Gewünscht wird ein vollamtlicher Gemeindepräsident

An einem eher schwach besuchten zweiten Orientierungsabend von Glarus vom vorletzten Mittwoch informierte die Projektgruppe hauptsächlich über die Bereiche Volkrechte/Behörden sowie Schule und Personelles.



Einmal mehr konnte Projektleier Hans Peter Spälti über ein termingerechtes Voranschreiten der diversen Arbeitsgruppen berichten. (Bild: alombardi)
Einmal mehr konnte Projektleier Hans Peter Spälti über ein termingerechtes Voranschreiten der diversen Arbeitsgruppen berichten. (Bild: alombardi)

Hans Peter Spälti, Projektleiter Glarus Mitte, erläuterte in seinen einführenden Worten den aktuellen Stand der Arbeiten in den verschiedenen Teilprojekten. «Jetzt geht es ans Eingemachte», meinte er, nachdem er feststellen konnte, dass in allen Teilprojekten rund 100 Leute arbeiten und die Arbeiten weit fortgeschritten sind und im Terminplan liegen.

Gemeindepräsidium im Vollamt

Christian Marti, Teilprojektleiter Volksrechte/Behörden, erinnerte in seinen Ausführungen an den Entscheid der ersten Gemeindeversammlung vom 12. Dezember 2007, an der sich eine Mehrheit klar für ein Ressortsystem und gegen ein Parlament und Gemeindekommissionen entschieden hat. Nun ging es in der Arbeitsgruppe darum, weitere Schritte vorzubereiten. So befürwortet die Gruppe für Glarus, wie die neue Grossgemeinde heissen wird, ein Gemeindepräsidium im Voll- oder Hauptamt. Damit entschied sie sich gegen einen nebenamtlichen Gemeindepräsidenten, bei dem operativ ein Geschäftsleiter die Verwaltung führen würde. Für den vollamtlichen Gemeindepräsidenten erarbeitete die Arbeitsgruppe ein Anforderungsprofil, das recht hohe Voraussetzungen auflistet. In der Diskussion wurde dann bemerkt, dass hier eine «Superperson» erwartet werde. Tatsache sei jedoch, dass jene Person gewählt werde, die zum richtigen Zeitpunkt in der richtigen Partei sein werde. In der Tat wird dieses neue Amt öffentlich ausgeschrieben, und jede dannzumal in Glarus wohnhafte und stimmberechtigte Person kann gewählt werden. Die Gruppe versucht einer Zufallswahl damit zu begegnen, dass ein überparteiliches Wahlgremium sich auf eine gemeinsame Wahlempfehlung einigen kann.

Andere Arbeitsgruppe

Die Arbeitsgruppe Volksrechte/Behörden befasst sich ferner intensiv mit der Erarbeitung der neuen Gemeindeordnung für Glarus. Grundlage bildet die Muster-Gemeindeordnung der kantonalen Projektarbeit. Die Arbeitsgruppe möchte auf das fakultative Referendum verzichten, dafür die höheren Finanzkompetenzen der Gemeindeversammlung übertragen.

Walter Lüssi informierte über den Bereich Schule. Er durfte erfreut feststellen, dass Glarus auf Grund von Erhebungen in naher Zukunft mit stabilen Schülerzahlen rechnen kann und daher keine grossen Umstrukturierungen zu erwarten sind. Die Gruppe befasst sich ferner mit Kompetenzdiagrammen für Schulleitungspersonen und hat die Infrastruktur und Liegenschaften für den Schulbetrieb erfasst und aufgelistet.

Peter Rufibach schliesslich orientierte über die Arbeitsgruppe Personelles. Diese hat Vorschläge für Personal- und Besoldungsreglemente ausgearbeitet. Die Angestellten der neuen Gemeinde Glarus sollen alle fünf Wochen Ferien bekommen und sich frühzeitig pensionieren lassen können. Die Lohnbänder wurden vom Kanton übernommen. Nach diesen dürfte der vollamtliche Gemeindepräsident 176‘000 Franken im Maximum verdienen.

Hans Peter Spälti machte am Schluss auf das weitere Vorgehen aufmerksam, dass am 27. März eine zweite und am 15. Mai eine dritte ausserordentliche Gemeindeversammlung vorsieht. .Am 1. April ist zudem eine dritte Orientierungsversammlung geplant. Als Reserve ist noch der 26. Juni für eine weitere ausserordentliche Gemeindeversammlung vorgesehen.