss Landammann und Baudirektor Röbi Marti handelt es sich beim ZS1 immerhin um nicht weniger «als das grösste Loch im Kanton Glarus».

Lasten bis 215 Tonnen

Der ZS1 dient der Erschliessung der Maschinen- und Transformatorenkaverne des neuen Pumpspeicherwerks Limmern. Er führt vom Tierfehd auf 813 m ü.M. auf einer Länge von rund vier Kilometern in die unterirdische Kavernenzentrale auf einer Höhe von rund 1700 m ü.M. und weist eine konstante Steigung von 24 Prozent aus. Zum Transport der grossen und schweren Lasten bis 40 Tonnen ausgelegt, ermöglicht sie jedoch auch Sondertransporte bis 215 Tonnen, was besonders für den Transport der Transformatoren nötig sein wird.

Angepasster Kurs stimmt

Der Durchstich erfolgte mit einem Rückstand von rund vier Monaten auf den ursprünglichen Zeitplan. «Es geht eben nicht immer alles so, wie man es sich theoretisch ausgedacht hat», meinte dazu Rolf W. Mathis, Leiter Division Hydraulische Energie. Entsprechende Optimierungsmassnahmen in den weiteren Projektausführungsarbeiten wurden aber eingeleitet, sodass die Arbeiten für Linthal 2015 insgesamt auf Kurs sind. Im Herbst 2013 sollte demzufolge die Standseilbahn ihren Betrieb aufnehmen, damit die Inbetriebnahme der ersten Maschinengruppe des neuen Pumpspeicherwerks Limmern wie geplant Ende 2015 erfolgen kann.