Eine Aufwertung der Dorfkerne wird gewünscht

Die Teilnehmer einer Bevölkerungskonferenz in Glarus Nord diskutierten am Samstag vor allem über die ortsbauliche Qualität der einzelnen Dörfer und wie die Kerngebiete wieder belebt werden können. Patentrezepte gab es keine anzubieten.



Sie informierten die Medien nach der Bevölkerungskonferenz (von links): Ortsplaner Christoph Zindel
Sie informierten die Medien nach der Bevölkerungskonferenz (von links): Ortsplaner Christoph Zindel

Bereits zum dritten Mal lud die Gemeindebehörde von Glarus Nord am vergangenen Samstag zu einer Behördenkonferenz in die lintharena sgu ein. Rund 60 Personen nahmen daran teil. Sie diskutierten in Gruppen über Themen wie die ortsbauliche Qualität der einzelnen Dörfer und wie Dorfzentren darin wieder belebt werden können. In den Arbeitsgruppen wurde ganz allgemein das Aussterben der Stammbeizen, das Verschwinden von Bäckereien und Metzgereien aus den Dorfkernen bedauert.

Näfels braucht Umfahrung


In der anschliessenden Medienorientierung wurde festgestellt, dass es für es für eine Aufwertung von Dorfkernen keine Patentrezepte gibt, dass aber gemäss Gemeindepräsident Martin Laupper eine Behörde gewisse Voraussetzungen schaffen kann. Für Näfels sieht er aber nur eine Chance, wenn durch die Umfahrungsstrasse das Dorf vom Durchgangsverkehr entlastet wird. Christoph Zindel vom Planungsbüro stw doppelte nach, es müssen die notwendigen Rahmenbedingungen geschaffen werden. Gemeinderat Hans Leuzinger vertrat die Ansicht, dass es aus den Arbeitsgruppen interessante Ansätze für die Aufwertung von Dorfkernen gab. Eingriffe in den Verkehr betreffen aber auch die Parkierungsmöglichkeiten. In Glarus Nord ist ein Parkierungskonzept in Ausarbeitung, das bald in die Vernehmlassung gehen soll. Es soll regeln, wo und zu welchen Gebühren in den Dorfkernen noch parkiert und das Auto auch über Nacht abgestellt werden darf. Es wurde darauf hingewiesen, dass die durch die Dörfern führenden Hauptverkehrsachsen dem Kanton gehören. Leuzinger erklärte hierzu, dass man auch mit dem Kanton etwas «Schönes» realisieren könne.

Auf Kurs


Neben Ortsplaner Zindel war an der Bevölkerungskonferenz als Experte zudem der ehemalige ETH-Professor Peter Märkli dabei. Er informierte über das gewünschte Bauen von heute in den Dorfkernen. Es muss eine gemischte Wohn- und Gewerbezone angestrebt werden. Gemeindepräsident Laupper wies an der Medienorientierung darauf hin, dass es auf dem Weg zur Nutzungsplanung somit noch gewaltige Problemstellungen gebe, die gelöst werden müssten. Die Gemeinde sei aber im Moment auf Kurs. Vorgesehen ist, die neue Nutzungsplanung im 2016 der Gemeindeversammlung zur Genehmigung vorzulegen.