Freilichttheater "Annas Carnifex"

Am vergangenen Freitag orientierte die Anna-Göldi Stiftung in Mollis über das geplante Festspiel „Annas Carnifex“. Die Uraufführung dieses Freilichtstücks sollte im Sommer 2010 in Mollis stattfinden.



Walter Hauser
Walter Hauser

Wie die Verantwortlichen des geplanten Festspiels bekanntgaben, werden die Aufführungen an historischer Stätte stattfinden. Noch wird der geeignete Spielort, welcher einen direkten Bezug zum Stück hat und in der näheren Umgebung des Zwickyhauses liegt, noch gesucht.

Wirtschaftliche Stimulierung


In seiner kurzen Ausführungen zu diesem geplanten Festspiel in Mollis betonte der Präsident Peter Bertschinger auch die Wichtigkeit der wirtschaftlichen und der zwischenmenschlichen Komponente, welche dieses Stück mit sich bringen. „“2010 enden schliesslich die alten Gemeinden und dieses Freilichtspiel ist somit ein Fest zur kommenden Gemeindefusion.“ Weiter erklärte Bertschinger, dass das Gesamtbudget bei rund 800 000 Franken liegt, wobei 240 000 Franken bereits vorhanden sind, Mit Sponsoring, durch Billettverkauf und weiteren Nebeneinnahmen sollten die restlichen 560 000 Franken eingebracht werden. Geplant sind zwölf bis sechzehn Aufführungen und man rechne mit rund 400 Besuchern pro Abend. Nach heutiger Sicht ist die Durchführung Ende Juli bis Ende August 2010 vorgesehen. Neben indirekten Effekten wie Standortmarketing erhoffen sich die Organisatoren zusätzliche wirtschaftliche Stimulierung in der Höhe von rund einer Million Franken.

„Annas Carnifex“


Bereits vor mehr als seinem Jahr wurde der bekannte Glarner Schriftsteller Perikles Monioudis beauftragt, ein Bühnenstück zu schreiben. Monioudis hat eine sehr starke Erinnerung an diesen Ort. „Täglich lief ich als Kind viermal an der Stätte der Köpfung von Anna Göldi vorbei und deshalb spielt sicher auch eine persönliche Komponente in meinem Stück mit“ meinte Monioudis bei seiner kurzen Erläuterung. Er betonte auch den aktuellen Bezug und dass in seinem Stück die Geschichte des damaligen Opfers direkt in Zusammenhang mit er heutigen Zeit gestellt wird. Im Stück geht es nicht um die Hexe Anna Göldi als Opfer im eigentlichen Sinne, sondern auch um die Rehabilitation der Glarner Bevölkerung der damaligen Ereignisse. Es werde aber kein historisches Heimatspiel, sondern die Geschichte von Anna Göldi aus Sicht der Gegenwart sein. Er habe aus diesem Grund auch viele junge Darsteller vorgesehen und er hoffe auf viele junge Theaterbesucher. In seinem Stück bilden der Mensch und vor allem die Sprache das eigentliche Zentrum.

Keine abgehobene Kunst


Dem OK der Festspiele gelang es die weitum bekannte Regisseurin Barbara Schlumpf für die Umsetzung und Inszenierung des Theaterstückes von Monioudis zu verpflichten. „Der Zuschauer soll das Stück akustisch und optisch erleben und es wird keine abgehobene Kunst, sondern sehr nahe bei den Leuten sein.“ Schlumpf meinte zu den Darstellern des Stückes, dass nebst einigen wenigen Profis auch Leute aus dem Glarnerland mitspielen können. Das OK werde auf jeden Fall mit den „hiesigen“ Theatergruppen in Verbindung treten, um möglichst viele Laienspieler zu rekrutieren.

Am Samstag fand im Beisein von vielen Freunden und Gönnern die Gründerversammlung „Verein Anna-Göldi-Festspiele im Freulerpalast in Näfels statt. Darüber und über den Anna-Göldi-Menschenrechtspreis werden wir zu einem späteren Zeitpunkt noch eingehend Berichten.