Gemeinsam für eine lebendige Bergschule Braunwald

In diesen Tagen trafen sich Eltern und Vertreter von Schul- und Gemeinderat zum Austausch von Informationen ber Zukunft und Gegenwart der Primarschule Braunwald.



Gabriel Schiltknecht: mit Feuer bei der Sache (Bild: ast.)
Gabriel Schiltknecht: mit Feuer bei der Sache (Bild: ast.)

Das Treffen war auf Anregung der Vereinigung Pro Bergschule Braunwald zustandegekommen, einer ad hoc gegründeten Interessengemeinschaft junger Braunwalder mit Kindern im vorschul- und schulpflichtigen Alter; Gemeinde- und Schulrat hatten die Eltern der zurzeit die Primarschule besuchenden Kinder zum Gespräch eingeladen. Grund zum Anlass und Auslöser für die Gründung der Vereinigung waren die nicht erst mit der Gemeindestrukturreform zunehmenden Unsicherheiten betreffend Primarschulstandorte, erfolgten doch im Unterland bereits verschiedene Zusammenzüge von Klassen und die Aufhebung einiger Dorfschulen.

Klares Profil erwünscht


Gabriel Schiltknecht gab als Lehrer und Mitglied einer Unterkommission der Umstrukturierung einen ausführlichen Einblick in deren Arbeitsweise. Man sei sich der ausserordentlichen geografischen Situation des nur mit der Bergbahn erschlossenen Braunwalds auch bei den Entscheidungsträgern sehr wohl bewusst. Es gelte nun, für die jeweiligen Schulen ein eigenes Profil zu erarbeiten, wobei Braunwald als unbestreitbare Vorzüge die in diesem Schuljahr bereits vollzogene Integration des Kindergartens sowie eine vielfach erprobte Integrationskraft für Schlüer auch aus schwierigeren sozialen Verhältnissen zu bieten habe. Auch das reichhaltige Angebot ausserhalb der regulären Schulstunden (Englisch, Musikschule, Theatergruppe, diverse Sportaktivitäten) spräche deutlich für die Braunwalder Bergschule. Schulpräsidentin Erika Dürst erläuterte das weit fortgeschrittene Projekt eines betreuten Mittagstisches, von dem Eltern und ihre Kinder in naher Zukunft regelmässig oder auch nur nach Bedarf Gebrauch machen können.

Wohnraum gesucht


Die rückläufige Bevölkerungsentwicklung auch in Braunwald und eine unbersehbare überalterung beeinflussen in grossem Masse die Zukunft auch der Bergschule. Hier ist der Gemeinderat gefordert, die bestehende Attraktivität der Sonnenterrasse zu erhalten und zu erhöhen. Mit einem Vorstoss betreffend der überhöhten Preise der Braunwaldbahn auf der jeder, ob einheimisch oder Gast, ob einmaliger Besucher oder täglich auf die Bahn Angewiesener, den selben Tarif zu entrichten hat ist ein erster Schritt in dieser Richtung getan. Vielen nicht bewusst war die angespannte Wohnungssituation im autofreien Ort. Verschiedene der Anwesenden berichteten von den enormen Schwierigkeiten, zahlbaren Wohnraum für eine mehrköpfige Familie zu finden. Die Frage wurde aufgeworfen, ob die Eigentümer der vielen meist leerstehenden Ferienwohnungen und -häuser Kenntnis hätten von der prekären Wohnungslage. Es wurde auch darauf hingewiesen, dass die Braunwalder Schule gerade von diesen Ferienhausbesitzern oft und grosszügig unterstützt worden ist. Strategien zum Bau bzw. zur Förderung von Erstwohnraum zu erarbeiten muss vordringliche Aufgabe sowohl des auslaufenden Braunwalder Gemeinderates als auch jenes der künftigen Grossgemeinde Glarus-Sd sein. Bedenken, es sei nicht von grossem Nutzen, vor Inkrafttreten der Gemeindestrukturreform noch neue Bestimmungen zu schaffen, wurde der Hinweis entgegengehalten, dass die neu gewählten Behörden sich wohl nicht ungern auf bereits angegangene Arbeiten stützen würden.

Mit Erleichterung durfte mancher der Besucher an diesem Abend feststellen, dass in Sachen Schule in jeder Beziehung und von allen am gleichen Strick gezogen wird. Allgemein wurde auch ein Bedarf zu vermehrter Öffentlichkeitsarbeit Über die lokalen Medien hinaus geortet.

Bevor man sich sptÄ abends trennte, beschloss man, diesen Informationsaustausch in lockerer Abfolge zu wiederholen, sobald neuerlicher Informationsbedarf besteht. ast