FDP Glarus sagt dreimal Ja und zweimal Nein

An ihrer Delegiertenversammlung im Glarnerhof in Glarus gab vor allem die Volksinitiative Verbandsbeschwerderecht, sowie die AHV-Initiative zu diskutieren. Eine Mutter nutzte an diesem Tag die Möglichkeit, gemeinsam mit ihrer 12-jährigen Tochter die Versammlung zu besuchen.



Die Schülerin Alexia Beccaletto aus Mollis in Begleitung ihrer Mutter schnuppert erstmals politische Luft (Bild: ehuber) Rolan d Schubiger sprach sich gegen die Initiative Verbandsbeschwerderecht aus (Bild: ehuber) Nationalrat Werner Messmer dagegen sprach sich für die Initiative Verbandsbeschwerderecht aus (Bild: ehuber)
Die Schülerin Alexia Beccaletto aus Mollis in Begleitung ihrer Mutter schnuppert erstmals politische Luft (Bild: ehuber) Rolan d Schubiger sprach sich gegen die Initiative Verbandsbeschwerderecht aus (Bild: ehuber) Nationalrat Werner Messmer dagegen sprach sich für die Initiative Verbandsbeschwerderecht aus (Bild: ehuber)

Die Delegierten folgten durchwegs den Parolen der FDP Schweiz, wobei vor allem eingehend über das Verbandsbeschwerderecht diskutiert wurde. Zu dieser auch Parteiintern etwas umstrittenen Initiative der Zürcher FDP lud die Glarner FDP zwei kompetente Referenten ein. Pro Initiative sprach Nationalrat Werner Messmer, contra Dr. Hans-Peter Fricker, CEO WWF Schweiz. Beide sind Mitglieder der FDP, also eine interessante Konstellation.


Verbandsbeschwerderecht und AHV-Initiative


Nationalrat Messmer sprach sich als Präsident des Schweizerischen Baumeisterverbandes klar für die Volksinitiative „Verbandsbeschwerderecht: Schluss mit der Verhinderungspolitik – Mehr Wachstum für die Schweiz! aus. Zur Veranschaulichung erwähnte er auch einige Beispiele, bei welchen durch dieses Beschwerderecht wichtige Bauvorhaben nach bereits erteilter Bewilligung noch verhindert wurden. Dagegen argumentierte Dr. Fricker, dass dieses Beschwerderecht vor allem dazu diene, die Natur und die Umwelt zu schützen. Auch er konnte in seinem Referat einige erfolgreiche Beispiele aufführen. In der anschliessenden Diskussion brachte Peter Bertschinger noch einmal das Projekt Lidl zur Sprache, welches vor kurzem durch den VCS noch verhindert wurde. Roland Schubiger sprach sich gegen die Initiative aus, da er eine Flut an solchen Projekten befürchte, was sich für die vielen kleineren Geschäfte im Glarnerland sicher negativ auswirken würde. Nach weiteren Voten wurde die Initiative mit 27 Ja zu 11 Neinstimmen angenommen. Ebenfalls zu einer regen Diskussion führte die wiederum von Natianalrat Messmer vorgestellt AHV-Initiative. Es wurde aber recht schnell klar, dass sich die Mehrheit der Delegierten gegen diese Initiative, welche den Staat enorm viel Geld kosten würde, stellten. Die Initiative für ein flexibles AHV-Alter wurde dann auch einstimmig mit 37 Stimmen verworfen. Die Hanfinitiative wurde mit 23 Ja zu 13 Nein-Stimmen angenommen, während die Initiative „für die Unverjährbarkeit pornografischer Straftaten an Kindern“ klar mit 31 Stimmen abgelehnt wurde. Einstimmig wurde der Änderung des Betäubungsmittelgesetztes zugestimmt.

Mutter und Tochtertag einmal anders


Interessiert verfolgte die 12-jährige Alexia Beccaletto aus Mollis anschliessend die kurze Diskussion betreffend der Ersatzwahl in den Nationalrat. Alexia nahm in Begleitung ihrer Mutter an der Delegiertenversammlung teil. Sie wollte einmal „politische Luft“ schnuppern. Wie sie erklärte, war sie bei allen Abstimmungen gleicher Meinung wie die Delegierten, hatte aber nicht bei allen Themen den Durchblick. „Im Moment kann ich mich nocht nicht für die Politik begeistern, es war aber auf jeden Fall ein ganz spezielles Erlebnis“. Alexia stammt aus einer politisch engagierten Familie und wird sicher noch oft Gelegenheit finden, mit ihren Eltern zu diskutieren. Auf jeden Fall eine gute Idee, den Mutter/Tochtertag einmal etwas anders zu erleben.