«Fridolins» – geniale Fotoausstellung aus den Augen eines Flüchtlings

Vom 9. November 2019 bis 3. Januar 2020 findet in den Räumlichkeiten der Rechtsanwälte Rhyner & Schmidt beim Bahnhof in Glarus eine sehenswerte Foto-Ausstellung vom Südostschweiz-Fotografen Sasi Subramaniam statt. «Glarner Nachrichten»-Chefredaktor Rolf Hösli würdigte das Schaffen des ehemaligen Journalisten und Kriegsberichterstatters und seine Liebe zu seiner zweiten Heimat, die in jedem seiner tollen Aufnahmen zum Ausdruck kommt.



Fotografen unter sich: Sasi Subramaniam (links) und Fridolin Walcher
Fotografen unter sich: Sasi Subramaniam (links) und Fridolin Walcher

Obwohl der Rummel um seine Person überhaupt nicht sein Ding ist, stand Südostschweiz-Fotograf Sasi Subramaniam vergangenen Samstagnachmittag anlässlich der Vernissage unter dem Titel «Fridolins» für einmal selbst im Mittelpunkt. Zahlreiche Gäste, unter ihnen Landammann Dr. Andrea Bettiga und Bildungsminister Benjamin Mühlemann gaben dem ehemaligen Flüchtling aus Sri Lanka die Ehre. Chefredaktor Rolf Hösli höchstpersönlich hielt eine mit Humor gespickte Laudatio. In dieser beschrieb er den beschwerlichen Weg, den Fotograf Subramaniam als Flüchtling gemeinsam mit seiner Frau vor rund einem Jahrzehnt von Sri Lanka aus in die Schweiz aus Sicherheitsgründen begehen musste und den die beiden schlussendlich ins Glarnerland führte.

«Fridolins» aus der Sicht eines Flüchtlings

In der Ausstellung «Fridolins» finden die Ausstellungsbesucher geniale Variationen aus den Augen eines Flüchtlings, der längst heimisch und mindestens so patriotisch ist wie andere. «Seine Aufnahmen sind zugleich Ausdruck seiner Liebe zu seiner zweiten Heimat», erklärte Chefredaktor Hösli. Dieser erinnerte sich an den ersten Auftrag, den er damals «Sasi», wie er liebevoll von seinen Kollegen und Bekannten genannt wird, erteilt hatte. Das Thema lautetet «Wintereinbruch im Glarnerland». Überhaupt zieht sich das Thema «Glarus und seine Besonderheiten» beim Fotografen Sasi wie ein roter Faden durch sein ganzes Schaffen. «Wer in seine Heimat verliebt ist, hat für diese ein besonderes Auge», meinte Hösli mit Anspielung auf Sasis genialen Fotos, die noch bis zum 3. Januar 2020 in den Räumlichkeiten von Rhyner & Schmidt zu bestaunen sind. Abschliessend zeigte sich Laudator Hösli felsenfest davon überzeugt, dass man von Fotograf Sasi Subramaniam noch viel hören wird: «Der Name von Sasi Subramaniam muss man sich merken!»

Vom der Kriegsfront ins Glarnerland

Sasi Subramaniam, Jahrgang 1974, hat in der Universität Colombo Journalismus studiert. Er arbeitete während 15 Jahren in Sri Lanka als Journalist und Produzent bei Zeitungen und Fernsehsendern, zehn davon als Kriegsreporter. 2008 flüchtete Subramaniam mit seiner Frau Sunethra Athugalpura in die Schweiz. Heute lebt Sasi mit seiner Frau und ihren beiden Kindern in Mollis. Seit 2010 arbeitet er als Fotograf, Bildredaktor sowie Journalist für die «Glarner Nachrichten» in Glarus. Am MAZ in Luzern, der Schweizer Journalistenschule, hat er Fotografie studiert. Er hat an mehreren Buch- und Fotoprojekten mitgearbeitet. Unter anderem «Lebendiges Glarnerland», «Weinlandschaft Zürichsee», «Zirkus Mugg» und «Schönste Brockis in der Schweiz». Überall, gleich wo, kommt Sasis Liebe zu den Menschen immer wieder zum Ausdruck. So hat der Fotograf mit dem Auge fürs Detail diverse Menschen aus dem Glarnerland, die ihn persönlich beeindruckt haben, bildlich porträtiert.