Gelungener Start in Richtung Glarner Lehrplan

Alle Volksschullehrpersonen des Kantons Glarus haben sich während zweieinhalb Tagen gemeinsam weitergebildet. Inhalt war der ab dem Schuljahr 2017/18 gültige «Glarner Lehrplan für die Volksschule», der an dieser Startveranstaltung zum ersten Mal auch inhaltlich thematisiert wurde. An der Kantonsschule in Glarus fanden diverse Referate sowie Workshops zu den verschiedenen Fächern statt. Weiter führte jede Schule vor Ort eine Standortbestimmung durch.



Gelungener Start in Richtung Glarner Lehrplan

Zwischen dem Landsgemeindemontag und dem Mittwoch vor Auffahrt hätten die Glarner Schülerinnen und Schüler eineinhalb Tage Unterricht gehabt. Diese äusserst kurze Schulwoche hat das Departement Bildung und Kultur gemeinsam mit den drei Gemeinden zur Weiterbildung aller rund 500 Volksschullehrpersonen genutzt. Ein abwechslungsreiches Programm führte durch die intensiven Tage.

Regierungsrat und Bildungsdirektor Benjamin Mühlemann eröffnete die Tagung und begrüsste alle anwesenden Lehrpersonen und Schulleitungen. Er betonte Artikeldie Wichtigkeit der Lehrperson im Schulalltag, auch bei den kommenden Veränderungen, und führte die politischen Prozesse im Zusammenhang mit dem neuen Lehrplan aus. Dieser sei als Kompass zu verstehen und die Lehrperson bleibe in ihrer Methodik letztendlich frei. Andrea Glarner und Andreas Karrer vom Departement Bildung und Kultur führten die Anwesenden inhaltlich an das Thema heran. Insgesamt 18 von 21 Kantonen haben bereits ein gutes Jahr nach Vorliegen des Lehrplans 21 beschlossen, einen Lehrplan einzuführen, der auf diesem kompetenzorientierten Lehrplan basiert. Der Kanton Glarus wird mit weiteren acht Kantonen ab Sommer 2017 mit diesem neuen Instrument arbeiten. Ein Lehrplan beschreibt grundsätzlich, was Schülerinnen und Schüler am Ende der Volksschule alles können und bietet dadurch die Grundlage für ein gemeinsames Verständnis von Lernen und Unterrichten. Er ist zudem Planungsinstrument für die Lehrpersonen und Schulen und orientiert auch abnehmende Schulen über die Kompetenzen, die in der Volksschule erreicht werden.

Fachpersonen der Pädagogischen Hochschule Zürich (PHZH) führten die Lehrpersonen in die Kompetenzorientierung in den verschiedenen Fächern ein. Der dadurch entstandene rege Austausch aktivierte auch den Ideenreichtum der vielen engagierten und interessierten Lehrpersonen. Ein höchst interessantes Referat von Herrn Prof. Dr. Rolf Gollob, PHZH, zeigte auf, was es mit dieser Kompetenzorientierung auf sich hat, woher diese kommt und welche gesellschaftlichen resp. kulturellen Aspekte dahinterstehen. Dieses humorvolle und auf einer riesigen Lebenserfahrung basierende anschauliche Referat wurde von den Lehrpersonen mit einem tosenden Applaus quittiert.

Während den zweieinhalb Tagen intensiver Weiterbildung zeigte sich immer wieder, wie interessiert die Lehrpersonen Diskussionen rund um ihr Kernthema – dem Unterricht – folgen und wie angeregt sie sich durch diese diversen Inputs unterhielten. In den Schulteams wird nun aufgrund der Standortbestimmungen weiter am Thema gearbeitet. Zudem findet im Mai 2017 eine Vorbereitungswoche zum neuen Lehrplan statt.

Ende Mai führt das Departement Bildung und Kultur Elterninformationsveranstaltungen in den drei Gemeinden durch. Diese stossen auf grosses Interesse, was die entsprechenden Anmeldungen zeigen. Die Informationsveranstaltungen nehmen grundsätzlichen Bezug zum neuen Glarner Lehrplan. Sie ersetzen die regulären Elternabende der Klassenlehrpersonen nicht, welche für die Zusammenarbeit von Schule und Elternhaus von grosser Bedeutung sind.

Weitere Informationen: www.glarner-lehrplan.ch

Neuer Lehrplan mit Kompetenzorientierung

Der neue Lehrplan für die Volksschule orientiert sich an Kompetenzen. Dabei geht es vorwiegend darum, dass sich die Schülerinnen und Schüler Fähigkeiten und Fertigkeiten aneignen können, welche sie im Alltag brauchen.

Kompetenzen lernt man dadurch, dass man zum Denken angeregt wird und ins Handeln kommt, also etwas tut und man zeigt sie auch im Handeln. Bei bisherigen Lehrplänen ging es darum, welche Inhalte Lehrerinnen und Lehrer unterrichten sollten. Beim neuen Lehrplan geht es jedoch vielmehr darum, was Schülerinnen und Schüler am Ende wissen und können sollen.

Ein Zitat aus dem 17. Jahrhundert beschreibt bereits die Kompetenzorientierung:
«Der Lehrmeister muss imstande sein zu erforschen, ob die Lernenden die Inhalte begriffen haben und ob sie vom Gelernten Gebrauch machen können.»