Eine zukunftweisende Investition

Die Kalkfabrik Netstal investiert 8,5 Mio. Franken. Es geht um Steinaufbereitungsanlagen im Abbaubereich, welche zu ersetzen sind. Die Bauarbeiten haben begonnen. Die neuen Anlagen werden Mitte 2010 in Betrieb sein.



Nicht mehr im Berg
Nicht mehr im Berg

Wer den Linthweg zwischen Glarus und Netstal passiert, merkt nichts von den Bauarbeiten, die nun im Gange sind. Höchstens, dass die beiden Krane auffallen. Wenn man sich aber hinter den bestehenden Anlagen in den Berich Richtung Steinbruch begibt, lassen sich dort, wo letztes Jahr die alten Brennöfen abgebrochen wurden, zweierlei grosse Veränderungen ausmachen.

Erstens klafft ein 7,5 Meter tiefes Loch. Es ist die Baugrube für die neue Brechanlage. Gleich daneben gibt es eine zweite Baustelle – mit einer bereits verlegten Betonplatte für das neue Rohsteinsilo. «Hier wird sich einiges verändern», stellt der Projektleiter Renzo Guidicelli in Aussicht. Denn bis anhin war das Rohsteinlager, in welchem das gebrochene Material lagert, praktisch im Berg versteckt. Neu wird es bedeutend grösser, weil es betoniert sein wird. Der Projektleiter zeigt, wie weit es hinaufreichen wird: ganze 34 Meter.Zukunftweisende InvestitionDas Rohsteinlager muss ersetzt werden, weil sich ein Teil davon im Abbaubereich befindet. Gleichzeitig wird auch eine neue, leistungsfähigere Brechanlage gebaut. Bisher gab es zwei Brechanlagen: eine Hauptanlage, die nun wegen der Baustelle still steht, sowie eine kleinere Ersatz-Brechanlage auf der fünften Terrasse, die momentan während einer Übergangszeit zum Einsatz kommt.In einem knappen Jahr will man in Produktion gehen. Die gesamten Investitionen belaufen sich auf 8,5 Mio. Franken. «Das ist eine gute Sache für das Unternehmen, denn nun wissen wir Angestellte, dass es weiter geht, dass zukunftweisend gearbeitet wird», sagt Guidicelli. Im Zusammenhang mit der weiteren Entwicklung des Steinbruches müssen die bestehenden Gebäude bis spätestens 2012 weg sein, damit genügend Steine für die kommenden Jahre zur Verfügung stehen werden.Investitionen aus eigenen MittelnWas den Geschäftsgang der Kalkfabrik betrifft, entwickelten sich die Verkäufe bei den beiden Produktsparten unterschiedlich. Das Zurückfahren der Produktion in der Stahlindustrie, welche schon im letzten Quartal 2008 begann, setzte sich vor allem im zweiten Quartal 2009 nochmals verstärkt fort. Auch bei den andern Branchen spüre man einen Rückgang der Weisskalkbezüge, allerdings weniger stark als in der Stahlindustrie. Bei den gebrannten Produkten sei zur Jahresmitte ein Rückgang zum Vorjahr um rund 30 Prozent festzustellen, einen massiven Einbruch, den die Kalkfabrik in den letzten 30 Jahren so noch nie erlebt hat.Im Vergleich zur Industrie profitierte das Schweizer Baugewerbe im laufenden Jahr von einem relativ stabilen Auftragsvolumen. Erfreulicherweise konnte die Kalkfabrik von diesem Bauboom auch profitieren. Die Absatzmengen der Kies- und Schotterprodukte konnten nochmals ausgebaut werden und liegen nach dem ersten Semester rund 17 Prozent über dem Vorjahr. Trotz dem Lichtblick im Kiesgeschäft reduzierte sich der Gesamtumsatz im tiefen zweistelligen Prozentbereich. Unter dem Strich allerdings erzielt die Kalkfabrik – bedingt durch die massive Entlastung bei den Brennstoffkosten – dennoch ein ansprechendes Ergebnis, das mithilft, die Investitionen aus Eigenmitteln finanzieren zu können.