General Franz Niklaus von Bachmann war seiner Zeit voraus

Im Beisein militärischer und politischer Prominenz, unter ihnen Bundesrat Ueli Maurer, eröffnete die General-Bachmann-Gesellschaft das Gedenkjahr an die Erinnerung an die Grenzbesetzung im Jahre 1815 mit einer schlichten Feier am Grab des Generals auf dem Friedhof in Näfels. Im Anschluss präsentierte Präsident Fred Herr, Divisionär aD die Broschüre «Grenzbesetzung 1815» und als Highlight begeisterte abschliessend ein musikalisches Feuerwerk der Swiss Army Brass Band in der lintharena sgu das zahlreich anwesende Publikum.



Das schlichte Grab von General Franz Niklaus von Bachmann auf dem Friedhof in Näfels. (Bilder: hasp) GBG-Präsident Fred Heer
Das schlichte Grab von General Franz Niklaus von Bachmann auf dem Friedhof in Näfels. (Bilder: hasp) GBG-Präsident Fred Heer

Im Februar 1815 brach Napoleon überraschend aus seiner Verbannung auf der Insel Elba aus und marschierte mit militärischem Gefolge gegen Paris. Damit wurde die Lage in Europa und damit auch für die Schweiz kritisch. Zum Schutz des Landes mobilisierte die Tagsatzung ihre Truppe und ernannte General Franz Niklaus von Bachmann von Näfels zu ihrem Oberbefehlshaber. Bachmann drang als einziger Schweizer Heerführer in der neuen Geschichte in fremdes Territorium ein, doch der Feldzug in die Franche-Comté darf wegen seines Scheiterns nicht unbedingt als Ruhmesblatt bezeichnet werden. Trotzdem kann die Grenzbesetzung im Jahre 1815 und die Bildung einer eidgenössischen Armee aus 22 Kantonsmilizen in sehr kurzer Zeit als schwierig, aber letztlich erfolgreich bezeichnet werden. Die Energie, mit welcher die damals politische Schweiz ihre Verteidigung an die Hand nahm, fand bei den Alliierten lobende Anerkennung. In sehr Vielem war General Bachmann seiner Zeit voraus. Viele seiner Ideen, darunter auch die Schweizer Fahne mit dem weissen Kreuz im roten Feld, fanden Eingang in den Bundesvertrag von 1815 und später das Militärreglement von 1817.

Bundesrat Ueli Maurer am Grab von General Bachmann


Es steht in den Statuten der der General-Bachmann-Gesellschaft, «die Erinnerung an General Franz Niklaus von Bachmann an der Letz, wach und in Ehren zu halten». Zweihundert Jahre nach der Grenzbesetzung, im Jahre 2015 wurde das Gedenkjahr am späten Freitagnachmittag mit einer schlichten Feier am Grabe von General Franz Niklaus von Bachmann, einer Vernissage mit der Vorstellung der Broschüre «Grenzbesetzung 1815» und einem abschliessenden Gala-Konzert der Swiss Army Brass Band feierlich eröffnet. Viel politische und militärische Prominenz, unter ihnen Bundesrat Ueli Maurer, Chef VBS, die Botschafter Jürgen Meindl aus Österreich und Alexander Golowin aus Russland sowie alt Bundesrat Samuel Schmid beehrten den Erinnerungsanlass. Die Glarner Politprominenz war vertreten durch die Ständeräte Werner Hösli und Thomas Hefti sowie den Regierungsräten Dr. Andrea Bettiga und Beny Mühlemann.

Erinnerungsfeier am Grabe des Generals


Der Präsident der General-Bachmann-Gesellschaft, Divisionär aD Fred Heer, hiess die Gäste auf dem Friedhof in Näfels vor dem Grab von General Bachmann herzlich willkommen. Mit der Niederlegung eines Blumengebindes in der Form eines Schweizerkreuzes, musikalisch umrahmt durch eine Miniformation der Swiss Army Brass Band, gedachten die Anwesenden dem grossartigen Glarner Oberbefehlshaber.

Vernissage für ein einmaliges Dokument


Im Anschluss an die Feierlichkeiten auf dem Friedhof in Näfels fanden sich die Gäste im Panoramasaal der lintharena sgu ein. Dort wurden sie von Gastgeber Martin Laupper, Gemeindepräsident Glarus Nord, herzlich willkommen geheissen. Im Anschluss durften die Anwesenden einem interessanten und hochspannenden Vortrag von GBG-Präsident Fred Heer beiwohnen, der die damaligen kriegerischen Ereignisse der Grenzbesetzung und das taktische Vorgehen beim Feldzug in die Franche-Compté nochmals in Revue passieren liess. Grussnoten überbrachten Regierungsrat Dr. Andrea Bettiga, Vorsteher Departement Sicherheit und Justiz, sowie Bundesrat Ueli Maurer, Chef VBS, der es nicht verkneifen konnte, mit einem verschmitzten Augenzwinkern darauf hinzuweisen, dass die Schweiz damals am Boden war und am falschen Ort gespart wurde. «An der Sicherheit darf nicht gespart werden», lautete das klare bundesrätliche Votum. Mit dem Druck der Broschüre «Grenzbesetzung 1815» mit dem Originalbericht von General Bachmann an die Tagsatzung über die Grenzbesetzung liegt für die Leserschaft ein einmaliges und unvergleichliches Zeitdokument vor.

Musikalisches Feuerwerk mit der Swiss Army Brass Band


Die Swiss Army Brass Band besteht aus Spitzenbläsern der Schweizer Brass-Band-Szene. Die musikalische Leitung der Formation liegt seit Juli 2013 in den Händen von Hauptmann Fabrice Reuse. Der Auftritt der Swiss Army Brass Band auf der Bühne der lintharena sgu war das absolute Highlight der Erinnerungsfeierlichkeiten an die Grenzbesetzung 1815. Im Beisein der prominenten Gäste und viel Publikum entfachte die Swiss Army Brass Band ein musikalisches Feuerwerk, welches das dankbare Publikum nach jedem Vortrag mit tosendem Applaus honorierte.

Vortragsreihe im Freuler Palast


Mit einer kleinen Vortragsreihe will auch das Museum des Landes Glarus 200 Jahre nach der Grenzbesetzung und in Zusammenarbeit mit der General-Bachmann-Gesellschaft das Wirken des grossen Glarners einer breiten Öffentlichkeit näherbringen. Bereits am 25. Juni 2015 referiert Hubert Förster, alt Staatsarchivar aus Fribourg, über das Thema «Generalmajor in königlich-sardischen Diensten». Am Bettagsamstag, 19. September 2015, folgt ein Referat von GBG-Präsident Fred Heer mit dem Thema «Obergeneral der Eidgenössischen Truppe 1815» und last but not least am Samstag, 22. Oktober 2015, referiert Dr. Jürg Stüssi-Lauterburg, Direktor Bibliothek am Guisan-Platz in Bern, über das Thema «Der Krieg von 1802, auch «Stecklikrieg» genannt und General Bachmann». Die Vorträge beginnen jeweils um 19.30 Uhr (Bettagsamstag um 17.00 Uhr) im Rittersaal des Freuler Palastes. Der Eintritt ist frei!