«Glückssachen» im Gartenflügel Ziegelbrücke

«Glückssachen» als Titel einer schon fast vorweihnächtlichen Ausstellung lässt gewiss aufhorchen. Das tönt so positiv, heiter, zeugt von Unbeschwertheit und die Lust am künstlerischen, wechselvollen Schaffen.



die ihre «Glückssachen» im Gartenflügel Ziegelbrücke präsentieren. (Bilder: p.meier)
die ihre «Glückssachen» im Gartenflügel Ziegelbrücke präsentieren. (Bilder: p.meier)

Die so entstandenen Arbeiten sind seit dem 2. November an wundersamer, fast meditativ stimmender Umgebung präsentiert. Sie sind zum Teil auf ungewohnte Art entstanden – gedacht wird an die Stoffnastücher, die weit weg vom gewohnten Gebrauchsgegenstand sind, an den Wänden prangen und zum Teil gar geheimnisvolle Botschaften bergen. Entstanden sind diese gar besonderen Tüchlein, zuweilen knallig leuchtend, dann auch in diskretem Farbgefüge mit nicht immer auf den ersten Blick verständlichen Botschaften, nach langen Reisen zwischen Stadt und Land Rahel Opprecht erzählt gar beseelt, wie sie die unfertigen Bilder an Ingrid Käser geschickt habe, wie alles mit einem weiteren Arbeitsschritt wieder bei ihr angekommen sei und wie das Hin und Her zum fertigen Inhalt geführt habe. Rahel Opprecht (geb. 1970) lebt und arbeitet in Hätzingen, Ingrid Käser (1976) hat ihren Lebensmittelpunkt in Zürich. Beide wurden mit verschiedenen Anerkennungspreisen ausgezeichnet. Rahel Oppliger wendet sich liebend gerne dem textilen Schaffen, der Malerei, Drucktechniken und dem Zeichnen hin, Ingrid Käser gibt Zeichnungen als Lieblingsmedium an. Das Betrachten dieser zuweilen überbordenden, heiteren Vielfalt braucht gehörig Zeit. Es werden zumeist kecke, nicht immer deutbare Geschichten, Träumereien, Farbreichtum wach.

Andreas Müller (geb. 1975) lebt und arbeitet in Glarus. Sein Schaffen betrifft im Gartenflügel zum Teil märchenhafte, stille Fotos, die von gar subtilem Betrachten Zeugnis ablegen, von keckem gestalterischem Reichtum, wenn man an die verfremdete Klassenfoto denkt. Für ihn handelt es sich laut eigenem Bekunden dann um Glücksmomente, wenn er Satire, Sarkasmus, Zynisches und Schalk in sein Schaffen einbringen kann. Er befasst sich nachhaltig mit Fotografien, Objekten wie die Galaxien in der Box und Videoarbeiten.

Eva Oertli (geb. 1964) lebt und gestaltet in Ennenda. Oft hört man am Bahnübergang nach Ennenda nachhaltiges Hämmern, Schleifen und andere Geräusche, die stets mit dem Bearbeiten von Stein zu tun haben. Und es entstehen wundersame, zauberhafte aus Lehm gebrannte, so elegante und formschöne Stelen, markante am Boden liegende Früchte, ein Sitz für den Fakir, wundersam feine Alabasterobjekte, mit samtiger Oberfläche, spannenden Ausmündungen, es thront im kleineren Teil der Galerie ein Komet. Es sind derart perfekte Objekte, die Ruhe, Abgeklärtheit und Stolz in sich zu bergen scheinen.

Die Ausstellung ist bis zum 15. Dezember an Wochenenden ab 16.00 bis 18.30 Uhr geöffnet. Nach Vereinbarung sind via Telefon 055 610 36 07, [email protected] andere Besuchszeiten durchaus möglich.