Effektivitäts- und Effizienzanalyse: Gemeinde Glarus erfüllt ihre Aufgaben grösstenteils effizient

Der Aufbau der neuen Gemeinde Glarus war für alle eine grosse Herausforderung. Im Rahmen von zahlreichen Projekten wurden die Dienstleistungen der Gemeinde im Sinne der Bevölkerung aufgebaut und die Verwaltungsprozesse effizient und effektiv gestaltet. Der Zielerreichungsgrad wird dabei – basierend auf einem Mix aus externen und internen Inputs – laufend überprüft. So wurden 2013 und 2015 Bevölkerungsbefragungen durchgeführt, der Gemeinderat hat die Vorgabe für den Rechnungsausgleich «grün 2017» definiert und es wurde eine Effektivitäts- und Effizienzanalyse durchgeführt.



Effektivitäts- und Effizienzanalyse der Gemeinde Glarus. (Bild: e.huber)
Effektivitäts- und Effizienzanalyse der Gemeinde Glarus. (Bild: e.huber)

Nach den ersten rund fünf Jahren operativer Tätigkeit liegt nun vom Projekt Effektivitäts- und Effizienzanalyse, das gemeinsam vom Kanton und Gemeinden initiiert und durchgeführt wurde, die Schlussauswertung für die Gemeinde Glarus vor. Das Projekt Effektivitäts- und Effizienzanalyse hat die Innensicht der Verantwortlichen mit einer aussenstehenden Expertensicht ergänzt. Dabei sind Verzichtspotenziale bei den Aufgaben, Effizienzverbesserungspotenziale bei der Aufgabenerfüllung in finanzieller, personeller und sachbezogener Hinsicht sowie Optimierungspotenziale bei der Organisation von einer externen Expertengruppe untersucht worden.

Folgende drei Hauptaussagen die Gemeinde Glarus betreffend sind im Schlussbericht der externen Experten festgehalten worden:

. Die Gemeinde Glarus erfüllt ihre Aufgaben grösstenteils effizient. Der Dienstleistungsbetrieb ist aufgabenorientiert aufgestellt und funktioniert gut.

. Glarus verfügt über einen geringen Handlungsspielraum. Die Gemeinde kann lediglich über 10% des Finanzvolumens autonom bestimmen. Und bei über 66% der Aufgaben müssen durch die Gemeinde Bundes- und Kantonsvorgaben umgesetzt werden. Die Gemeinde kann ihre Leistungsstandards nur im Rahmen der übergeordneten Gesetzgebung konkretisieren.

. Das maximale Optimierungspotenzial beträgt rund 10% des Finanzvolumens und betrifft grösstenteils Aufgaben(teil)verzicht. Kosteneinsparungen können praktisch nur durch einen Wegfall beziehungsweise die Einschränkung von Leistungen erzielt werden und liegen damit fast ausschliesslich im Bereich der Effektivität.

Die Geschäftsleitung der Gemeinde Glarus hat – im Sinne einer bemerkbaren Effizienz- und Effektivitätssteigerung – ein Netto-Entlastungspotenzial von rund 700 000 Franken eruiert. Dieses setzt sich zusammen aus Einsparungen von 900 000 Franken sowie Mehraufwendungen von 200 000 Franken. Ende Mai 2015 hat sie dem Gemeinderat in der Folge 53 Vorschläge zur Realisierung des Entlastungspotenzials unterbreitet. Davon wurden erste Massnahmen bereits umgesetzt, wie beispielsweise die Optimierung des Turnus in der Strassenreinigung, die Übergabe der Pflege der WC-Anlage beim Bahnhof Glarus per 1. Oktober an die SBB, die Erarbeitung und der Start der Umsetzung des Schiessanlagenkonzepts mit einem zentralen Standort oder die Steigerung von Effizienz und Effektivität durch verstärkten Mitteleinsatz im Bereich Kommunikation und Standortförderung.

Weitere Massnahmen zur Realisierung des Entlastungspotenzials werden 2016 bis 2020 umgesetzt, wie zum Beispiel der Entscheid bezüglich Sportschule Glarnerland mit dem Kanton die politische Diskussion zur Finanzierung wieder aufzunehmen, die Prüfung von möglichem Optimierungspotenzial bezüglich Gebäudereinigung und -unterhalt oder die Suche nach einer kostengünstigeren Lösung für den Betrieb des gemeinsamen Didaktischen Zentrums aller drei Gemeinden.