Eine Woche als Nationalrat und Nationalrätin

In der Woche vom 13. bis 17. Februar 2017 verbrachte die Schulklasse 3Sa des Schulhauses Buchholz Glarus eine Woche in Bern. Dies wurde durch den Verein Schulen nach Bern möglich gemacht. Ein Erlebnisbericht, verfasst von der Klasse, gibt Einblick in die Erlebnisse der Glarner Jugendlichen in Bern.



Die Schulklasse 3Sa des Schulhauses Buchholz Glarus im Bundeshaus in Bern. (Bild: zvg)
Die Schulklasse 3Sa des Schulhauses Buchholz Glarus im Bundeshaus in Bern. (Bild: zvg)

«Unsere Klassenlehrerin, Marlis Jöhri, fragte uns bereits im Juni 2016, ob wir an einem Planspiel namens ‘Schulen nach Bern’ teilnehmen wollen. Die Klasse hat sich sofort bereit erklärt, an diesem Spiel teilzunehmen. Das Projekt begann dann mit dem neuen Schuljahr im August.

Einführend starteten wir mit Staatskundeunterricht, um ein Verständnis für Politik im Allgemeinen zu erhalten. Der nächste Schritt war, dass wir eine Partei gründen mussten. Unsere Partei hiess UBP (Umwelt- und Bürger-Partei). Fürs Planspiel mussten wir auch eine passende Initiative aufstellen. Um die Initiative zustande zu bringen, mussten wir ebenfalls mindestens 100 Unterschriften sammeln. Unsere Fraktion stellte folgende Initiative auf: Abschaffung von Kernkraftwerken bis 2030 und Förderung erneuerbarer Energie.

Als wir dies alles beisammen hatten, fuhren wir gespannt am Montag, dem 13. Februar 2017, mit dem Zug von Glarus nach Bern. Wir waren in der grosszügig angelegten Zivilschutzanlage unter der PostFinance Arena untergebracht. Dort waren noch vier andere Klassen von Berikon AG, Eglisau ZH, Sierre VS und Aubonne VD einquartiert.

Jede Klasse musste, wie wir auch, eine Partei und eine Initiative aufbauen. Wir haben uns in der Fraktion schon vorgängig stark mit den verschiedenen Initiativen beschäftigt und uns verschiedene Meinungen für die Nationalratssession am Donnerstag, den 16. Februar, gebildet.

Während der Bernwoche erlebten wir neben vielen Kommissions- und Fraktionssitzungen etliche spannende und interessante Führungen und Treffen im und um das Bundeshaus. Wir wurden beispielsweise von unserem Kantonspolitiker Herrn Ständerat Dr. Thomas Hefti und von der Diplomatin Frau Petra Frankova von der slowakischen Botschaft empfangen und es entwickelten sich wertvolle Gespräche.

Am Donnerstag fand die mit Spannung erwartete Nationalratssession statt, in der über folgende Initiativen debattiert und abgestimmt wurde: Die Initiative von der Klasse aus Eglisau beinhaltete ‘Den Elternschaftsurlaub von sechs Monaten’. Die Initiative für einen ‘Schutz des Trinkwassers’ stammte von der Klasse aus Sierre. Die Initiative ‘Abschaffung von Kernkraftwerken bis 2030 und Förderung erneuerbarer Energie’ stammte von unserer Partei UBP Glarus. Die Initiative ‘Die Haushaltsabfälle bis ins Jahr 2030 um die Hälfte reduzieren’ wurde von der Klasse aus Aubonne aufgestellt. Die letzte Initiative, die in der Nationalratssession behandelt wurde war ‘Kostenloser ÖV für Jugendliche’. Nach diesem sehr spannenden und erfahrungsreichen Nachmittag und einem reflexiven Abend war unsere Projektwoche vorbei. Unsere intensive Vorbereitung hat sich sehr gelohnt, denn diese Woche werden wir sicherlich nicht so schnell vergessen.»