Einreichung zweier Memorialsanträge zum öffentlichen Verkehr (öV)

Integraler Halbstundentakt / Schaffung eines Investitionsfonds

Antragssteller Thomas Kistler, Niederurnen, hat zusammen mit verschiedenen Leuten aus Parteien, Jungparteien, Umweltorganisationen und Bahnkundenorganisationen zwei Anträge ausgearbeitet

 



„Einreichung zweier Memorialsanträge zum öffentlichen Verkehr“
„Einreichung zweier Memorialsanträge zum öffentlichen Verkehr“

Die zwei Forderungen sind folgenden Inhalts:

1: Integraler Halbstundentakt

Einen integralen Halbstundentakt für den gesamten öffentlichen Verkehr im Kanton Glarus bedeutet, dass alle 30 Minuten ein Zug bzw. ein Bus verkehrt und dies

konsequent, durchgehend, während des ganzen Tages, auch am Wochenende und zwar von Ziegelbrücke bis nach Linthal und Braunwald, im Sernftal, über den Kerenzerberg und auch für Bilten und Mühlehorn. Dabei hat die Anbindung an die Anschlüsse in Ziegelbrücke höchste Priorität – insbesondere auch, wenn ein Halbstundentakt für den IC Zürich-Chur verwirklicht werden sollte.

2: Schaffung eines Fonds für Investitionen

Verbesserte Leistungen werden nicht ohne finanzielle Mittel realisierbar sein. Darum braucht es einen Fonds, der solche Mittel zur Verfügung stellt. Damit einher gehen verbindliche Termine für die Umsetzung (in den Übergangs­bestimmungen), damit die Projekte zügig angegangen werden.

Warum braucht es diese Anträge?

Verbesserungen im öffentlichen Verkehr im Kanton Glarus geschehen zu langsam. Um als Wohn- und Arbeitsort attraktiver zu werden, braucht es unbedingt einen guten, regelmässigen öffentlichen Verkehr. Erfahrungen in der Agglomeration Zürich zeigen, dass die grössten Entwicklungsschübe in Regionen mit stark ausgebautem öffentlichem Verkehr passiert sind (Limmattal, Säuliamt, Zürcher Oberland entlang der Achse Volketswil-Uster usw.).

Im Richtplan, der im 2008 vom Landrat verabschiedet wurde, wurde eine Verdoppelung des Anteils des öffentlichen Verkehrs am kantonalen Verkehrsaufkommen festgeschrieben. Wenn das bis 2018 erreicht werden soll, muss rasch damit begonnen werden.

Wieviel kostet ein besserer öffentlicher Verkehr im Kanton Glarus?

Die Arbeitsgruppe geht von zusätzlichen laufenden jährlichen Kosten für einen konsequenten Halbstundentakt von etwa CHF 1 Mio. aus. Die Investitionssumme für mögliche Doppelspurinseln oder kreuzungsfreie Bahnhöfe ist nicht bekannt. Ein Ausbau auf Doppelspur kostet etwa CHF 5 bis 10 Mio. pro Kilometer – ähnlich viel wie ein Kilometer einer neuen zweispurigen Strasse. Ein Bahnhofausbau mit Unterführung wie in Schwanden kostet ca. CHF 10 Mio. Was alles nötig ist, muss eine detaillierte Planung ergeben. Es kann nicht Aufgabe von Privatpersonen sein, dies zu planen, doch sollte eine solche Planung dringend an die Hand genommen werden.

Warum Zwillingsmemorialsanträge?

Verbesserte Leistungen im öffentlichen Verkehr verlangen eine geregelte Finanzierung. Um nicht das Risiko einzugehen, die „Einheit der Materie“ zu verletzen, wurden Finanzierung und Forderung nach Halbstundentakt in zwei Anträgen, die unabhängig voneinander behandelt werden könnten, gefordert. Inhaltlich gehören sie natürlich zusammen.

Die beiden Anträge werden von folgenden 10 Organisationen unterstützt:

SP des Kantons Glarus, Pro Bahn Ostschweiz, Junge Grüne Glarus, Grüne des Kantons Glarus, Pendlerverein Glarus, Juso Glarnerland, WWF Glarus, Glarner Ärzte für Umweltschutz, Junge CVP Glarus, VCS Glarus

13 Vertreterinnen und Vertreter der oben genannten Organisationen haben die beiden Memorialsanträge unterschrieben. Eine ganze Reihe von Personen aus dem ganzen Kanton hat zudem die Unterstützung zugesagt.