Erneuerbare Energie deckt Strombedarf nicht

An einer mager besuchten Veranstaltung in Glarus informierten Gewerbeverband, Handelskammer und AVES über ihr Nein zum Energiegesetz.



Frank Gross moderierte den Anlass der Handelskammer
Frank Gross moderierte den Anlass der Handelskammer

Die vom Bundesrat beschlossene Energiewende sei eine Stromwende, erklärte Hans Achermann an der von einem Dutzend besuchten Veranstaltung der Glarner Handelskammer, des Gewerbeverbandes und der AVES vom vergangenen Donnerstagabend in Glarus, weil mit dem Ausstieg aus der Kernenergie ein bewährtes System verlassen werde. Mit einer Statistik legte der Ingenieur aus Mollis dar, dass beispielsweise im Januar 2017 nur 0,3 Prozent vom Strom-Landesverbrauch von Solarpanels stammte und ein Drittel des Verbrauchs importiert werden musste. «Es wird bei uns nie gelingen, mit erneuerbaren Energien den Strombedarf zu decken», zeigte sich Achermann überzeugt, weil wir zu wenig Sonnenschein und Windenergie hätten. Man müsste ein neues zweites Reservesystem aufbauen. Aber auch dieses würde nicht genügen, weil Strom saisonal nicht gespeichert werden könne.

Diese Energiewende ein Jahrhundertfehler?

Die Subventionswirtschaft zur Förderung von neuen erneuerbaren Energien belaste die Wirtschaft und die Haushalte, sagte der Referent. Die Subventionen an die Anwender schafften weder Innovation noch dauerhafte Arbeitsplätze. «Ich möchte das Risiko minimieren, dass die Volkswirtschaft Schaden nimmt», fuhr Achermann fort, denn das Energiegesetz sei nicht nachhaltig. Die Vorlage führe zu einer grossen Umverteilungsaktion zwischen ärmeren und reichen Schichten und könnte zu sozialen Problemen führen. Achermann ist überzeugt: «Diese Energiewende ist ein Jahrhundertfehler!»

In der rege geführten Diskussion zeigte sich Landrat Karl Mächler überzeugt, dass in der Energieeffizienz ein grosses Potenzial liege und mit einer Anschubfinanzierung weitere technische Fortschritte in Sachen Energiesparen gemacht werden könnten. Der Präsident der Handelskammer, Peter Rufibach, meinte dagegen, es brauche nicht für alles staatliche Unterstützung, weil es in der Industrie genug findige Köpfe gebe, die Neues erfinden. An der von Frank Gross moderierten Veranstaltung war klar, dass bei einem Nein zur Vorlage die Schweiz sich nochmals intensiv an das Thema Energiepolitik herangehen und eine neue Strategie entwickeln muss.