Glarner FDP fasst klare Parolen

Klare Parolen der Freisinnigen: Die Delegierten der Glarner FDP fassten am Mittwoch in Glarus klare Parolen zu den eidgenössischen Volksabstimmungen vom 11. März.

 



Glarner FDP fasst klare Parolen. (Bild: zvg)
Glarner FDP fasst klare Parolen. (Bild: zvg)

Zu Beginn diskutierten die Freisinnigen über die umstrittene Wiedereinführung der Buchpreisbindung. Pro-Referent Peter Aebli, Glarus, machte den Auftakt und prognostizierte künftig höhere Bücherpreise, wenn die Vorlage über die Buchpreisbindung abgelehnt würde. Der ehemalige Buchhändler zeigte sich überzeugt, dass ohne Buchpreisbindung die Zukunft der kleinen Buchhandlungen und damit die kulturelle Vielfalt in Sachen Bücher gefährdet sei. Diesen Argumenten widersprach Toni Gisler von der Jungen SVP. Seine Jungpartei hatte zusammen mit den Jungfreisinnigen das Referendum ergriffen. «Der Markt soll den Buchpreis regeln und nicht der Staat», sagte Gisler und appellierte an die freisinnigen Grundwerte. Die Delegierten folgten nach einer kurzen Diskussion den Argumenten von Toni Gisler und beschlossen mit einem Zweidrittelsmehr die Nein-Parole zur Buchpreisbindung.

Nein zur Bauspar-Initiative

Beat Stüssi, Präsident des Glarner Hauseigentümerverbandes, kreuzte in Sachen Bauspar-Initiative die Klingen mit Markus Rhyner, Präsident des Glarner Mieterverbands. Während sich Stüssi überzeugt zeigte, dass die Förderung von Wohneigentum zu mehr Wohlstand für den Mittelstand führe, warnte Rhyner vor hohen Steuerausfällen und bezeichnete die Bauspar-Initiative als neue Subvention. Auch diese Vorlage wurde von den Freisinnigen mit Zweidrittelsmehrheit zur Ablehnung empfohlen.

Keine staatlich verordneten Ferien

Rolf Bless von Travail Suisse Graubünden hatte wahrlich keinen einfachen Stand, als er den Freisinnigen die Initiative «6 Wochen Ferien für alle» schmackhaft machen wollte. Die zunehmende Hektik und die steigende Belastung am Arbeitsplatz würden mehr Ruhezeit und damit Ferien notwendig machen. «Mit 20 Ferientagen bildet die Schweiz das Schlusslicht Europas», erklärte Bless. Ständerat Pankraz Freitag warnte als Contra-Referent vor «staatlich verordneten Ferien». Laut einer Seco-Studie seien 90 Prozent der Arbeitnehmenden mit ihren Arbeitsbedingungen zufrieden. Ein Zwang zu mehr Ferien würde die Arbeitnehmenden in anderen Bereichen einschränken und der Schweizer Wirtschaft insgesamt schaden. Die Freisinnigen folgten den Ausführungen von Pankraz Freitag und beschlossen einstimmig die Nein-Parole zur «Ferien-Initiative».

Ohne Diskussion wurden die Parolen zur Zweitwohnungsbau-Initiative und zur Neuregelung der Geldspiele beschlossen. Landrätin Susanne Elmer, Ennenda, führte kurz in die Vorlagen ein. Während die Zweitwohnungsbau-Initiative einstimmig zur Ablehnung empfohlen wird, sagten die Freisinnigen einstimmig Ja zur Geldspiel-Vorlage.