Engagierte Helfer im Einsatz: Aufräumarbeiten schreiten trotz nach wie vor drohender Rutschgefahr voran

Trotz der andauernden Bedrohung durch Erdrutsche im Gebiet der Wagenrunse hat die Gemeinde Glarus Süd zugunsten der Betroffenen eine weitere Teilräumung organisiert. Dieser Einsatz wurde von Freiwilligen aus dem Zivilschutz und aus der Bevölkerung ausgeführt und mit speziellen Maschinen unterstützt. Diese kollektiven Anstrengungen sind Teil verschiedener Anstrengungen zugunsten der Betroffenen. Seit dem 9. Januar trägt nun der Steuerungsausschuss des Gemeinderates die Hauptverantwortung für die langfristige Ereignisbewältigung.



Erschöpfte, aber entschlossene Helfer des Zivilschutzes und freiwillige Helfer lächeln müde nach stundenlanger Arbeit im verschlammten Gelände der Rutschung Wagenrunse. (Bilder: zvg)
Erschöpfte, aber entschlossene Helfer des Zivilschutzes und freiwillige Helfer lächeln müde nach stundenlanger Arbeit im verschlammten Gelände der Rutschung Wagenrunse. (Bilder: zvg)

Freiwillige arbeiten trotz schwieriger Bedingungen

Unter der Gesamtleitung der Gemeinde standen vom 22. Januar bis zum 2. Februar rund 20 Angehörige des Zivilschutzes Glarnerland im Rutschgebiet der Wagenrunse im Einsatz. Der Einsatz des Zivilschutzes erfolgte unter der Leitung von Pierre Weidmann (Kommandant Zivilschutz) und Cyrill Meier (Zugführer Zivilschutz). In diesen zwei Wochen konnten durch diesen grossartigen Einsatz diverse Liegenschaften, Häuser und Strassen von Schlamm und Schutt befreit werden.

In der Woche vom 26.02. bis 01.03.24 fand wiederum ein Einsatz des Zivilschutzes unter der Leitung Weidmann/Meier statt, bei welchem freiwillige Zivilschützer und rund ein Dutzend Freiwillige von Hand und mit zwei Saugbaggern die Umgebung diverser Liegenschaften von Schlamm und Schutt zu befreien. Eine private Baufirma und eine private Entsorgungsfirma unterstützten sie dabei. Innerhalb einer Woche wurden die geplanten Bereiche mehrheitlich geräumt. Die Gemeinde schätzt diesen aussergewöhnlichen Einsatz von Freiwilligen, welche teilweise auch von ausserhalb des Kantons Glarus kamen, zugunsten der Betroffenen sehr. Gemeindepräsident Hansruedi Forrer und Gemeinderätin Gabi Aschwanden dankten den Helfenden persönlich vor Ort.

Erkenntnisse und aktuelle Herausforderungen

«Trotz aller Aufräumarbeiten bleibt die Gefahr neuer Erdrutsche bestehen», betont Gemeinderat Markus Marti. Die Gemeinde warnt und weisst weiterhin bei Informationsveranstaltungen, in schriftlichen Updates, auf ihrer Homepage und in der HelpApp die Betroffenen auf diese anhaltende Bedrohung hin: In gefährdeten Gebieten kann es jederzeit zu weiteren Evakuierungen und erheblichen Sachschäden an und in Gebäuden kommen. Die Erdrutsche vom 22. Dezember 2023 und 18. Januar 2024 haben diese Einschätzungen bestätigt.

Neue Zuständigkeiten für die Rutschung Wagenrunse

Die Verantwortung für die Bewältigung der Rutschung Wagenrunse wurde am 8. Januar 2024 von der Gemeindeführungsorganisation GFO Glarus Süd auf den Steuerungsausschuss des Gemeinderates übertragen. Die GFO wird für die Bewältigung von Not- und Krisensituationen eingesetzt. Langfristige Projekte müssen im Rahmen der allgemeinen Abläufe innerhalb der Gemeinde organisiert werden. Der Gemeinderat bzw. der Steuerungsausschuss sind nun für die langfristige Bewältigung des Ereignisses verantwortlich. Dem Ausschuss gehören an:

  • Markus Marti, Gemeinderat und Departementsvorsteher Wald- und Landwirtschaft (Vorsitz)
  • Gabi Aschwanden, Gemeinderätin und Departementsvorsteherin Gesellschaft und Sicherheit
  • Rafaela Hug, Gemeinderätin und Departementsvorsteherin Hochbau und Liegenschaften
  • Stefan Maduz, Gemeinderat und Departementsvorsteher Wirtschaft und Finanzen
  • Hannes Schiesser, Gemeinderat und Departementsvorsteher Tiefbau und Werke

Die Gemeinderatsmitglieder werden von Fachleuten aus verschiedenen Departementen unterstützt. Sie arbeiten intensiv an der Schadensbewältigung. Die Abläufe und die Ansprechpersonen für die Betroffenen bleiben gleich wie bisher. Die Kommunikation erfolgt auch weiterhin über die Homepage, die HelpApp oder Informationsveranstaltungen.