Gespräch mit Dieter Elmer, Direktor der Glarner Regionalbank GRB

Die Glarner Regionalbank kann ein weiteres Mal ein sehr gutes Halbjahresergebnis bekannt geben. glarus24 sprach mit Dieter Elmer, Direktor der GRB über das sehr gute Resultat, die weiteren Zukunftspläne und auch über das vergangene Jubiläumsjahr. Die GRB feierte 2008 ihr 150-jähriges Bestehen.



Schaut auf ein erfolgreiches Halbjahr zurück: Der Direktor der Glarner Regionalbank
Schaut auf ein erfolgreiches Halbjahr zurück: Der Direktor der Glarner Regionalbank

glarus24: Sie können auch dieses Jahr wieder ein sehr gutes Halbjahresresultat präsentieren. Worauf führen Sie diesen Erfolg in erster Linie zurück?

Dieter Elmer: Ich sehe darin vor allem zwei Gründe. Zum einen die Entwicklung in der Bankenlandschaft. Vor gut fünf Jahren hätte man kleinen Banken, wie wir es sind, langfristig kaum Überlebenschancen eingeräumt. Zum andern spürt der Kunde heute, dass er gerade bei einer kleinen Bank sehr gut aufgehoben ist und kompetent beraten wird. Für die GRB spielt dabei der persönliche Kontakt eine wichtige Rolle. Bei uns weiss der Kunde, mit wem er es zu tun hat. Entscheide über Kreditvergaben können von uns nach eingehender Prüfung sehr rasch gefällt werden.

Nicht zu unterschätzen ist in diesem Zusammenhang aber auch die Werbung, welche während unserem Jubiläumsjahr 2008 – 150 Jahre GRB – ins Leben gerufen wurde. Als Bank waren wir bisher immer etwas zu bescheiden und wurden teilweise zu wenig wahrgenommen. Mit der Jubiläumskampagne konnten wir unseren Bekanntheitsgrad in der Glarner Bevölkerung massiv steigern und das trotz eines bescheidenen, unserer Bank angepassten Werbebudgets. Die Textkampagne mit den munteren Sprüchen sowie unser Slogan „sympathisch klein“ fanden durchwegs grossen Anklang.

glarus24: Nach wie vor ist in der Bankenlandschaft international wie national eine teilweise unerfreuliche Bewegung im Gange. Wir denken da in erster Linie an die Verluste der UBS, aber auch an die kürzliche Wertberichtigung der Glarner Kantonalbank. Inwiefern tangieren diese Ereignisse Ihre Bank? Können Sie indirekt oder auch direkt davon profitieren
?

Dieter Elmer: Zu dieser Frage kann ich antworten, dass es ja zwei Bewegungen gibt. Einmal die Grossbankbewegung - sprich UBS - und zum andern - in einem kleineren Rahmen - die Geschichte mit der Glarner Kantonalbank. Bei der UBS handelt es sich um ein Kundensegment, das, würde der Kunde einen Wechsel ins Auge fassen, tendenziell eher wieder zu einer Grossbank geht. Bei der GLKB verhält es sich dagegen etwas anders, da können wir sicher eher profitieren. Wobei der Wechsel einer Bankbeziehung erfahrungsgemäss in der Regel keine spontane Handlung ist, sondern vielmehr das Resultat einen gereiften Prozesses. Aber ich möchte ganz klar festhalten: auch wenn wir teilweise Konkurrenten sind, ist es für uns sehr wichtig, dass die Glarner Kantonalbank weiterhin erfolgreich arbeitet.

glarus24: Ihre Bank kann heute ein ausgezeichnetes Halbjahresergebnis präsentieren. Was sind die weiteren Pläne der GRB und hängen diese mit diesem guten Ergebnis zusammen? Wo liegen die Schwerpunkte der GRB und bleiben diese in den Grundzügen auch für die Zukunft bestehen?


Dieter Elmer: Ich bin bekanntlich schon sehr lange im Bankengeschäft tätig und für mich gilt seit jeher „Schuster bleib bei deinen Leisten“. Man muss das machen, was man kann, und wenn man etwas nicht machen kann, sollte man dazu stehen und dem Kunden empfehlen einen zweiten Partner einzubeziehen. Nehmen wir als Beispiel das Wertschriftengeschäft für institutionelle Kunden. Können wir die Bedürfnisse unserer traditionellen Kundschaft auch in diesem Segment durchaus sehr gut und kompetent abdecken, verhält es sich bei den Anforderungen institutioneller Kunden grundlegend anders. Der technische Aufwand, der in diesem Geschäft betrieben werden muss, ist enorm und für eine Bank unserer Grössenordnung kaum tragbar. Um aber den Bedürfnissen dieser Kunden trotzdem entsprechen zu können, arbeiten wir mit Drittpartnern wie Rahn&Bodmer oder Julius Bär zusammen.

Zu den aktuellen Plänen gehört, dass wir unseren Hauptsitz in Schwanden ausbauen. Dazu haben wir das Nachbargebäude von Kundert Textil erworben, wodurch wir vor allem die Schalterhalle massiv vergrössern können. Ein Schritt, der unbedingt nötig wurde. Im Rahmen dieser Erweiterung ist auch geplant, zusätzliches Personal einzustellen. Man bedenke, dass wir heute an fünf Standorten mit lediglich 17 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern arbeiten, was eine gute Organisation voraussetzt. Zurzeit sind wir so organisiert, dass der gesamte Wertschriftenbereich in Glarus abgewickelt wird, die Logistik und Verwaltung der Bank in Engi. In Schwanden schliesslich wird die gesamte Kreditadministration abgewickelt, dies ist ja auch das Hauptgeschäft unserer Bank.

glarus24: Die GRB feierte im vergangenen Jahr ein sehr seltenes Jubiläum, nämlich 150 Jahre. Wenn Sie das Jubiläumsjahr noch einmal kurz Revue passieren lassen, was waren für Sie die wichtigsten Momente und wie haben die Kunden und Genossenschafter auf die verschiedenen Aktivitäten reagiert?


Dieter Elmer: Wir haben auch hier, trotz dem 150-jährigen Jubiläum, bewusst nicht „geprotzt“ sondern wir haben einen offiziellen Anlass durchgeführt und die Kunden mit kleinen Geschenken belohnt. Der wesentliche Faktor dieser Feier war für mich in der Tat der Erfolg unserer Werbung. Wir haben das Jubiläumsjahr zum Anlass genommen, um unsere Bank wieder einmal bekannt zu machen und um zu sagen, hallo, hier gibt es eine Bank, welche schon so lange im Glarnerland tätig, gesund und stabil ist. Wir unterstützen Jahr für Jahr auch viele Vereine und Institutionen, welche auf unsere Unterstützung angewiesen sind. Das Jubiläumsjahr und die damit verbundene Werbekampagne haben für die Glarner Regionalbank eine sehr grosse nachhaltige Wirkung.

glarus24.ch bedankt sich für dieses offene und sehr informative Gespräch und wünscht der Glarner Regionalbank unter der kundigen Leitung von Direktor Elmer weiterhin viel Erfolg.