Fischbestand der Linth auf erschreckend tiefem Niveau

Kontrollfänge aus der Linth zeigen nach Aussagen von KFVG-Präsident Bruno Denzler ein erschreckend tiefes Niveau. Hat man die Zeichen der Zeit nicht erkannt oder ist es den Verantwortlichen egal, was unsere Fischer denken und sagen? Diese und andere Fragen standen im Zentrum der 121. Delegiertenversammlung in Ziegelbrücke.



Hans Menzi und Ehrenpräsident Ruedi Hösli ein Präsent für ihre verdienstvollen Tätigkeiten für das Fischereiwesen im Kanton Glarus. (Bilder: hasp) Aufmerksam verfolgen die Verbands-Delegierten die Verhandlungen.
Hans Menzi und Ehrenpräsident Ruedi Hösli ein Präsent für ihre verdienstvollen Tätigkeiten für das Fischereiwesen im Kanton Glarus. (Bilder: hasp) Aufmerksam verfolgen die Verbands-Delegierten die Verhandlungen.

Am vergangenen Freitagabend trafen sich die Delegierten des Kantonalen Fischereiverbandes im Seminarraum der Berufsschule in Ziegelbrücke zur 121. ordentlichen Delegiertenversammlung. Verbandspräsident Bruno Denzler konnte nebst den zahlreich anwesenden Delegierten Christoph Jäggi von der Jagd- und Fischereiverwaltung des Kantons Glarus sowie Fischereiaufseher Andreas Zbinden begrüssen. Ein informatives Referat von Guido Hirzel von der Axpo Power AG sowie eine eindrückliche Filmvorführung über die Bau- und Umweltschutzaktivitäten auf der Grossbaustelle des Pumpspeicherwerkes Limmern waren gelungener Auftakt zur Delegiertenversammlung 2014.

Hansruedi Kubli neues Vorstandsmitglied

In gewohnt souveräner Manier führte Verbandspräsident Denzler durch die Verhandlungen. Das ausführliche Protokoll der letzten Delegiertenversammlung, verfasst von Aktuar Thomas Schuler, sowie die saubere Buchführung von Kassier Kurt Eggli fanden die uneingeschränkte Zustimmung der Delegierten. Der KFVG-Vorstand, bestehend aus Präsident Bruno Denzler, Aktuar Thomas Schuler, Kassier Kurt Eggli und den Beisitzern Hans Menzi, Stefan Kamm, Ronny Bühler, Markus Bissig und Manfred Salathe, wurde für eine weitere Amtszeit bestätigt. Neu im Vorstand Einsitz nimmt der Netstaler Hansruedi Kubli. Die Fischerei-Kommission mit Hans Menzi, Ruedi Hösli, Balz Zopfi wird ergänzt durch Ronny Bühler. Ehrend gedachte die Versammlung in einer Schweigeminute ihres im vergangenen Jahr verstorbenen Mitgliedes des SFV André Blanc. Der Verstorbene hatte sich für das Fischereiwesen im Kanton sehr engagiert. Der Dank aller Fischer ist ihm übers Grab hinaus gewiss.

«Sag mir, wo die Fische sind, wo sind sie geblieben?»

Dieser fragende Untertitel, in Anwandlung an das Lied von Marlene Dietrich «Sag mir wo die Blumen sind», darf in Anbetracht des aktuellen, mehr als desolaten Fischbestandes in der Linth zurecht verwendet werden. Nicht nur unsere Fischer im Kanton, auch anerkannte Wissenschafter und Biologen weisen auf diese ökologisch gravierenden Missstände in unseren Gewässern, im Speziellen aber in der Linth hin. Der Fischbestand ist dort auf ein Niveau zusammengebrochen, wo selbst namhafte Biologen erschraken. Es wurden im letzten Jahr selten Massfische, geschweige denn schöne Bachforellen über 25 Zentimeter behändigt, um die Daten, sprich Länge und Gewicht zu erfassen. «Hat man die Zeichen der Zeit nicht erkannt oder ist es den Verantwortlichen egal, was die Fischer denken und sagen?», so die sorgenvolle Frage von Präsident Denzler in seinem ausführlichen Jahresbericht. Es sind aber auch noch andere Komponenten, die den Fischbestand schmälern. In der heutigen Populationsdichte sind Reiher, Kormorane und Gänsejäger eine zusätzliche potenzielle Gefahr.

Fischerkurs erfreut sich grosser Beliebtheit


Die Ausbildung der Jungfischer ist ein wichtiges Anliegen des Fischereiverbandes Glarus. Die Ausbilder mit Chef-Instruktor Rene Frei, Hermann Ure und Franz Keller, in Kooperation mit dem Fischereiaufseher Andreas Zbinden sowie dem Jagdverwalter Christoph Jäggi, verstehen es immer wieder hervorragend, die angehende Jünger Petri in die Geheimnisse der Fischerei einzuweihen.

Ein Leben für die Fische


Für ihre Verdienste für das Fischereiwesen im Kanton Glarus ehrten die Delegierten Ehrenpräsident Ruedi Hösli, Hans Menzi und Melgg Laager. Die Fischersaison 2014 steht kurz bevor. Ab 1. April stehen sie dann alle wieder mit ihren Fischerruten, geduldig auf Beute wartend, an Bächen Flüssen und Seen. Wir wünschen unseren Glarner Fischern, welche notabene einen nicht unbedeutenden Beitrag an das ökologische Gleichgewicht unserer fliessenden Gewässer und Seen leisten, ein kräftiges «Petri Heil!»