Ein Kulturverein verzeichnet Rekorde!

Wenn in einem kleinen Kanton wie Glarus ein Theaterverein es fertig bringt, die Spielsaison mit 11 ausverkauften Vorstellungen abzuschliessen, kann ganz bescheiden von einem Grosserfolg gesprochen werden. Wenn der gleiche Verein ökonomische Spitzenresultate erzielt, die Anzahl der aktiven und passiven Mitglieder wächst, dann muss das interessieren.



Rolf Blumer
Rolf Blumer

Theaterspielen ist ein zeitintensives Hobby. Mit der Premiere Ende Oktober wird eine Phase abgeschlossen, die Geschichte schreibt. Probearbeiten seit dem Frühjahr und dies – je nach Rolle – mehrmals die Woche. Probewochenende und Weiterbildungskurse festigen das Gelernte. Ebenfalls Monate vor der Theatersaison beginnt für die Gruppe „Budeli“ die Werkstattarbeit für den Bühnen- und Kulissenaufbau.

Es gibt viel zu tun

Die Kostümberaterin reist weit herum, um den Rollen entsprechende Kleider aufzutreiben, Visagistinnen befassen sich mit dem Schauspielertyp in seiner Rolle und einigen sich auf Maske und Frisur. Ebenso werden von fleissigen Händen originelle Requisiten zusammen getragen, auch wenn dafür -zig Brockenstuben in der ganzen Schweiz abgeklappert werden müssen. Das Team der Beleuchtung studiert Kulissen und Thema, um die nötigen Effekte in Form von Licht, Farbe und Hintergrundgeräusch zu erarbeiten.

Schauspieler Blumer

Bei so viel gut funktionierender Arbeit im Hintergrund ist es einfach nachzuvollziehen, mit wie viel Freude und Engagement sich die Schauspieler ihrer Rolle widmen. So darf hier Rolf Blumer Schauspieler und neues Vorstandmitglied (Bild) zitiert werden: „Ich spiele leidenschaftlich gerne Theater und freue mich auf meine Rolle im kommenden Theaterstück ‚Einer flog über das Kuckucksnest’. Jedoch bin ich mir sehr bewusst: wenn wir Schauspieler am Schluss auf der Bühne Erfolge feiern, wäre dies nie möglich, ohne die riesige und unermüdliche Arbeit im Hintergrund.“

Wie eine Familie

Fragt man andere Mitwirkende im Verein, was wohl das Geheimnis für ihren grossen Erfolg ist, tönt es sehr ähnlich: Man fühle sich wie in einer grossen Familie über zwei bis drei Generationen. Der Zusammenhalt, der Respekt voreinander, das gemeinsame Arbeiten und geniessen von auswärtigen Theaterbesuchen und sonstigen kleinen Feiern stärke die Gemeinschaft. Vor allem jedoch sei sehr belebend, wie gross das Interesse von den jungen Menschen am Theaterspielen sei.