Ein Hotel in Kobrin – eine Investition mit Risiko aber auch mit Möglichkeiten

In der Sendung „Reporter“ vom Schweizer Fernsehen DRS wurde am Mittwoch, Spätabends über das private Engagement des Glarner Heinrich Aebli, ehemaliger Stadtpräsident von Glarus, berichtet.



Heinrich Aebli (rechts) hier mit dem Botschafter Weissruslands (Bild: ehuber)
Heinrich Aebli (rechts) hier mit dem Botschafter Weissruslands (Bild: ehuber)

Start der Sendung war die Abfahrt von Aebli, mit diversen Hilfsgütern, vor allem aber mit einem ausgemusterten Spitalauto, in Richtung Kobrin. Eine Reise mit vielen Hindernissen und Umwegen, was auch viel Geduld des Reporters vom Schweizer Fernsehen, Anton Huber, in Anspruch nahm. Nach einer längeren Exodus sind am Schluss alle unversehrt, allerdings ohne die Hilfsgüter, in Kobrin eingetroffen. Nach einer Umdisponierung haben auch die erwähnten Hilfsgüter ihr Ziel erreicht.

Eine TV Sendung mit einem Glarner Hauptdarsteller

Auf einer seiner vielen Reisen nach Kobrin wurde Heinrich Aebli bei seiner Fahrt, kurz nach Weihnachten, von einem Reporterteam des Schweizer Fernsehens DRS begleitet. Gestartet mit einem ausgedienten aber renovierten Spitalauto, und bepackt mit einer Menge von Hilfsgütern startete der Konvoi bereits in den frühen Morgenstunden in Richtung Weissrussland. Bereits auf dieserr Fahrt wurde Aebli immer wieder von Reporter Huber über seine Motivation dieser und auch der früheren Reisen gefragt. Ein wichtiger Grund dieser Fahrt war, dass Aebli das Spitalauto dem Spital in Kobrin als Geschenk überbringen wollte. Die Fahrt verlief allerdings nicht ohne Probleme und zeitlicher Verzögerungen. Vor allem die Abwicklung am polnischen Zoll wurde zu einer wahren Geduldsprobe. Zum Schluss erreichten Aebli und das Fernsehteam doch noch das Ziel in Kobrin und konnten dem Direktor des Spital in Kobrin das Fahrzeug übergeben.

Das „Glarner“ Hotel in Kobrin

Im Zentrum der Sendung standen vor allem die Probleme und die Zukunftsmöglichkeiten von Aebli mit dem mit finanziellen Mitteln aus dem Glarnerland erbauten Hotel. Der Grundstein zu diesem Hotel wurde im Jahre 1994 gelegt und die offizielle Eröffnung erfolgte im Jahre 2001. Im Jahre 2004 konnte das Restaurant und der grosse Saal in Betrieb genommen werden. Ein Saal welcher vor allem für Hochzeiten, Veranstaltungen oder Firmenanlässen genutzt werden kann. Es ist geplant, diesen Saal in nächster Zeit zu vergrössern um das Angebot noch zu erhöhen. Aebli fährt im Schnitt alle zwei Monate nach Kobrin um nach dem Rechten zu sehen, denn Vertrauen ist gut, Kontrolle ist aber besser. Mit dem seit kurzem, engagierten Treuhänder hat er nun aber einen vertrauenswürdigen und zuverlässigen, verlängerten Arm im fernen Kobrin. Das Hotel umfasst 35 Betten und im Schnitt beträgt die Auslastung gute 70 Prozent. Der cash-flow liegt im Budget und in nächster Zeit können auch die Preise für Übernachtungen leicht angehoben werden.

Finanzieller Engpass

Leider zu einem sehr ungünstigen Zeitpunkt wurde nun ein Darlehen von 300.000 Franken zur Rückzahlung per Ende März 2007 gekündigt. „Ich muss nun sehen, dass ich so schnell wie möglich Leute finde, welche bereit sind in dieses Projekt „Hotel Kobrin“ zu investieren, damit ich das Darlehen rechtzeitig zurückzahlen kann. Die Chancen für dieses Hotel, welches zusammen mit dem Restaurant als eine gute Adresse in Kobrin gilt, sind mittelfristig sehr gut. Die wirtschaftliche Situation in Weissrussland ist sehr gut und es finden sich immer mehr ausländische Investoren, welche sich gute Chancen ausrechnen. Zurzeit laufen auch Abklärungen mit den Behörden um die hohe steuerliche Belastung zu reduzieren. Ich rechne damit, dass schon bald mit einer Kapitalverzinsung von gegen neuen Prozent gerechnet werden darf.“ Voller Optimismus zeigt Aebli, der sein gesamtes Vermögen in dieses Projekt investiert hat, die momentane Situation auf.

Glarus24 hatte einen Tag nach der Ausstrahlung der Sendung „Reporter“ die Möglichkeit mit Heinrich Aebli über seine Probleme, aber auch über seine Zuversicht im Zusammenhang mit dem Hotel in Kobrin zu sprechen. Sein Glaube an die langfristige Realisation ist nach wie vor ungetrübt, und dies auch nach der doch sehr überraschenden Kündigung des Darlehens.