Flüchtlingstag 2007

Wie in den vergangenen Jahren findet am kommenden Samstag, 23. Juni, auf dem Cityplatz in Glarus der kantonale Flüchtlingstag statt. Für einen Tag wollen die kulturellen Vereine des Kantons Glarus den Platz in einen Ort der Begegnungen zwischen AusländerInnen und SchweizerInnen verwandeln.



Am Samstag 23. Juni: auf dem Cityplatz wid der jährliche Flüchtlingstag durchgeführt (Bild: eing.)
Am Samstag 23. Juni: auf dem Cityplatz wid der jährliche Flüchtlingstag durchgeführt (Bild: eing.)

„Stopp Ausgrenzung“ so das Motto. Die Schweizerische Flüchtlingshilfe ruft zum diesjährigen Flüchtlingstag dazu auf, Diskriminierung zu verhindern. Niemand soll ausgegrenzt werden, auch Schutzsuchende nicht.

Köstlichkeiten, Darbietungen und Informationen aus aller Welt werden am Glarner Flüchtlingstag im Zentrum stehen. Der Tag will eine Plattform bieten, damit sich Menschen aus verschiedenen Ländern näher kommen. Er soll die Möglichkeit bieten einander kennenzulernen und so Ängste und Vorurteile abzubauen. Ein Schritt weg von der Ausgrenzung hin zur Integration.

Ausgrenzung verhindern

Asylsuchende und Flüchtlinge sind durch ihre rechtliche Situation und durch ihre Erlebnisse sowohl im Heimatland, wie in der Schweiz, häufig in ganz besonderem Masse von Ausgrenzung betroffen. Wie fühlt sich Ausgrenzung an? Was bedeuten Flucht und Asyl für einen Menschen?
Die aktuelle Asylpolitik schränkt die Grund- und Menschenrechte von Flüchtlingen immer mehr ein. Sie leben mitten unter uns, doch jeden Tag erfahren diese Menschen Ausgrenzung in den verschiedensten Formen.

Wir, die wir privilegiert in einem sicheren Land und in Wohlstand aufgewachsen sind, können uns dies nicht vorstellen. Die Ohnmacht des Nicht-Verstehens der Sprache. Die Einsamkeit fern von der Familie. Angewiesen sein auf fremde Hilfe. Kaum eine Chance haben, seinen Lebensunterhalt selber verdienen zu können. Wissen wir, was das wirklich bedeutet?

Verschiedene Projekte bieten Struktur und Integrationshilfe

m Kanton Glarus werden die Asylsuchenden in der ersten Phase in drei Durchgangszentren untergebracht, die durch das Schweizerische Rote Kreuz (SRK) im Auftrag des Kantonalen Sozialamtes betreut werden.
In der zweiten Phase leben die Asylsuchenden, vor allem wenn sie arbeiten, in den Gemeinden, wo sie direkt von den örtlichen Sozialbehörden begleitet werden. Das SRK führt ebenfalls die Kantonale Rückkehrberatungsstelle, die Perspektiven- und Rückkehrberatung für Papierlose und bietet den Asylsuchenden in unterschiedlichen Beschäftigungsprogrammen (Deutschkurse, Mithilfe in der Forstarbeit, Mittagstische und ein PC-Kurs für Anfänger) eine gewisse Tagesstruktur und eine Starthilfe um sich in die fremde Gesellschaft zu integrieren.

Bereits im zweiten Jahr läuft das vom Bund getragene spezielle Berufsintegrationsprogramm „Zur Arbeit“, welches vorläufig Aufgenommenen und anerkannten Flüchtlingen des Kantons, die Möglichkeit bietet, sich durch Schulung und Berufspraktiken in die Arbeitswelt zu integrieren.
Zwei Drittel der Teilnehmer vom letzten Jahr haben heute eine feste Anstellung. Dieses Jahr nehmen wieder 14 motivierte Personen am Programm teil.

Am Informationsstand des Roten Kreuzes wird, neben Auskünften zu den verschiedenen Programmen und Aktivitäten rund um das Flüchtlingswesen, auch dieses Projekt näher vorgestellt.

Ab 10 Uhr bunter Markt und ein vielseitiges Unterhaltungsprogramm

Ab 10 Uhr wird sich der Cityplatz zu einem bunten Markt wandeln, an dem sich die Besucherinnen und Besucher mit Köstlichkeiten aus aller Welt bewirten lassen können. Am selben Tag findet in Glarus der traditionelle „Goldene Samstag“ statt. Die Harmoniemusik Glarus wird am Morgen für ein Konzert zwischen dem Rathaus- und dem Cityplatz aufspielen.

Ab dem Mittag geht es dann im Festzelt weiter mit verschiedenen musikalischen und kulturellen Beiträgen. Die Mädchen-Hip-Hop Tanzgruppe „Roundabout“ und die Jugendrapband „1,2, Reimstyle“ starten das Programm. Kulturelle Tänze und Musik mit Gesang werden unsere serbischen, tamilischen, albanischen und portugiesischen Mitbewohner des Kantons aufführen.
Ein Highlight wird Anfang Nachmittag Pavel Sotkovsky sein. Er ist seit Oktober 2004 Mitglied des Teams der Modern Music School in Mitlödi und spielt hervorragend auf dem Violincello, der E-Gitarre und dem E-Bass. Nebst zahlreichen klassischen Konzertauftritten, war Pavel in bekannten tschechischen Bands, wie zum Beispiel Titanic, Vitacit und Milos „Dodo“ Doleza, aktiv.
„Purple Wave“, eine Glarner Jugendband und die Irish-Folk Band „The Whistling Thieves“, der Musikschule Glarus, runden das Unterhaltungsprogramm ab.

Für die ganz kleinen Besucher zaubert „Xyloberto“ von 14 Uhr bis 17 Uhr Ballonkunstwerke, die die Kinder als Erinnerung mit nach Hause nehmen können.

Der Anlass dauert bis 19 Uhr und die teilnehmenden Vereine und das Projektteam freuen sich auf viele neugierige Besucher.