Flossbau mit PET-Flaschen

23 Unterstufenschüler und ein gutes Dutzend Leiter erlebten drei unvergessliche Flosstage am und auf dem Sihlsee. Verstärkt durch die Jungschargruppe aus Einsiedeln mussten sich die Seereisenden mittels Fotos den Weg vom Bahnhof Einsiedeln zum Flossplatz erkunden. Vom Mittag des 21. Juli an glich der Segelplatz beim Hüendermattdamm dann fast einer kleinen Werft.



Viel Spass auf dem Wasser: Die Jungschar Ennenda im Lager in Einsiedeln. (Bild: zvg)
Viel Spass auf dem Wasser: Die Jungschar Ennenda im Lager in Einsiedeln. (Bild: zvg)

Das Klischee-Floss aus massiven Tannenstämmen war zuerst der Magnet für die älteren Knaben. Doch beim ersten Wassern wurde schon deutlich, dass die moderne Bauweise mit leeren PET-Flaschen ganz entscheidende Vorteile hat. 3000 Schrauben, 600 leere PET-Flaschen, mehrere Bund Dachlatten und etliche Schalbretter mussten verbaut werden. Daraus entstanden zwei gut manövrierbare Flosse, die je 900 kg - oder gut 20 Kinder - aufnehmen konnten. Pünktlich am zweiten Tag wurden die Flosse fertig. Mit Schwung ins Wasser gehieft, mit Korkenknallen getauft und mit reichlich Rimuss gefeiert, lagen sie für die Jungfernfahrt bereit.

Es braucht Mut

Der Mut, den Bau zu wagen, hatte sich gelohnt. Das erinnerte stark an die Geschichte von Noah, die das Lagerleben in den Andachten begleitete. Mut und seine Auswirkungen waren auch Stichworte der "Stillen Zeiten", in denen die Lagerteilnehmer sich anhand einiger Bibeltexte mit tieferen Gedanken über ihren Glauben befassten. Ins tiefe Wasser des Sihlsees ging es dann nach einer Instruktion zum Schwimmen mit Rettungswesten. Einige fanden schnell heraus, dass man so ausgerüstet schmerzlos "Ränzler" ins Wasser machen kann. Endlich ging es los zur Jungfernfahrt. Zum Antrieb der Flosse hatte der Ruderclub ein Dutzend Paddel zur Verfügung gestellt. Als die zweite Gruppe am späteren Nachmittag unversehens in Föhnböen geriet, wurden die eigenen Grenzen angesichts der Naturgewalt aber schnell deutlich. In einer spontanen Aktion kamen zwei Motorboote des Segelclubs zu Hilfe und halfen den Mannschaften wieder sicher ans Ufer zurück.

Bis zum Schluss mit Einsatz dabei

Der warme Südwind sorgte andererseits dafür, dass ein Zeltdach überflüssig war. Wie gut allerdings wirklich geschlafen wurde, stand wohl auch in den Sternen. Unbestritten bei allen war aber die Qualität der Magen-Munition, die aus den Gulschkanonen der Feldküche abgefeuert wurde. Wahrhaft: diese Schützen - zwei lagererfahrene Väter - hatten die rechte Pulvermischung im Griff.