Glarus setzt auf Familien und hofft auf Fachkräfte

Das Departement Bildung und Kultur des Kantons Glarus ist der Familienplattform Ostschweiz beigetreten. Seine Ziele sind klar: Einerseits sollen die familiären Rahmenbedingungen für Fachkräfte verbessert, andererseits Firmen zum Nachahmen animiert werden.



Geschäftsführerin Corinne Indermaur besiegelt mit Andrea Glarner (Bildmitte) und Lisa Alvarez von der Fachstelle Familie die Partnerschaft zwischen der Familienplattform Ostschweiz und dem Kanton Glarus. (Bild: zvg)
Geschäftsführerin Corinne Indermaur besiegelt mit Andrea Glarner (Bildmitte) und Lisa Alvarez von der Fachstelle Familie die Partnerschaft zwischen der Familienplattform Ostschweiz und dem Kanton Glarus. (Bild: zvg)

«Familienfreundlichkeit ist ein Standortfaktor», stellt Regierungsrat Benjamin Mühlemann klar. «Der Kanton Glarus mit seiner fantastischen Bergkulisse ist eine einzigartig schöne Region – hier lässt es sich wohnen, wie in den Ferien. Umso besser ist es, wenn auch noch die Rahmenbedingungen für die berufliche Tätigkeit stimmen.» Mit dem Beitritt zur Familienplattform Ostschweiz (FPO) möchte der Vorsteher des Departements Bildung und Kultur diese Rahmenbedingungen weiter stärken, denn: Wenn sich der Kanton für Familienfreundlichkeit einsetze, habe das auch Signalwirkung für die Wirtschaft.

Fachkräftepotenzial ausschöpfen


Der Kanton Glarus setzt konsequent auf moderne Arbeitsbedingungen. So wurde an der letzten Landsgemeinde der fünftägige Vaterschaftsurlaub für Kantonsangestellte angenommen. Benjamin Mühlemann, der selber eine junge Familie hat, betont, dass familienfreundliche Strukturen schlicht ein Zeichen der Zeit seien. Dazu gehörten neben flexiblen Arbeitgebern auch ein gutes und bezahlbares Angebot für familienergänzende Kinderbetreuung. Genau hier sieht das Departement auch die Stärken der Familienplattform Ostschweiz. Die kantonale Fachstelle Familie profitiert vom breiten Netzwerk der FPO und kann Familien und Arbeitgeber noch umfassender über bestehende Angebote informieren. Zudem heisst es im Departement, dass sich mit einem guten Netz an Kinderbetreuungsangeboten letztlich das Fachkräftepotenzial der Wirtschaft besser ausschöpfen lasse.

Neue statt parallele Angebote


Andrea Glarner, die als Hauptabteilungsleiterin Volksschule und Sport für Familienfragen zuständig ist, weist noch auf einen anderen Aspekt hin: «Neben der Kinderbetreuung können wir mit dem Beitritt zur FPO auch unser Know-how in der Altersbetreuung steigern. In diesem Bereich wirken familienfreundliche Strukturen kostenhemmend.» Sie erhofft sich letztlich sogar die Entstehung neuer Angebote. Eine einfach zugängliche Angebotsübersicht, wie sie das Internetportal der FPO bietet, fördere nämlich die Entstehung neuer alternativer Angebote anstelle von parallel geführten. FPO-Geschäftsführerin Corinne Indermaur hebt zudem hervor, dass «die Mitarbeitenden der kantonalen Verwaltung nun unsere Beratungsdienstleistungen per sofort kostenlos in Anspruch nehmen können». Sie ist überzeugt: «Der betriebswirtschaftliche Nutzen und der Wert für die Volkswirtschaft werden langfristig bedeutend sein.»