Gewinn qualitativ höher als im vergangenen Jahr

Die Glarner Kantonalbank erreichte mit 11 Mio. Franken einen sehr anspruchsvollen Gewinn, der qualitativ höher als im Vorjahr einzustufen ist. Der Rückgang vor allem im Zinserfolg konnte dank reduziertem Geschäftsaufwand und nochmals deutlich geringeren Risikokosten mehr als ausgeglichen werden. Die GLKB verzeichnet den tiefsten Wertberechtigungsbestand seit mehr als zehn Jahren.



Gewinn qualitativ höher als im vergangenen Jahr

«Trotz eines nach wie vor schwierigen Umfelds ist es uns gelungen, den Vorjahresgewinn um 5,4 Prozent zu übertreffen. Dies zeigt, dass sich der hohe Einsatz aller Mitarbeitenden gelohnt hat»,beurteilte GLKB CEO David Becher an der Medieninformation am Dienstag das erreichte Ergebnis. Die Senkung der Risikokosten auf das tiefste Niveau seit mehr als zehn Jahren sowie die tief gehaltenen Personal- und Sachkosten bilden dabei weitere wichtige Erfolgsfaktoren, so Becher weiter.

Umwandlung in eine Aktiengesellschaft

Früher Präsident des Bankrates, heute Verwaltungsratspräsident Martin Leutenegger bezeichnete als herausragendes Ereignis des 126. Geschäftsjahres der GLKB die formelle Umwandlung in eine spezialgesetzliche Aktiengesellschaft, welche am 11. Mai 2010 vollzogen wurde. «Damit wurde ein weiterer Meilenstein der Eignerstrategie des Kantons Glarus und das an der Landsgemeinde 2009 geänderte Kantonalbankgesetzes umgesetzt.» Wie er weiter ausführte habe heute der Regierungsrat der GLKB den Auftrag erteilt, Abklärungen zur Erhöhung des Eigenkapitals um 20 bis 30 Mio. Franken zu treffen respektive Gespräche mit möglichen Investoren zu führen. Mit dieser Erhöhung des Aktienkapitals würde die Bank die gesetzlichen Anforderungen eines Eigenmitteldeckungsgrades von 165 Prozent erreichen. Dadurch würde, so Leutenegger weiter, auch die Flexibilität zur Refinanzierung des strategisch gewünschten, organischen Wachstums näher rücken und man könnte dem Kanton wieder einen Teil des erzielten Gewinns überweisen. «Die Bereinigung der Altlasten aus der verfehlten Expansionsstrategie der Bank in den Jahren 2004 bis 2007 darf mit Ausnahme der Verantwortlichkeitsklagen gegen frühere Bankorgane als abgeschlossen betrachtet werden.» Leutenegger bedankte sich bei dieser Gelegenheit bei den 180 einsatzfreudigen und kompetenten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für das grosse Engagement im Sinne der Bank. «Wir ziehen einen Schlussstrich unter die Vergangenheitsbewältigung.»

Optimierung der Nähe zum Kunden

Er falle, so David Becher, CEO GLKB, gleich mit der Tür in Haus und beginne seine Ausführungen mit der Bekanntgabe des Reingewinnes 2010 von 11 Mio. Franken, womit das Vorjahresergebnis um stolze 5,4 Prozent übertroffen werden konnte. «Qualitativ ist der Gewinn im Jahr 2010 höher als im Vorjahr einzustufen.» Der Bruttogewinn, so Becher, lag 2010 deutlich unter dem Vorjahr. Dabei mussten die grössten Einbussen im Erfolg aus dem Zinsgeschäft in Kauf genommen werden, der sich um 13 Prozent auf rund 33 Mio. Franken verringerte. Erfreulich konnte der Geschäftsaufwand insgesamt gegenüber 2009 nochmals um über vier Prozent reduziert werden. Wie im Vorjahr betrug die Bilanzsumme der GLKB 3,3 Mia. Franken und die Forderungen gegenüber Kunden wurden in Umsetzung der Risikopolitik um weitere 30 Mio. Franken abgebaut. «Die strategische Ausrichtung der GLKB sieht auch in Zukunft eine Intensivierung der Kundenkontakte und damit eine Optimierung der Nähe zum Kunden.» So würden die Prozesse innerhalb der Bank laufend optimiert und die kompetente Beratung an allen Standorten sichergestellt.

Vertrauen in die Bank gestärkt

Wie Martin Dürst, Bereichsleiter Finanz und Logistik. Bekannt gab, habe das Vertrauen der Kunden in die GLKB im vergangenen Jahr wieder erfreulich zugenommen. «Im 4. Quartal konnte ein erfreulicher Zuwachs bei den Kundengeldern verzeichnet werden. Im vergangenen Jahr betrug der Zuwachs etwas mehr als 49 Mio. Franken.»Auch haben sich die Ausleihungen im 4. Quartal trotz weiteren Bereinigungen des Kreditportefeuilles positiv entwickelt. Anschliessend sprach Hanspeter Rhyner, Bereichsleiter Firmenkunden, dass sich die sogenannten Klumpen-Positionen von 151 Mio. Franken seit 2007 auf 56 Mio. Franken 2010 verringert haben. «Die verbleibenden beiden Grosspositionen weisen aber eine gute Bonität mit geringerem Risiko und hoher Stabilität auf.» Abschliessend äusserte sich Armin Landerer, Bereichsleiter Privatkunden, zu den Zielsetzungen. «Unser erklärtes Ziel ist es, die höchste Kundenpräsenz aller Mitbewerber im Kanton Glarus zu erreichen. Wir wollen die erste Adresse im Kanton für Finanzierungen, für das Anlagegeschäft sowie für Vorsorgeberatung und Finanzplanung werden.» Landerer führt seit April 2010 den Privatkundenbereich und fühlt sich im Team der GLKB sichtlich wohl. Am Rande notiert; sämtliche Mitglieder der Geschäftsleitung der Glarner Kantonalbank haben erfreulicherweise ihren Wohnsitz im Kanton.