Eine starke Schweiz braucht eine starke Wirtschaft

Im Anschluss an die Hauptversammlung der Glarner Handelskammer in der lintharena referierte Monika Rühl, Vorsitzende der Geschäftsleitung von economiesuisse, über die Situation der Schweizer Wirtschaft und ihre Zukunft. Die Grüsse der Glarner Regierung überbrachte Regierungsrätin Marianne Lienhard.



Der Präsident der Glarner Handelskammer führte gewohnt speditiv durch die diesjährige Hauptversammlung in der lintharena sgu in Näfels. (Bilder: j.huber) Auch dieses Jahr war das Interesse der Mitglieder der GLHK wieder sehr gross. Das Referat von Monika Rühl
Der Präsident der Glarner Handelskammer führte gewohnt speditiv durch die diesjährige Hauptversammlung in der lintharena sgu in Näfels. (Bilder: j.huber) Auch dieses Jahr war das Interesse der Mitglieder der GLHK wieder sehr gross. Das Referat von Monika Rühl

«Dem Wirtschaftsstandort Schweiz müssen wir Sorge tragen, damit er auch in Zukunft ein Erfolgsmodell bleibt», betonte Monika Rühl zu Beginn ihres interessanten Referates. Die Unternehmen, die economiesuisse und die Handelskammer müssen sich gemeinsam einsetzen, diese Werte zu erhalten und weiter auszubauen. Denn nur als starke Schweiz mit einer starken Wirtschaft habe diese eine erfolgreiche Zukunft. In ihrem Referat kritisierte sie auch den Trend einer immer stärker werdenden Regulierung. «Hier blicke ich den beiden anwesenden Ständeräte direkt in ihre Augen.» Würden doch in Bern Regulierungen ohne Ende produziert, Regulierungen, welche die Wirtschaft stark behindern. Aber auch ein Berg von rund 30 wirtschaftsfeindlichen Volksinitiativen, so Rühl weiter, sei für die Schweizer Wirtschaft ein immer grösseres Problem und hindere ausländische Unternehmen weiter in der Schweiz zu investieren. Vor Kurzem habe die economiesuisse zusammen mit dem schweizerischen Arbeitgeberverband ein Umsetzungskonzept erarbeitet. Zum einen gehe es um die Schutzklausel, dann um die Nutzung des sogenannten Inländerpotenzials und um einen Aufruf an den öffentlichen Sektor, um gemeinsam mit der Wirtschaft die Einwanderungszahlen herunterzubrechen. Wie sie weiter ausführte, würde die Umsetzung der geplanten Energiestrategie Kosten in der Höhe von rund 100 Milliarden Franken verursachen. «Und wer schliesslich diese Mehrkosten zu tragen hat, ist Ihnen sicher bekannt. Sie als Unternehmer und Sie als Privatperson.» Sehr positiv und erfreut habe sie dagegen der von der CVP/FDP und SVP erarbeitete Massnahmenplan mit insgesamt 13 Massnahmen, welche zur Stärkung des Wirtschaftsstandorts Schweiz beitragen. Wie Rühl weiter betonte, müsse der Marktzugang unbedingt verbessert werden, aber sicher wichtig sei auch, dass die Unternehmer innovativ bleiben. Sie sei sehr zuversichtlich, dass die Schweizer Wirtschaft auch die zurzeit etwas unsichere Situation meistern werde, dies könne aber nur gemeinsam erreicht werden. «Wie ich zu Beginn meines Referates erwähnt habe, braucht eine starke Schweiz eine starke Wirtschaft. Helfen Sie als Unternehmer mit, dass es so bleibt.»

Peter Rufibach, Präsident der Glarner Handelskammer, blickte in seinem Jahresrückblick zu Beginn über die Landesgrenzen hinaus. «In Europa kriselt es nach wie vor und auch unserem Nachbarn Deutschland könnte es besser gehen.» Dies mit Blick auf den Streik bei den Deutschen Bundesbahnen. Wir können uns glücklich schätzen, so Rufibach weiter, dass unsere Sozialpartner doch in der Regel vernünftiger sind. Anders bei der kommenden Abstimmung über die Erbschaftssteuer. «Hier bitte ich ein weiteres Mal, dies auf keinen Fall zu unterstützen, denn sie schadet vor allen den KMUs und den vielen Familienbetrieben. Er nahm auch Bezug auf die Freigabe des Euro-Mindestkurses, welche wie ein Währungs- aber auch wie ein Kostenschock wirkte. Kurzarbeit sei jedoch nicht das Allerheilmittel. Dies könne nur eingesetzt werden, wenn nicht genügend Arbeit vorhanden sei. Aufträge seien aber vorhanden, dies leider zu schlechteren Bedingungen. «Zwei bis drei Stunden Mehrarbeit bei gleichem Lohn senkt die Kosten.» Wie er am Schluss betonte, gebe es noch viel zu tun, «packen wir es an!»

Die traktierten Geschäfte wurden speditiv und ohne Wortmeldung behandelt und abgeschlossen. Die Grüsse der Glarner Regierung überbrachte Regierungsrätin und Volkswirtschaftsdirektorin Marianne Lienhard. «Den Mitgliedern und Unternehmern danke ich ganz herzlich für ihren Einsatz im Zusammenhang mit Arbeitsplatzerhaltung und Neuschaffung von Arbeitsplätzen und besonders auch für ihren Einsatz zugunsten der Berufsbildung.»