Glarus und Graubünden spannen noch mehr zusammen

Die Kantone Glarus und Graubünden haben mit einer Vereinbarung eine enge Zusammenarbeit im Bereich Veterinär- und Lebensmittelbereich beschlossen. Die Landsgemeinde 2014 hat dazu die Voraussetzungen geschaffen.



Orientierungsversammlung in Ennenda unter der Leitung von Landesstatthalter Dr. Rolf Widmer. (Bilder: alombardi) Gut besuchte Orientierungsversammlung in Ennenda mit Personen
Orientierungsversammlung in Ennenda unter der Leitung von Landesstatthalter Dr. Rolf Widmer. (Bilder: alombardi) Gut besuchte Orientierungsversammlung in Ennenda mit Personen

In 16 Kantonen sind der Veterinär- und Lebensmittelmittelbereich in einem gemeinsamen Amt zusammengelegt. Dies erklärte Landesstatthalter Dr. Rolf Widmer an einer Orientierungsversammlung vom Donnerstagvormittag in Ennenda. Zu diesem Anlass waren Landwirte, Metzger und weitere Personen, die mit dem Veterinär- und Lebensmittelbereich zu tun haben, eingeladen worden.

«Nur noch sechs grössere Kantone haben neben Glarus einen eigenen Veterinärdienst», erklärte Widmer. Wegen der wachsenden Anzahl von EU-Normen und -Richtlinien sowie Vorgaben des Bundes im Veterinärwesen und der anstehenden Pensionierung von Kantonstierarzt Dr. med. vet. Jakob Hösli musste nach einer neuen Lösung gesucht werden. Zudem habe die Effizienzanalyse «ligth» empfohlen, man solle nach zusätzlichen personellen Ressourcen suchen. Für eine Zusammenarbeit im Veterinär- und Lebensmittelbereich mit andern Kantonen hat die Landsgemeinde 2014 grünes Licht gegeben.

Mit Graubünden einig geworden

Also machte sich der Kanton auf die Suche in anderen Kantonen. Negativ verliefen die Verhandlungen mit einer Erweiterung beim Interkantonalen Labor (IKL) mit den Kantonen SH, AR, AI um einen gemeinsamen Veterinärdienst. Auch scheiterte der Versuch zum Beitritt zum Laboratorium der Urkantone (LdU) mit den Kantonen UR, SZ, OW, NW. Positiv verliefen die Verhandlungen mit dem Kanton Graubünden, mit dem in andern Bereichen schon eine enge Zusammenarbeit mit Glarus besteht. So überträgt Glarus die Vollzugsaufgaben im Veterinär-, Lebensmittel- und Chemikalienbereich nun an den Kanton Graubünden, und der Kantonstierarzt und -chemiker von Graubünden amten in gleicher Funktion für Glarus. «Die Zusammenarbeit soll geprägt sein von gegenseitigem Respekt und Synergien werden genutzt», sagte Widmer.

Veterinärwesen schon ab März 2016

Der Vollzug werde nach Glarner Recht gehandhabt, fuhr der Redner fort. Für das Veterinärwesen ist das Inkrafttreten schon auf den 1. März 2016 festgelegt worden. Für den Lebensmittel- und Chemikalienbereich geschieht dies auf den 1. Januar 2018. Am Schluss seiner Ausführungen dankte der Landesstatthalter dem zurücktretenden Kantonstierarzt Jakob Hösli für seinen jahrelangen unermüdlichen Einsatz und überreichte ihm einen Blumenstrauss.

Hösli seinerseits dankte seiner Frau, die ihm stets den Rücken frei gehalten habe. «Ich habe diese Aufgabe während 33 Jahren gerne gemacht.» Der scheidende Kantonstierarzt blendete zurück auf die verschiedenen Krankheiten und Seuchen im Tierbereich, mit denen er sich in den vielen Jahren befassen musste. Die Entwicklung im Veterinärbereich sei mit den zahlreichen neuen Gesetzen und Verordnungen durch die EU extrem vielseitiger, aber auch interessanter geworden, sagte Hösli weiter.

Der nun neu für Glarus zuständige Leiter des Veterinär-, Lebensmittel- und Chemikalienbereichs des Kantons Graubünden (ALT), Dr. med. vet. Rolf Hanimann, freute sich über diese engere Zusammenarbeit. In einem Kurzvortrag schilderte er Organisation und Struktur seines Amtes, die nun auf den Kanton Glarus ausgeweitet werden. Als Kantonstierarzt- Stellvertreter von Graubünden amtet Dr. med. vet. Giochen Bearth. Ab 2018 wird der Bündner Kantonschemiker Mathias Beckmann diese Aufgabe auch für das Glarnerland übernehmen.