Ein «Highlight» für den Männerchor Hätzingen-Luchsingen

Es ist wohl für jeden Chor, für jede Sängerin und jeden Sänger ein Traum, einmal im Petersdom in Rom zu singen. Diesen Traum konnten sich die Sänger des Männerchor Hätzingen-Luchsingen erfüllen.



Der Cäcilienchor Netstal
Der Cäcilienchor Netstal

Wir wurden vom Cäcilienchor Netstal, der unter der Leitung von Hermann Mathis steht, zusammen mit Mitgliedern des Songlinechors Ennenda eingeladen, anlässlich der Vereidigung der Schweizergarde in Rom, an der der Kanton Glarus Gastkanton war, an der Eröffnungsmesse am 6. Mai teilzunehmen.

Einstudiert und aufgeführt wurden die «Messe Brève» von Leo Delibes, das «Ave Verum corpus», das «Salve Mater», das «Pater nostre» und vieles mehr, alles auswendig und in lateinischer Sprache, sowie «Lobet den Herren» und die Schweizer Nationalhymne in allen vier Landessprachen.

Ein volles Programm also, das gut vorbereitet sein musste

Seit Ende Januar wurde, meistens zweimal pro Woche, intensiv geprobt. Wir wollten doch gut vorbereitet sein für diesen einmaligen Auftritt vor der höchsten Kirchenleitung von Rom und der vielen Schweizer Prominenz.

Und diesen 6. Mai 2016 werden wohl alle Chormitglieder nie mehr vergessen. Der von Kardinalstaatssekretär Pietro Parolini zelebrierten Festmesse wohnten neben den Gardisten und deren Angehörigen auch eine zahlreiche Prominenz bei, so Nationalratspräsidentin Christa Markwalder, Ständeratspräsident Raphael Comte, sowie der gesamte Regierungsrat und das Landratsbüro des Kantons Glarus, aber auch viele weitere Besucher aus dem Gastkanton Glarus und der weiten Welt.

Als nach dem Eingangslied «Lobet den Herren», in allen vier Landessprachen gesungen, und dem «Kyrie», das «Gloria», aus 54 Sängerkehlen im «fortissimo», unterstützt mit sieben Bläser des Jugendblasorchesters Glarnerland, durch den vollbesetzten Petersdom ertönte, verspürten sicher alle, Sänger wie Zuhörer, eine Gänsehaut und ein Vibrieren auf ihrer Haut. Ich jedenfalls habe es so empfunden. Mit dem «Ave verum corpus», dem«Sanctus» und dem «Agnus Die», folgte wieder eine etwas ruhigere Phase.

Am Schluss, als unsere Nationalhymne, «Trittst im Morgenrot daher», in allen vier Landessprachen vorgetragen, und von den Bläsern kraftvoll unterstützt, aus den zirka 1500 Sänger- und Besucherkehlen ertönte, löste das nochmals ein Kribbeln auf der Haut aus.

Mit diesem Schlussgesang ist für uns Männerchörler der Traum, einmal im Petersdom zu singen, in Erfüllung gegangen. Es war ein einmaliges Erlebnis, aber auch eine innere Freude und eine Genugtuung, etwas Grosses geleistet und Menschen eine Freude bereitet zu haben und die Erkenntnis, dass sich der Aufwand in allen Teilen gelohnt hat. Das zeigt sich auch in den nur positiven Reaktionen aller Besucher und Beteiligten.

Ein grosser Dank gebührt unserer Dirigentin Vreni Lins, die uns, durch ihre Beziehungen zum Cäcilienchor Netstal, diesen einmaligen Auftritt überhaupt erst ermöglicht hat.

Dass wir am Nachmittag dann spontan noch unser gesangliches Können vor den Augen und Ohren unserer Regierungsmitglieder in einer Seitengasse Roms, oder einem Auftritt auf der Treppe einer der vielen Kirchen Roms, zum Besten gaben, zeigt die Gelöstheit, die jeder von uns verspürte, nach dem Auftritt im Petersdom.

Am späteren Nachmittag wohnten wir noch der Vereidigung der 23 neuen Schweizergardisten im Damasushof bei. Unter dem Beisein von Kurienerzbischof Angelo Becciu und dem Gardekommandanten Christoph Graf und weiteren Würdeträgern aus Kirche, Militär und Politik, legten die 23 Rekruten ihren feierlichen Schwur zur Verteidigung des Papstes ab.
Auch das war ein weiterer Höhepunkt unseres Aufenthaltes in Rom.

Dass dieser Auftritt für uns sicher einmalig war, zeigt auch die Tatsache, dass der Kanton Glarus erst wieder in etwa 24 Jahren Gastkanton sein wird. Bis dahin wird wohl noch viel Wasser die Linth hinunterfliessen.