Emil Zopfis Kindheitserinnerung von Braunwald

An der diesjährigen Erzähl- und Sagennacht im «Nussbüel» in Braunwald lauschten rund Hundert Gäste den spannenden Glarner Geschichten von Emil Zopfi.



Emil Zopfi an der Erzähl- und Sagennacht in Braunwald. (Bild: zvg)
Emil Zopfi an der Erzähl- und Sagennacht in Braunwald. (Bild: zvg)

Sanfte Kuhglockenklänge, eine heimelige Atmosphäre zwischen Heuballen und Blumendekoration – das ist das alljährliche Herbst-Highlight in Braunwald. Am letzten Freitag an der 4. Erzähl- und Sagennacht im «Nussbüel» wusste der Schriftsteller Emil Zopfi mit seinem ruhigen und ironisch witzigen Erzählstil die Zuhörer in seinen Bann zu ziehen. Mit seinen Geschichten lebt man mit, welche sich im Glarnerland angeblich abspielten. Dabei vermischt sich Realität und Fiktion, sodass man gerne rätselt, ob das denn wirklich sich so zugetragen hat.

Mit Alphorn- und Büchelklängen von Fridli Kundert wurden die Gäste im «Nussbüel» empfangen. Bei Rösti, beim berüchtigt guten Gugelhopf und anderen Köstlichkeiten im Restaurant Nussbüel konnten sich die Gäste noch wärmen, bevor man sich zur Erzählung in den «Gadä» beging. Die Crew der Gastgeber-Familie Ries kümmerte sich auch dort wohlwollend um die Gäste mit Decken, Tee und Glühwein, damit es nicht allzu kalt war.
Dass Emil Zopfi auch als Kind in Braunwald lebte, war Anlass, erstmals darüber zu berichten – eine Premiere. Er erzählte von Tante, Onkel, Cousins und Cousinen; beim Heuen im Sommer, beim Streunen im Herbst und bei der Viehschuh mit Cousin Köbi. Anschliessend folgten Glarner Geschichten und Erzählungen aus seinen Büchern Kilchenstock, Tödi und Glärnisch, welche am Schluss erworben werden konnten. Emil Zopfi, der mit einigen Preisen aus der Kultur- und Literaturszene ausgezeichnet wurde, unterhielt sich anschliessend mit interessierten Besuchern und signierte die Bücher. Ob das bäuerliche Leben in Braunwald, das publike Leben im Glarnerland oder auf den Bergtouren mit ungebannter Sehnsucht, der Schriftsteller mit Glarner Wurzeln ist ein Meister in der Formwahl von Geschichten und wahrt zugleich seinen Erzählstil.

Die 5. Erzähl- und Sagennacht findet am 13. Oktober 2012 statt. Man darf wieder gespannt sein auf eine Persönlichkeit aus der Literaturszene.