Ein Blick hinter die Schranken des Gerichts

Grosser Publikumsaufmarsch am «Tag der offenen Tür» im Gerichtshaus zu Glarus. Die Verwaltungskommission der Gerichte des Kantons Glarus hatte die Bevölkerung eingeladen, einerseits in sämtliche Räume inklusive Gerichtssaal und hinter die Schranken des Gerichts zu blicken. Richter und Mitglieder der drei Gerichte sowie die Mitarbeiter der Verwaltung gaben den interessierten kleinen und grossen Besuchern bereitwillig Auskunft.



Ein Blick hinter die Schranken des Gerichts

Ein Hauch von Matlock und Matula schwebte am vergangenen Samstag in und um das Gerichtshaus in Glarus. Dort wurden für die Glarner Bevölkerung sämtliche Türen geöffnet. Das betraf definitiv nicht die Zellentüren der Häftlinge, die zurecht verschlossen blieben, sondern die der Verwaltungsräume inklusive Gerichtssäle. Im Rahmen eines «Tag der offenen Tür» ermöglichte die Verwaltungskommission der Gerichte einer breiten Öffentlichkeit, sich über die Arbeit der obersten Richter und der Verwaltungen zu informieren, das renovierte Gerichtshaus zu besichtigen und für einmal hinter die Schranken des Gerichts zu blicken. Dazu beantworteten Mitglieder und Mitarbeiter der Gerichte bereitwillig die vielen offenen Fragen der Besucher. Die Gerichtspräsidenten Dr. iur. Thomas Nussbaumer vom Obergericht, Dr. iur. Markus Heer vom Verwaltungsgericht sowie die beiden Kantonsrichter lic. iur. Andreas Hefti und lic. iur. Daniel Anrig liessen es sich nicht nehmen, höchstpersönlich auf die vielen Fragen der Gäste bereitwillig Rede und Antwort zu stehen, in etwa genauso, als stünden sie selbst vor Gericht.

Führungen und Festwirtschaft


Die Organisatoren wurden völlig überwältigt vom Grossaufmarsch der Bevölkerung. Diese wurden gruppenweise durch sachkundige und kompetente Guides durch alle Räume des Gerichtshauses geführt, natürlich mit Ausnahme der Gefängniszellen. Auf grosses Interesse stiess dabei der prächtige Gerichtssaal. In diesem gewährte eine interessante Tonbildschau einen vertieften Einblick hinter die Schranken der Glarner Gerichte. Und draussen im Zelt sorgte eine Festwirtschaft für das leibliche Wohl der Gäste.

Gerichtshaus in Glarus


Das Gerichtshaus Glarus mit dem heutigen Standort wurde nach dem verheerenden Brand in der Nacht vom 10. auf den 11. April 1861 in den Jahren 1862 bis 1864 nach den Plänen von Architekt Johan Kaspar Wolff über den Fundamenten der mittelalterlichen Kirche von damals neu gebaut. Der hufeisenförmige, spätklassizistische Bau wurde in den letzten Jahren umfassend umgebaut und saniert. Besonders der prächtige grosse Gerichtssaal mit seinen wunderschönen Deckenstuckaturen präsentiert sich nach der gelungenen Restauration in neuem Glanze.