„Glarner Kopftücher für Südosteuropa“

Erstmals wurde die Mitgliederversammlung des Gönnervereins Glarner Wirtschaftsarchiv im Hänggiturm in Schwanden an einem Freitag durchgeführt. Dies und sicher auch das grosse Interesse an der neuen Ausstellung war sicher Grund der erfreulich grossen Teilnehmerzahl



Eines der vielen bunten Kopftücher die in der neuen Ausstellung im Glarner Wirtschaftsarchiv in Schwanden zu sehen sind (Bild: ehuber) Von links: Frau Dr. Sybille Kindlimann
Eines der vielen bunten Kopftücher die in der neuen Ausstellung im Glarner Wirtschaftsarchiv in Schwanden zu sehen sind (Bild: ehuber) Von links: Frau Dr. Sybille Kindlimann

Es war die letzte Versammlung welche durch den amtierenden Präsidenten Ruedi Jenny geführt wurde. Bereits vor einem Jahr hatte er die Mitglieder darauf hingewiesen, dass er dieses Jahr als Präsidenten zurücktreten werde. Dies war sicher mit ein Grund, dass die Versammlung sehr gut besucht war, denn viele der Mitglieder wollten ihm mit ihrem Besuch persönlich ihren Dank aussprechen.

Neuwahlen und die neue Ausstellung

Mitgliederversammlungen des Gönnervereins dauern in der Regel sehr kurz, so auch dieses Jahr. In seinem Jahresrückblick bedauerte der Präsident, dass es ihm in den verflossenen Jahren nicht glückte, die Mitgliederzahl zu steigern. Anderseits werden für ihn die verschiedenen Ausstellungen, welche jeweils auf grosses Interesse stiessen, stets in bester Erinnerung bleiben. Diskussionslos konnten die verschiedenen Traktanden abgewickelt werden. Wie Jenny erklärte sei es Dr. Heinz Kindlimann gelungen nach verschiedenen Gesprächen einen Nachfolger für ihn zu finden. Als Nachfolger wählte die Versammlung Niklaus Hauser, Prorektor an der Kantonsschule Glarus. Als Nachfolger des zurückgetretenen Sekretärs, Markus Beerli, wählte die Versammlung den Nidfurner Walter Böniger.

„Glarner Kopftücher für Südosteuropa

„Für die Ausstellung arbeiten zum ersten Mal zwei Partner des Wirtschaftsarchivs zusammen und zeigen spannendes Archivmaterial der Firmen Blumer, Schwanden, und Streiff, Insel Glarus.“ Frau Dr. Sibylle Kindlimann schilderte den Anwesenden wie es zu dieser speziellen Ausstellung und Zusammenarbeit gekommen sei. Aus Briefen im Archiv vom GWA sei man darauf gestossen, dass im 19. Jahrhundert Südosteuropa für die Glarner Textilfirmen ein wichtiger Markt war. Zu jener Zeit waren die Glarner Textilunternehmen unerbittliche Konkurrenten auf dem Exportmarkt. In dieser Ausstellung geben nun die beiden gemeinsamen Einblick in ihre Schätze, die Zeugnis von der ausserordentlichen Geschäftstüchtigkeit und Weitblick der beiden glarnerischen Unternehmen ablegen. Das Feuer von Dr. Kindlimann ergriff auch Frau Dr. Helen Oplatka, die seinerseits in den Archiven der Firma Streiff zu forschen begann. „Ich habe mich wie ein Schatzsucher gefühlt und ich habe auch „Gold“ gefunden. Aus den Unterlagen wurde ersichtlich, dass in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts sich ein neuer, interessanter Markt in Südosteuropa eröffnete.“ Sie betonte weiter, dass dank der guten Zusammenarbeit mit dem Team vom GWA eine interessante Ausstellung geschaffen werden konnte. Nebst vielen Stoffmustern, Kopftüchern zeigt die Ausstellung auch viele alte Briefe aus dieser Zeit. Dieser Teil der Ausstellung wurde von Ruedi Jenny gestaltet und wird auch viele Philatelisten, die auch etwas für Textilkunst übrig haben, interessieren. Der Gönnerverein unterstützt diese Ausstellung mit einem namhaften Beitrag.

Vom 27. Juni bis 5. Juli ist die Ausstellung jeden Nachmittag von 14.00 bis 17.00 Uhr geöffnet. Ab 6. Juli bis 30. April 2011 jeweils am letzten Samstag im Monat von 14.00 bis 17.00 Uhr.