Fachmarktcenter Näfels nimmt Gestalt an

Bis vor kurzem wies lediglich ein grosses Plakat mit der Aufschrift „Fuchsbau“ darauf hin, dass ausserhalb Näfels in Richtung Netstal etwas Grösseres entstehen wird. Heute herrscht rege Bautätigkeit, denn in einigen Monaten wird hier das erste Fachmarktcenter der Schweiz eröffnet. Geplant wurde dieses Grossbauprojekt durch die Firma Fuchsbau Architekten in Näfels



Die beiden Hauptverantwortlichen bei Fuchsbau Architekten
Die beiden Hauptverantwortlichen bei Fuchsbau Architekten

Bereits Mitte Mai wurden erste Erdbewegungen vorgenommen und kurze Zeit später erfolgte der offizielle Spatenstich. Bis es dazu kam, mussten einige Hindernisse aus dem Weg geräumt werden. Umso zufriedener zeigten sich Walter Fuchs und Markus Oertli, dass endlich mit dem Bau begonnen werden kann.

Ein ambitiöses Projekt

Ein so grosses Projekt muss schlussendlich auch finanziert werden. Dazu konnte der Investor Zima aus Dornbirn gewonnen werden, die das gesamte Projekt finanzieren wird. Chef von Zima ist Alexander Nussbaumer und Elmar Girardi der eigentliche Geschäftsleiter dieser Unternehmung. Beide Herren waren am Spatenstich ebenfalls anwesend und konnten ihr Können als Baggerführer unter Beweis stellen. Fuchs rechnet damit, dass sich die Kosten bis zum Endausbau auf 25 bis 30 Millionen Franken belaufen werden. Für Näfels, ja sogar für den Kanton Glarus sicher ein sehr interessantes und wichtiges Projekt. Aus Rücksicht auf die Anwohner und die Umgebung wird das Gebäude nur einstöckig gebaut. Wobei das Projekt von den Anwohnern unterstützt wird, da mit diesem Bau die Lärmbelastung von der starkbefahrenen Strasse weitgehend eliminiert werden kann. Im Endausbau wird das Gebilde fünf Meter hoch und rund 230 Meter lang sein und bildet so einen idealen Schallsschutz. Die ersten Arbeiten wurden bereits vergeben und der Bauherr legt grossen Wert darauf, dass wenn immer möglich einheimische Unternehmungen berücksichtigt werden. So werden die recht umfangreichen Baumeisterarbeiten durch eine ortsansässige Baufirma ausgeführt. Da der Boden sich für dieses Projekt nicht unbedingt eignet, müssen rund 500 vorfabrizierte Betonpfähle à zwölf Meter Länge auf dem gesamten Areal in den Boden gerammt werden. Die Kosten für diese Arbeit belaufen sich auf gut 500 000 Franken. Während dem Pfählen wird das Ganze überwacht, denn bei dieser Arbeit entstehen leichte Erschütterungen. An verschiedenen Punkten werden spezielle Messgeräte angebracht, um so mögliche Veränderungen an Gebäuden rechtzeitig festzustellen.

Ein langer Weg

Bereits im Mai 2005 fanden die ersten Gespräche zwischen dem Investor, der Firma Zima und Fuchsbau Architekten im Zusammenhang mit diesem Projekt statt. Am 22. Juli 2007 fand die erste Gemeindeversammlung in Näfels für die notwendige Umzonung statt welche aber mit einer Absage endete. Ein Jahr lang musste intensive Aufklärungsarbeit betrieben werden, um der Bevölkerung das Projekt verständlich zu machen und um die vorhandenen Bedenken zu beseitigen. Eine zweite Gemeindeversammlung fand am 28. März 2008 statt bei der das Projekt mit einem Stimmenmehr von gegen 80 Prozent die Zustimmung der Bevölkerung fand. Im November 2008 wurde die definitive Baueingabe eingereicht und bereits im März dieses Jahres erhielt man die Baufreigabe. Am 18. Mai dieses Jahres konnte endlich mit dem Bau begonnen werden und am 11. März 2010 wird bereits die Eröffnung erfolgen.

Was bedeutet „Fachmarktcenter“?

Das Projekt beinhaltet 25 000 m2 Land, wobei die Fläche des Gebäudes im Vergleich nur 7 500 m2 ausmacht. Es sind 230 Parkplätze vorgesehen und es wird ein neuer Kreisel auf der Höhe der Transportfirma Beny Landolt entstehen, der vom Kanton gebaut, aber vom Bauherr und der Gemeinde finanziert wird. Die Kosten für diesen Kreisel werden sich auf gut eine Million Franken belaufen. Als Mieter für dieses Fachmarktcenter konnten die Migros als Hauptmieter, Aldi mit dem ersten Laden im Glarnerland, Dosenbach , C&A, Müller Drogerie und die Bäckerei Gabriel gewonnen werden. Bei der Migros ist zusammen mit der Valora zusätzlich ein Kiosk-Kaffee geplant . „Per Definition: Fachmarkt ist kein Einkaufscentrum, sondern jedes der erwähnten Geschäfte hat einen eigenen Eingang.“ Wie Fuchs dabei weiter ausführte, kann in diesem Fachmarkt nicht wie bei den herkömmlichen Centern „flaniert“ werden. Dieses Modell wie es in Näfels entsteht, gibt es in der Schweiz bisher noch nicht. Fuchs rechnet damit, dass nach Vollendung dieses Projektes gut 50 neue Arbeitsplätze geschaffen werden.

Wer ist Fuchsbau Architekten?

Wie der heutige Inhaber, Walter Fuchs erklärte, handelt e es sich bei dieser Firma um das frühere Architekturbüro Fritz Noser in Näfels und wo er schon seit gut 20 Jahren dabei sei und seit 1995 auch daran beteiligt ist. Die definitive Geschäftsübernahme durch ihn und seinen Partner Markus Oertli – der 2002 zur Firma stiess - erfolgte dann 2005. Wobei die Namensänderung in Fuchsbau Architekten erst im Januar 2009 erfolgte. In der Firma werden zurzeit 14 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wie Architekten, Techniker, Zeichner, kaufmännisch Angestellte und zwei Lehrlinge beschäftigt. Die Büros befinden sich im Gebäude von Fritz Landolt AG an der Bahnhofstrasse 35 in Näfels

Weitere Projekte von Fuchsbau Architekten„Für uns ist dieses Projekt sicher gerade in der jetzigen Zeit sehr wichtig, ist aber bei weitem nicht das einzige Projekt, dass wir bisher in Angriff genommen haben“. Wie Fuchs weiter ausführte, sei man in der glücklichen Lage, über ein gesundes Auftragspolster zu verfügen. Im Umkreis von rund drei Kilometer werden in diesem Zeitraum Projekte in der Grössenordnung von gegen 50 Mio Franken realisiert, darunter unter anderem auch der Neubau der Firma STM Stöckli AG in Netstal. Weiter sind in ca. 120 Neubauwohnungen in der Planung, so 35 Wohnungen im Pfeifferareal in Mollis und 44 Wohnungen in Näfels im Gasareal. Für diese und weitere Projekte übernimmt die Firma die Planung und die Bauleitung.