«Energiestadt» und Gemeindegeschäfte diskutiert

Die Grünen der Gemeinde Glarus erörterten aufgrund kompetenter Referate die Frage, wie Glarus zur Energiestadt werden könnte. Anschliessend befassten sie sich mit den Geschäften der Herbst-Gemeindeversammlung, wobei sich fast durchwegs Unterstützung der gemeinderätlichen Anträge ergab.



Regula N. Keller
Regula N. Keller

Zum Thema „Energiestadt Glarus?“ hatten die Grünen zwei fachkundige Referenten gewinnen können: Urs Fischli, Energiestadt-Berater, Glarus und Toni Bürge, Landrat und Geschäftsleiter Technische Betriebe Glarus Nord, Näfels. Letzterer erstattete einen Erfahrungsbericht, begleitete er doch hautnah den Zertifizierungsprozess der Gemeinde Näfels, die 2004 das Label „Energiestadt“ zugesprochen bekam. Näfels wie Bilten haben mit der Gemeindefusion das Zeichen für eine aktive kommunale Energiepolitik verloren. Urs Fischli erläuterte die Anforderungen und die Schritte zur Erteilung des Labels. Er betonte die Bedeutung des Massnahmenkatalogs mit sechs Bereichen – eine gute Checkliste und wahre Fundgrube für eine fortschrittliche Energiepolitik! Den drei neuen Glarner Gemeinden steht die Erarbeitung des kommunalen Richtplans bevor. Damit liesse sich allenfalls das Projekt „Energiestadt“ verknüpfen. Nötigenfalls wäre ein Versammlungsantrag in Betracht zu ziehen. Die Grünen werden dranbleiben.

Budget

Die eher schlechten Budgetzahlen sind nach Meinung der Grünen unter anderem auch auf die von ihnen beargwöhnte Steuersenkungseuphorie der letzten Jahre zurückzuführen. Der von der Geschäftsprüfungskommission beantragten zusätzlichen Ausgabensenkung ohne Nennung konkreter Sparmassnahme stehen sie skeptisch gegenüber. Es ist zu befürchten, dass ein solcher Beschluss letztlich zu Lasten der Schwachen gehen würde.

Betrieb eines Bancomaten als Gemeindeaufgabe?

Der Antrag des Gemeinderates auf Streichung des Unterstützungsbeitrages von jährlich 10‘000 Franken für den Betrieb des Bancomaten der Glarner Kantonalbank in Riedern wurde kontrovers erörtert. Ein Votum lautete: „Die Bereitstellung von Bancomaten ist doch Sache der Privatwirtschaft“. Eine andere Stimme: „Ich lehne den Verzichtsantrag aus grundsätzlichen Überlegungen ab, weil es um einen Abbau des Service public an der Peripherie der Gemeinde geht“. Indessen war mehrheitlich Zustimmung zum Gemeinderatsantrag auszumachen.

Für KITA-Verordnung

Der Antrag des Gemeinderates betreffend Erlass einer Verordnung über die familienergänzende Kinderbetreuung (KITA-Verordnung) fand die Zustimmung der Grünen, ebenso das Begehren einer Umzonung von 610 m² Land in Netstal, zumal als Kompensation eine gleiche Fläche in Linthal bereits zurückgezont worden ist. Auch sind die Grünen überzeugt von der Notwendigkeit des Kredites von rund 1 Million Franken für die Sanierung des Hallenschwimmbades im Gründli in Glarus.