«Glarus» hebt ab!

Kaum zwei Stunden nach der feierlichen Taufe auf den Namen «Glarus» hob der neuste Airbus A330-300 von Swiss International Air Lines ab in Richtung Muscat, der Hauptstadt des Oman. Zuvor taufte die Glarner Gemeindepräsidentin Andrea Trümpy den neuen «Vogel» auf den Namen der Hauptstadt des Kantons Glarus.



Andrea Trümpy
Andrea Trümpy

Lange Zeit war es Tradition, dass die neuen Flugzeuge der Swiss Air Lines Namen von Schweizer Bergen erhielten. Mit dieser Tradition wurde nun gebrochen und seit Neustem erhalten sie Namen von Schweizer Hauptorten. Diese Ehre kam nun am Mittwoch Glarus, der Hauptstadt des Kantons Glarus zuteil. «Mit dieser Namensgebung wird der Name Glarus in Zukunft in die weite Welt hinausgetragen.» Marcel Klaus, Chief Financial Officer, zeigte bei diesen Worten auf den neusten Airbus der Swiss: «Er glänzt nicht nur wie neu, er ist neu und kommt frisch aus dem Werk in Toulouse.»

Grosser Bahnhof im Flughafen

Dass ein neues Flugzeug auf einen Namen aus dem Garnerland getauft wird, zählt sicher nicht zur Regel. Umso grösser war die Freude, dass die Swiss sich entschied, dem neusten Airbus A330-300 den Namen der kleinsten Hauptstadt der Schweiz zu geben. So war auch nicht verwunderlich, dass eine grosse Delegation aus Glarus den Weg nach Kloten unter die Räder nahm, um an diesem einmaligen Taufakt teilzunehmen. Die Spannung war auf jeden Fall gross und auch eine gewisse Nervosität war unter den Teilnehmern aus Glarus zu spüren. Bis das neue Flugzeug auf dem mit grossen Lettern der Name «Glarus» zu sehen war, musste zuerst noch ein Sicherheitscheck absolviert werden. Trotz dieser Feier, die Sicherheitskontrolle auf dem Flugplatz wurde strikte eingehalten. Dann endlich war es so weit, majestätisch präsentierte sich das moderne Flugzeug den staunenden Gästen aus dem Glarnerland.

«Glarus» fliegt in die weite Welt

Zu Beginn der Taufe gab Klaus einige Details zum Flugzeug Glarus bekannt. «Dieses Flugzeug ist eines von insgesamt neun Flugzeugen von diesem Typ, der die bestehende Flotte ablösen wird.» Wie er weiter ausführte, bietet dieses Flugzeug Platz für 218 Passagiere, davon acht in der ersten Klasse und 45 in der Business-Klasse. Das Flugzeug ist 64 Meter lang und hat eine Spannweite von 60 Metern und es hat einen Listenpreis von über 150 Mio. Dollar. Swiss geht davon aus, dass dieses Flugzeug rund einhundert Arbeitsplätze generiert. «Nach der erfolgten Taufe wird ‹Glarus› erstmals auf einem Flug nach Muscat eingesetzt. Vorgesehene Startzeit ist 13.15 Uhr.» Zuvor, so Klaus, haben die Gäste aber noch Gelegenheit, das Cockpit und die modernen, komfortablen Passagierräume zu besichtigen.

Der offizielle Taufakt

Nach Klaus richtete Jürg Dinner, Managing Director, das Wort an die Gäste aus dem Glarnerland. «Für mich ist es heute eine ganz besondere Ehre an dieser Taufe teilzunehmen, ist doch mein Heimatort, und so steht es auch in meinem Pass, Glarus.» Bereits früher trug mit «Fridolin» ein Airbus einen Namen aus dem Glarnerland, erklärte Dinner weiter. «Flugzeuge bilden immer wieder Brücken zwischen den Leuten, Kulturen und insbesondere auch der Wirtschaft.» Immer wieder wurden die Reden durch den Lärm startender Flugzeuge unterbrochen. Erstaunlich, in welch kurzen Abständen sich Maschinen aus allen Herren Ländern in die Lüfte hoben. Mit dem Glarner Balz Zimmermann, der 1921 zusammen mit Walter Mittelholzer die Swissair gründete, hat das Glarnerland stets einen Beitrag zur Schweizer Luftfahrt geleistet. Er übergab anschliessend das Wort an die «Taufgotte», Gemeindepräsidentin von Glarus, Andrea Trümpy. «Ich war schon an anderen Orten Taufpatin, aber ein so grosses Patenkind hatte ich noch keines, auch nicht so ein schweres, und gottseidank muss ich es nicht auf die Arme nehmen.» Um das neue, glänzende Flugzeug zu schonen verzichtete sie, die Champagnerflasche auf dem Rumpf zu zerschlagen und liess es mit einem Begiessen des Airbus bewenden.


Bei der Besichtigung des Flugzeuges kamen die Gäste aus dem Staunen nicht heraus. Diese Grösse, dieser Komfort und Eleganz überraschte alle. Viele wären am liebsten nicht mehr ausgestiegen und mit diesem Airbus mit dem Namen «Glarus» in die weite Welt hinausgeflogen. Beim abschliessenden Apèro auf der Zuschauertribüne wurde noch intensiv diskutiert, auch hier war immer wieder der Lärm startender und landender Flugzeuge zu vernehmen. Ein gutes Zeichen, dass der Flugplatz Kloten und auch die Swiss Air Lines lebt.