„Generell 5“ begeisterte mit „Red + White“ in Ennenda

Das Brassensemble „Philharmonic Brass Zurich – Generell 5“ mit dem Glarner Musiker Mathias Elmer führte im Gemeindehaussaal Ennenda sein aktuelles Programm „Red + White“ auf. Im ersten Konzertteil kam das Publikum in den Genuss klassischer Werke, die einen Bezug zur Schweiz aufweisen. In der zweiten Programmhälfte dominierten die Genres der modernen Unterhaltungsmusik.



Die Brassband "Philharmonic Brass Zurich - Generell 5" auf der Bühne des Gemeindehaussaals Ennenda mit dem Jubiläumsprogramm "Red + White". (Bild: msteinmann)
Die Brassband "Philharmonic Brass Zurich - Generell 5" auf der Bühne des Gemeindehaussaals Ennenda mit dem Jubiläumsprogramm "Red + White". (Bild: msteinmann)

„Generell 5“ rief, und fast alle kamen: Im gut gefüllten Gemeindehaussaal von Ennenda feierte die Brassformation mit einem Jubiläumskonzert ihr fünfjähriges Bestehen. Die Gruppe ist eine der schweizweit besten auf ihrem Gebiet.

„Schweizer Klassik“

Zum Herausragendsten im ersten Programmteil, der mit „Schweizer Klassik“ überschrieben war, gehörte neben der „Wilhelm-Tell-Ouvertüre“ von Rossini und dem „Ritt der Walküren“ von Wagner sicherlich die moderne Eigenkomposition „Wunderwerk Mensch“ des Band-Trompeters Andi Carniello-Hedinger: Zuerst hört man das Ticken einer Uhr, indem die Begleitung immer die selben Figuren spielt. Rhythmisch-nervös fängt die Komposition in zwei Sätzen an, bevor sie dann hymnisch daherkommt und etwas Erhabenes ausstrahlt. Dissonanzen im Forte künden die Geburt des Kindes an.

Mit von der Partie war am Hackbrett Jonas Kägi: Wie kunstvoll war es eingeflochten in Arthur Honeggers „Psalm 34“ und „Psalm 138“! Kägi, der das Instrument bereits seit 20 Jahren spielt, entlockte ihm mal zarte, mal virtuose Töne und setzte damit so etwas wie einen Gegenpol zu den satten Bläserklängen. Der zweite Satz brachte die Harmonie und Seligkeit zwischen Mutter und Kind zu Gehör.

Begonnen hatte der Abend mit dem „Schweizerpsalm“, der majestätisch und scharf exakte, harmonische Töne im Gemeindehaussaal versprühte. Geschlossen wurde der erste „Akt“ mit drei Kompositionen, die aus einem von „Generell 5“ ausgeschriebenen Wettbewerb als beste hervorgegangen waren. Zu den Werken „Wasserschloss“, „Rundreise“ und „City Life“ wurde im Hintergrund auf Leinwand ein Film, der diese Sujets thematisiert, eingespielt.

„Schwiizermusig“

Der zweite Programmteil war geprägt von zeitgenössischer Unterhaltungsmusik und vielen komödiantischen Einlagen der Band-Mitglieder. In einem selber gedrehten Film stellten sie die Geschichte der Schweiz dar, von der Erfindung des Steinzeit-Alphorns bis hin zum modernen Eidgenossen auf der Suche nach der grossen Liebe.

Eingestiegen wurde mit dem Lied „Là-haut, sur la montagne“, bei dem Thomas Gmünder das Alphorn blies. Darauf folgte der „Generell 5-Rock“, wo es erstmals richtig nach Brassband klang. Dazwischen ertönten immer wieder Furcht einflössende Urschreie. Der Ländler „Birewegge-Polka“ mit Hackbrett und Juchzern und Mathias Elmer am Akkordeon liess einen für einen Moment lang glauben, man sei im Appenzellischen. Ebenfalls auf dem Programm standen das „Guggisberg-Lied“ und der „Schacher Seppli“ des verstorbenen Ruedi Rymann.

Aber auch ganz fortschrittliche Töne erklangen, wie zum Beispiel die Ballade „Heaven“ der Schweizer Hardrock-Band „Gotthard“ sowie der aktuelle Hit „Ewigi Liebi“. Als Zugaben fungierten – als Hommage an die Zürcher Studienzeit der Gruppe – der „Sechseläutenmarsch“ sowie ein Auftritt eines Bandmitglieds als Rapper.

Das Konzert war alles in allem sehr professionell und hielt gekonnt die Balance zwischen den verschiedensten Musikstilen. Beide Programmhälften, die klassische wie die popmusikalische, begeisterten das zahlreich erschienene Publikum sichtlich.