Es braucht oft eine rettende Hand

Am ersten Samstag im Monat August, fand traditionsgemäss der Berggottesdienst auf «Nüenhütten» statt. Bereits zum 21. Mal wurde die Predigt vom Elmer Pfarrer Eckhard Raster abgehalten. Dank dem schönen und warmen Wetter fanden sich auch dieses Jahr wieder viele Besucher, nach einer Wanderung von Obererbs über den Höhenweg, in der «Kirche» unter freiem Himmel ein.



die helfende Hand auch anzunehmen. Auch ein Vierbeiner hat den Weg auf «Nüenhütten» gefunden und erholt sich im Schatten unter der Bank.
die helfende Hand auch anzunehmen. Auch ein Vierbeiner hat den Weg auf «Nüenhütten» gefunden und erholt sich im Schatten unter der Bank.

Nachdem im vergangenen Jahr infolge kaltem und regnerischem Wetter der Berggottesdienst im Ämpächli abgehalten werden musste, konnte Kaspar Rhyner, VR-Präsident der Sportbahnen Elm AG, gestern die vielen Besucher bei strahlendem Wetter unter freiem Himmel und leichter Verspätung durch einen unvorhergesehenen Vorfall, begrüssen. «Im kommenden Jahr können wir das 25-Jahr- Jubiläum auf «Nüenhütten» feiern. Denn dieser Berggottesdienst wurde im Zusammenhang mit der Einweihung des Höhenweges vor 25 Jahren ins Leben gerufen.» Wie Rhyner weiter ausführte, fand der erste Berggottesdienst aber nicht auf «Nüenhütten», sondern im «Bach» auf einer Liegenschaft die so genannt wird, statt, deshalb wird erst nächstes Jahr gefeiert. Gewohnt humorvoll und mit viel Charme leitete Rhyner nach seiner etwas kürzer ausgefallenen Begrüssung über zur Predigt von Pfarrer Eckhard Raster.

Zur rechten Zeit am rechten Platz

«Zu Beginn meiner heutigen Predigt komme ich noch einmal kurz auf ein persönliches Erlebnis zurück. Mit dieser Episode habe ich am 1. August meine Predigt beendigt.» Pfarrer Raster erzählte wie er vor Kurzem bei einem Bad in der Aare, mit dem Blick auf das Bundeshaus in Bern, für kurze Zeit durch persönlichen Übermut in Not geriet. Statt ans Ufer zu gelangen, wurde er in der starken Strömung der Aare erfasst und weitergetrieben. Nur dank der helfenden Hand, die ihm eine unbekannte Frau vom Ufer aus entgegenstreckte, konnte er doch noch das rettende Ufer erreichen. Dieses Erlebnis habe ihn sehr stark beeindruckt, weshalb er es an den Anfang dieser Berpredigt stellte. Ohne diese helfende Hand hätte er den Ausstieg aus der Aare nicht geschafft und sie habe ihn vor Schlimmerem bewahrt. «Zum richtigen Zeitpunkt das Richtige tun, das ist gar nicht so einfach. Wie auch immer, irgendwann sucht jeder seinen richtigen Platz aus, aber ab und zu muss man den Platz räumen, auch wenn es schmerzt. Der richtige Zeitpunkt dafür ist schwierig zu finden.»Und wenn man ihn verpasst, so Raster weiter, brauche es eine helfende Hand, die aber auch erfasst werden müsse. In seiner Predigt nahm er Bezug auf die Geschichte von Priester Samuel, der seine Mitmenschen davor warnte einen König zu wählen. Sie hätten doch mit Gott bereits den richtigen Führer. Samuel musste dadurch seinen Platz räumen, stand aber seinem Volk weiterhin helfend bei. «Ich wünsche euch im Alltag solche Hände, die ihr nehmen könnt, und solche Stimmen, die da sind, aber auch Demut, um die Hand zu ergreifen.» Mit einer Prabel aus China, die sich mit der Frage, was ist Glück und was ist Unglück, auseinandersetzt, beendete Pfarrer Raster seine Predigt unter freiem Himmel.

Nach der Wanderung über den Höhenweg wurden die vielen Gäste bei ihrer Ankunft auf «Nüenhütten» durch die musikalischen Klänge der Dorfmusik Elm begrüsst. Das Team der Sportbahnen Elm hatte für jeden eine gegrillte Wurst gegen den Hunger und ein Mineralwasser oder ein Becher Bier gegen den Durst bereit.