Glarner Schützenverein mit Zigerbrüt am Umzug unterwegs

Der offizielle Tag mit einem farbenprächtigen Umzug lockte 25 000 Zuschauer in die Gassen von Aarau. Die Glarner Schützendelegation wurde von Regierungsrat Dr. Andrea Bettiga angeführt. Mit Zigerbrüt, Elmer Citro und einem riesigen Festwagen wurde Werbung fürs Martinsloch betrieben.



Glarner Schützenverein mit Zigerbrüt am Umzug unterwegs

Der Startschuss zum offiziellen Festakt des Eidgenössischen Schützenfests 2010 fiel um 10.00 Uhr morgens aus einer 1875 in Aarau gegossenen Kadettenkanone. Bereits eine halbe Stunde vor diesem standesgemässen Auftakt hatte sich der Festplatz in ein farbenprächtiges Fahnenmeer verwandelt. Standartenträger aller Kantonalen Schiessportverbände hatten ihre Kantonalfahnen mitgebracht. Dazu kam die Zentralfahne des Schweizerischen Schiesssportverbands. Ähnlich wie die Fackel an Olympischen Spielen wandert die Zentralfahne von Veranstalter zu Veranstalter des Eidgenössischen. Schützenfests. Begleitet von einem feierlichen Fahnenmarsch der Stadtmusik Aarau wechselte die Fahne um 10.30 Uhr die Hand vom Organisationskomitee des «Eidgenössischen» 2005 in Frauenfeld zum diesjährigen Aargauer OK.

Prägnante Reden, prominentes Publikum

Vor und nach dieser Fahnenübergabe richteten der Aarauer Stadtammann Marcel Guignard, die Aargauer Regierungsrätin Susanne Hochuli, die Präsidentin des Schweizerischen Schiesssportverbands Dora Andres, der Thurgauer Ständerat Philipp Stähelin, der Aargauer Alt-Regierungsrat und OK-Präsident Ernst Hasler sowie die Bundespräsidentin Doris Leuthard das Wort an die Anwesenden. Die zahlreichen Rednerinnen und Redner beschränkten sich alle auf kurze und prägnante Ansprachen, sodass die rund 500 Personen im Publikum – darunter zahlreiche prominente Vertreter aus Bundesbern und diversen Kantonsregierungen­ bis zum Schluss gespannt zuhörten. Als prominenteste Rednerin trat Bundespräsidentin Doris Leuthard vor die illustre Gästeschar. Sie erinnerte daran, dass das Schützenfest von 1824 in Aarau «eine Initialzündung» für die Gründung des Schweizerischen Bundesstaats von 1848 war. Schon immer habe freiheitliches Gedankengut die Schützenfeste geprägt, die stets «mehr als nur sportliche Ereignisse» gewesen seien. Sie erntete gar spontanen Applaus, als sie sagte, es sei mehr als die perfekte Abwicklung eines gesamtschweizerischen Grossanlasses, die sie bei den Schützen fasziniere: «Sie schiessen zwar scharf, aber bei ihnen muss ich mir im Gegensatz zur eidgenössischen Parteienlandschaft weder vor Heckenschützen noch vor Querschlägern in Acht nehmen.»

Grosser Festumzug

Punkt 14.00 Uhr startete der Festumzug durch die prächtig geschmückte Aarauer Altstadt. Ein Platzregen eine halbe Stunde vor Umzugsbeginn liess die Zuschauer sorgenvoll in den Himmel blicken. Doch der Regen diente nur als willkommene Abkühlung und der ganze zweistündige Korso durch die Altstadt und über den Regierungsplatz konnte bei bester Witterung durchgeführt werden. Im farbenprächtigen Umzug war die Kutsche mit der Bundespräsidentin, diverse Musikgesellschaften, die Kantonalen Schützenverbände, Schützenclubs von Auslandschweizern von Auckland bis Kapstadt, die Vertreter der wichtigen Sponsoren, oder der Branchenverband Aargauer Wein, bei dem auch André Reithebuch, Mister Schweiz 2009, mitlief, der gegenwärtig seinen WK als Fahrer auf dem Areal des Eidgenössischen Schützenfests 2010 absolviert.

Zigerbrüt und Martinsloch

Mit dem grössten Umzugswagen wartet der Glarner Schützenverein mit Dr. Andrea Bettiga als Regierungsrepräsentant und seinem Weibel Fritz Lütschg auf. Der Vorstand des GLKSV samt Jungschützen und Trachtenfrauen hatten alle Hände voll zu tun, um die fast 2000 Zigerbrüt und Elmer Mineralwasser an die vielen Schaulustigen am Strassenrand und Ehrengästen auf der Tribüne zu verteilen. «Ein heikler Moment kam auf, als der grosse Wagen sich nur um Zentimenter unter dem kleineren Stadttor durchzwängen musste. Unser Fahrer Heiri Lienhard hat dies glücklicherweise am Vortag bemerkt und schon mal unter Polizeibegleitung geübt. So viel Applaus und Herzlichkeit habe ich noch nie erlebt», freute sich glksv-Präsident Fredy Lienhard über die gelungene Werbekampagne fürs Martinsloch und für das Eidgenössische Jugendschiessen, welches 2012 im Glarnerland stattfinden soll. Die Tablare mit den Zigerbrüt waren jeweils im Nu leer. Leider konnten wir nicht allen Zurufenden ein Schnäppchen abgeben, so Lienhard weiter.

Im Fernsehen

Der Umzug wird in ganzer Länge am kommenden Sonntag, 11. Juli, 13.10 Uhr im SF 1 ausgestrahlt.