Einmal aufwärmen – dreimal nutzen – alles CO2-neutral

Die Firma STM Stöckli Metall AG aus Netstal setzt in ihrem kürzlich bezogenen Neubau auf Umweltfreundlichkeit. Das Gebäude ist CO2-neutral und die beiden

Inhaber verzichten komplett auf den Einsatz von fossilen Brennstoffen.

 



gefiltert und wieder in die Fabrikations- und Büroräume zurückgeblasen. Peter Beglinger
gefiltert und wieder in die Fabrikations- und Büroräume zurückgeblasen. Peter Beglinger

Beim Anblick des modernen Neubaus der Firma STM Stöckli Metall AG in Netstal, fällt ein schwarzes, würfelähnliches Gebilde auf dem Dach ins Auge. Darin, so Mitinhaber Peter Beglinger, befindet sich das Herz respektive die Steuerung und der Filter ihrer neuen Wärmerückgewinnungsanlage. In dem gesamten Gebäude, Fabrikationshallen und Büros wird die Luft laufend ausgetauscht. «Wir heizen und kühlen ohne jegliche fossile Brennstoffe. Das Gebäude ist CO2-neutral und vergleichbar mit einem Minergiehaus.» So wird zum Beispiel die Abluftwärme bei der Pulverbeschichtungsanlage insgesamt dreimal genutzt. Die im Brennofen entstandene Wärme wird anschliessend in den Trocknungsofen und etwas später in die Abkaltzone und am Schluss in den Kreislauf der Wärmerückgewinnungsanlage eingespiesen.

Stets ideale und konstante Raumtemperatur

In allen Hallen befinden sich an der Decke grosse glänzende Rohre, in denen in Abständen Lüftungsschlitze eingelassen sind. Damit wird die Luft abgesaugt, hinauf auf das Dach in den schwarzen Würfel transportiert, dort gereinigt, und wird anschliessend durch ein zweites Rohr wieder in die Hallen zurückgeführt. «So haben wir im gesamten Gebäude stets eine ideale und konstante Raumtemperatur.» Um das sicherzustellen, können die Fenster nicht geöffnet werden, denn sonst würde das ausgeklügelte System zusammenbrechen. «Damit das Ganze funktioniert, muss natürlich gleichviel Luft angesaugt werden, wie ausgelassen wird, betonte Beglinger.» Die Luft werde sehr sanft in die verschiedenen Räume geblasen, damit kein allzu starker Luftstrom entsteht. Die Firma, die im alten Fabrikationsgebäude im Jahr bis zu 200 000 Liter Öl verbrannte, kommt heute ohne ein Gramm fossilen Brennstoff aus. «Heute verlässt kein CO2 unsere Fabrik, so schonen wir die Umwelt.» Natürlich waren die finanziellen Einsparungen ein weiterer Beweggrund für dieses System. Beglinger rechnet, dass innerhalb von fünf Jahren die zusätzlichen Investitionskosten für die Anlage amortisiert sind. Die Philosophie der beiden Inhaber von STM Stöckli Metall AG, Armando Beccaletto und Peter Beglinger, sämtliche Wärme, die im Gebäude entsteht zu nutzen, wird seit Anfang Juli auch umgesetzt.