Freulerpalast: Schön sitzen!

Eine Sonderausstellung im Freulerpalast zeigt eine Auswahl an Glarner Stühlen aus fünf Jahrhunderten sowie Kunstwerke aus der reichen Sammlung des Glarner Kunstvereins.



Die ag möbelfabrik horgenglarus ist mit Designklassikern vertreten. (Bilder Madeleine Kuhn-Baer) Bettina Giersberg
Die ag möbelfabrik horgenglarus ist mit Designklassikern vertreten. (Bilder Madeleine Kuhn-Baer) Bettina Giersberg

Die Gemeinschaftsausstellung des Museums des Landes Glarus und des Kunsthauses Glarus ist zwar klein, zeigt aber ganz unterschiedliche Sitzgelegenheiten – vom thronähnlichen Stuhl mit hoher Rückenlehne und Armlehnen über Stabellen bis zu Designklassikern von Eternit und horgenglarus. Auch eine Installation von Luca Frei (Strength, 2013) ist zu sehen.

Früher ein Privileg der Reichen und Mächtigen


«Sitzen kann man auf einem Baumstamm, einer Bank oder auch auf einem Sofa. Schön sitzen aber kann man besonders gut auf einem Stuhl», heisst es in der Sonderausstellung. Bis zum 16. Jahrhundert waren Stühle ausschliesslich weltlichen und geistlichen Herrschern vorbehalten. Erst das aufstrebende Bürgertum brachte das repräsentative Sitzmöbel in die Stuben.

«Viele wunderbare Sitzgelegenheiten erzählen Glarner Geschichte. Es war der Wunsch des Museums und des Glarner Kunstvereins, sie einmal auszustellen», sagte Dr. Bettina Giersberg, neue Museumsleiterin, an der Vernissage vom vergangenen Samstag. Sie dankte allen, welche die Ausstellung ermöglicht hatten. Die Inszenierung in den Küchen- und Wirtschaftsräumen des 17. Jahrhunderts sei eine grosse Herausforderung gewesen, und sie sei froh, dass Antonia Banz mit ihrer Firma raumprodukt aus Zürich die Ausstellung gestaltet habe.

Frank P. Gross, seit Juni Präsident der Museumskommission, wies auf einige Novitäten hin: Zum ersten Mal gab es eine Kooperation zwischen Kunsthaus und Freulerpalast, weiter sind mit Eternit und der möbelfabrik horgenglarus zwei Firmen direkt beteiligt, und schliesslich wird der Freulerpalast von einer neuen Direktorin und Kuratorin geleitet.

Judith Welter, Direktorin des Kunsthauses Glarus, freute sich ausserordentlich, dass eine Auswahl der Werke aus der Sammlung des Glarner Kunstvereins für einmal im Kontext eines historischen Raums gezeigt werden können. «Sie schreiben Kunstgeschichte», so die Direktorin.

Am Sonntag gab es einen speziellen Kindernachmittag, und an der Finissage vom 30. November wird Kunstvereinspräsident Kaspar Marti einen Kurzvortrag zum Thema «Der Stuhl – eine Kulturgeschichte» halten. Bis dann kann die kleine, aber schöne Ausstellung im Freulerpalast Näfels besichtigt werden.