Glaronia mit wenig überzeugendem Start zu Hause

Nach dem Ausfall von Blagojevic und der Verletzung von Passeuse Rroco musste Spielertrainerin de Azevedo Camargo ihr Team völlig umbauen, doch noch nicht alles klappte.



Lenzinger (4) kraftvoll durch den Block und Libera Rentsch sichert ab. (Foto Olga Vartanyan)
Lenzinger (4) kraftvoll durch den Block und Libera Rentsch sichert ab. (Foto Olga Vartanyan)

De Azevedo Camargo musste sich vor dem Spiel entscheiden, ob sie mit der angeschlagenen Rroco als Passeuse beginnen würde, oder Aebli statt als Libera auf der Passposition bringen wollte.Artikel Die Brasilianerin entschied sich für Aebli als Zuspielerin und setzte erstmals Dubs im Angriff ein. Die schlagkräftige gebürtige Deutsche hatte früher schon mit Volleya Obwalden den Glarnerinnen ganz schön zugesetzt. Jetzt wohnt sie im Linthgebiet und hat die Netzseite gewechselt, leidet aber noch unter einem Trainingsrückstand.

Die grossen Lücken im Kader der Glarnerinnen wurden durch die Juniorinnen Sarina Landolt und Nora Rentsch geschlossen, die beide zu Einsätzen kamen. Das neu formierte Team kämpfte beherzt, hatte aber grosse Probleme in Annahme und Verteidigung. Gegen eine so kompakt stehende Mannschaft wie Steinhausen waren dies ganz schlechte Voraussetzungen. Der erste Satz ging dann auch klar an die Gäste, und auch eine erneute Umstellung im zweiten Spielabschnitt vermochte die Annahme nicht zu stabilisieren. Die Missverständnisse häuften sich sogar mit zunehmendem Druck, und Glaronia schaffte es nur mit viel Krampf dagegen zu halten.

Die 2:0-Führung liess dann aber das Gastteam nachlässig werden. Glaronia nutzte die Gelegenheit, und Steinhausen zeigte Nerven. Annahme und Verteidigung der Glarnerinnen waren inzwischen nicht besser, doch im Angriff überzeugten sie. Lenzinger punktete dreimal in Serie, hatte dabei auch etwas Wettkampfglück und entschied den dritten Satz für Glaronia.

Inzwischen hatte man bei den Glarnerinnen erneut umgestellt und Rroco als Passeuse ins Spiel genommen. Ideal wäre nun gewesen, wenn man Aebli als gute Annahmespielerin im Aussenangriff hätte einsetzen können, doch ihr Rücken lässt dies leider nicht zu. So musste man weiterhin bei jedem Service von Steinhausen fürchten, und auch eine 14:11-Führung brachte nicht die nötige Sicherheit. Drei Missverständnisse und schon stand es wieder 16:16. Steinhausen strebte nun resolut den Sieg an, wurde aber durch beherzt kämpfende Glarnerinnen gebremst. De Azevedo Camargo selbst suchte immer wieder den Angriff, Nikolovska war mehrheitlich erfolgreich und auch Marjanovic wurde von Rroco geschickt lanciert. Bis 21:21 hielt Glaronia mit, und man hoffte auf einen weiteren Satz. Dann waren es die Profis im Glarner Team, die über vier Sätze lang die Verantwortung hatten tragen müssen, die in dieser Schlussphase vier vermeidbare Fehler begingen und Steinhausen zum verdienten Sieg verhalfen.

De Azevedo Camargo hat eine Herkulesaufgabe zu lösen. Allerdings wird sie in den nächsten Wochen wieder auf die Juniorinnen Duss und Zwanenburg zählen können, hingegen ist Blagojevic nach einem schlechten medizinischen Befund in dieser Saison nicht mehr einsetzbar.