Glarner Umwelt-Agenda in Diskussion

Erneut trafen sich Vertreterinnen und Vertreter von neun Glarner Organisationen aus den Bereichen des Natur-, Umwelt- und Heimatschutzes mit Regierungsrat Robert Marti. Er hatte die Aussprache zur politischen Glarner Umwelt-Agenda angeregt.



Das zweite Treffen zur Glarner Umwelt-Agenda zwischen Regierungsrat Robert Marti (Mitte) und Jakob Marti
Das zweite Treffen zur Glarner Umwelt-Agenda zwischen Regierungsrat Robert Marti (Mitte) und Jakob Marti

Letztes Jahr erklärte sich Regierungsrat Robert Marti, Departement Bau und Umwelt, zu einer Aussprache bereit. So kam es zu einem Treffen mit Vertreterinnen und Vertretern von Pro Natura Glarus, Glarner Heimatschutz, WWF Glarus, Glarner Jagdverein, Glarner Natur- und Vogelschutzverein, Kantonaler Fischereiverband Glarus, SAC Sektion Tödi, VCS Glarus und Naturforschende Gesellschaft des Kantons Glarus. Dabei regte Robert Marti eine weitere Zusammenkunft dieser Art an. Nun fand kürzlich dieses erneute Treffen statt.

Einleitend rekapitulierte Robert Marti die politische Glarner Umwelt-Agenda 2008. Darin waren 13 Themen aufgelistet, die für die neun Organisationen von Interesse waren und einer politischen Lösung bedurften. Robert Marti, in Begleitung von Jakob Marti, Abteilung Umweltschutz und Energie, bemerkte, dass die Anliegen der Agenda zum Teil erledigt werden konnten oder noch in Arbeit sind. Auch aus der Sicht der kantonalen Organisationen sind noch nicht alle Punkte – etwa Inventare, die fehlen – abgehakt. Gemäss der aktuellen Traktandenliste standen unter anderem folgende Themen zur Diskussion:

Gewässerraum

Die „Gefahrenbeurteilung Linh“ scheidet 16 Freihalteräume aus. Die raumplanerische Sicherung dieser Zonen wird eine Aufgabe der Nutzungsplanung der drei neuen Gemeinden sein. Ihnen wird hierzu die neue Richtlinie Naturgefahren zur Verfügung stehen.

Wildtierkorridore an A3

Von den drei Wildtierkorridoren an der A3 gelangt vorläufig eine zur Ausführung, nämlich jene im Hänggelgiessen im Schnittpunkt der Kantone Glarus, St. Gallen und Schwyz. Der Kanton Glarus möchte im Zuge einer erneuten Beurteilung den Wildtierkorridor Biberlikopf beim Bund (ASTRA) zur Sprache bringen.

Naturzentrum Glarnerland

Die Realisierung des Naturzentrums Glarnerland und des Besucherzentrums Tektonikarena Sardona ist schon seit geraumer Zeit im Gespräch. Die kantonalen Organisationen befürworten mehrheitlich eine Zusammenlegung beider Einrichtungen. Regierungsrat Robert Marti möchte eine kantonale Arbeitsgruppe unter der Leitung eines Exponenten der Hochschule Rapperswil zur Koordination der diesbezüglichen Interessen einsetzen.

EnergierichtplanDer Energierichtplan ist derzeit in Bearbeitung. In der entsprechenden Kommission hat eine Vertreterin der Umweltorganisationen Einsitz. Die Frist der ersten Vernehmlassung läuft bis 11. Oktober. Das öffentliche Mitwirkungsverfahren dürfte im Spätherbst eröffnet werden. Mit dem Energierichtplan will der Kanton langfristig den Weg zur 2000-Watt-Gesellschaft beschreiten.