Gebäudeanalyse und Renovationserfolg

In einem Sonderanlass der Glarner Kantonalbank „Bauen und Renovieren“ in der linth-arena sgu informierten drei Referenten am Donnerstag über energetische Gebäudeanalysen, über „Renovationserfolg“ und über die Farbwahl in der Architektur.



Ist Renovationserfolg planbar: darüber referierte Franz Frefel in der linth-arena sgu in Näfels (Bild: ehuber)
Ist Renovationserfolg planbar: darüber referierte Franz Frefel in der linth-arena sgu in Näfels (Bild: ehuber)

„Drei von vier Schweizerfamilien leben heute in einem Gebäude, das vor 1975 erstellt wurde.“ Dies bedeutet, wie Stephan Bruhin, Bereichsleiter Privatkunden der GLKB, in seiner Begrüssung ausführte, dass ein grosser Renovationsbedarf besteht. Zudem haben sich auch die Wohngewohnheiten laufend verändert. Dies wecke Bedürfnisse in der Wohnung oder beim Gebäude etwas zu verändern. Vor allem die ständig steigenden Oel- oder Strompreise seien ein entscheidender Grund, energiesparende Renovationen in Angriff zu nehmen.

Energetische Gebäudeanalyse

Unter diesem Begriff konnte sich ein grosser Teil der Anwesenden nur schwer ein Bild machen. Der erste Referent, Marcel Blöchlinger, Inhaber von Blöchlinger ThermConTec, konnte darüber kompetent Auskunft geben. Mit der Prüfungsmethode der Thermografie kann mittels Infrarotstrahlen festgestellt werden, wo das jeweilige Gebäude Wärmeenergie verliert. Aufgrund der mit dieser Methode erzielten Ergebnisse kann eine gezielte Renovation ins Auge gefasst oder diskutiert werden. Resultat ist behagliches Wohnen und vor allem reduzieren des Energieverbrauches. Blöchlinger weiter: „Wärme fliesst immer von der warmen zur kalten Stelle“. Anhand verschiedener Analysebildern wurde dies eindrücklich demonstriert.

Ist Renovationserfolg planbar?

Mit dieser Frage beschäftige sich Franz Frefel, Geschäftsführer Casa-Vita/Frefel Hozlbau AG, um die Antwort auch selbst zu geben. Die Renovation eines Gebäudes sollte immer strategisch gut überlegt werden. „Es macht sich im wahrsten Sinne des Wortes bezahlt, vorab die Hausaufgaben zu machen“. Frefel gab dazu auch einige der wesentlichsten bekannt. So das Budget, die energetische wie auch die ökologische Komponente, gesundes Bauen oder der Drang nach Selbstverwirklichung und vieles mehr müssen in die Entscheidung mit eingebunden werden. Weiter führte er aus, dass Bauen immer etwas mit der Zukunft zu tun hat. Bauen ist als Erstes eine Planungsaufgabe, die mit System angegangen werden muss. Ein geplantes und professionelles Vorgehen bereitet über die gesamte Dauer des Renovationsprozesses Freude und schafft gegenseitiges Vertrauen unter den Beteiligten. „Ja, ein Sanierungserfolg ist planbar“ mit dieser Aussage beendete Frefel seinen Vortrag.

Bezug der Farbe zum Menschen

Zu diesem Thema äusserte sich in seinem Referat Prof. Paul Bürki, Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaft Winterthur, indem er mittels eindrücklichen Dias die primären Charaktere der verschiedenen Farben bildlich vorführte. Gelb sei die hellste, lichtvollste aller Vollfarben und wirke erleichtern und befreiend. Rot dagegen sei eine lebendige, unruhige Farbe und habe die Wirkung von erregend, stimulierend aber auch angreifend. Wieder anders die Farbe blau, die eine Auflichtung der dunklen Tiefe darstelle. Die Wirkung dieser Farbe sei entfernend, entspannend und auch beruhigend. Nach diesen drei Vollfarben orientierte Bürki auch über die drei sekundären Charakteren der Vollfarben orange, violett und grün. Auch über die drei Charakteren der unbunten Farben weiss – der hellsten aller Farben und schwarz – der dunkelsten aller Farben. Weiss bietet den andern Farben die Möglichkeit zur Wirkung zu kommen. Schwaz dagegen bringt als Hintergrund die bunten Farben zum Leuchten.

Abgerundet wurde der Anlass durch einen grosszügigen Apéro bei dem das Publikum Gelegenheit hatte, eingehend über das Erfahrene zu diskutieren.