Grüne befürworten Kompostierung statt Verbrennung

Die Grünen der Gemeinde Glarus haben die Wasserverordnung, die Abwasserverordnung und die Abfallverordnung diskutiert. Sie haben sich – bis auf einen Punkt – für die Annahme dieser Vorlagen an der dritten ausserordentlichen Gemeindeversamm-lung ausgesprochen. Sie werden einen Antrag zum Thema der Garten- und Rüstabfälle stellen, der den Standard des Sammelangebotes in Ennenda erhalten soll.



Garten- und Rüstgut ist kein Abfall. (Bild: ehuber)
Garten- und Rüstgut ist kein Abfall. (Bild: ehuber)

An der kürzlich durchgeführten Mitgliederversammlung unter der Leitung von Edith Marti, Co-Präsidentin, behandelten die Grünen der Gemeinde Glarus die Verordnung über die Wasserversorgung, jene über die Siedlungsentwässerung und jene über die Abfallbeseitigung. Zu reden gaben auch die zugehörigen Gebührenordnungen. Die Frage, ob die jeweilige Tarifstruktur mit einer Grundgebühr und einer Mengengebühr verursacher- und umweltgerecht sei, wurde positiv beantwortet.

Bis auf einen Punkt können die Grünen den insgesamt sechs Vorlagen zustimmen. Sie werden sich an der dritten ausserordentlichen Gemeindeversammlung vom 15. Mai für ein Angebot zur Kompostierung oder anderweitigen Wiederverwertung von Garten- und Rüstabfälle einsetzen, welches für alle Einwohnerinnen und Einwohner ohne besonderen Aufwand nutzbar ist. Das Angebot soll den Standard wie heute in Ennenda erfüllen, wo das Grüngut an dezentralen, gut zu Fuss erreichbaren Stellen gesammelt und sachgerecht der Kompostierung zugeführt wird. Selbstverständlich ist auch für die Grünen die private Kompostierung die beste Lösung. Diese ist aber nur einer Minderheit möglich.

Die in der Abfallverordnung vorgesehene Containerlösung mit Entsorgungsmarken ist für den Durchschnittshaushalt umständlich und aufwändig. Sie wird deshalb heute von vielen Haushalten in Glarus gar nicht in Anspruch genommen – mit der Folge, dass organisches Material im Abfallsack und letztlich in der Kehrichtverbrennungsanlage landet.

Garten- und Rüstgut ist kein Abfall. Grünzeug mit dem Hauskehricht zu verbrennen, ist ökologisch und ökonomisch unsinnig. Immerhin werden in der Schweiz jährlich etwa eine Million Tonnen zentral oder privat kompostiert. Dennoch werden jährlich noch immer 500'000 Tonnen organisches Material in Kehrichtverbrennungsanlagen den Flammen übergeben. Das entspricht etwa einem Viertel der Gesamtkehrichtmenge!


Seit dem Deponierungsverbot ist die Optimierung der Grüngutverwertung eine wichtige private und öffentliche Aufgabe. Eine gut organisierte Grüngutverwertung ist letztlich kostengünstiger als die Verbrennung in der Kehrichtverbrennungsanlage. Ausserdem besteht die umweltrechtliche Vorgabe, dass wo möglich die Verwertung der Entsorgung vorzuziehen ist. Organisches Material lässt sich biologisch wiederverwerten und erzeugt, wenn richtig gemacht, ein wertvolles Endprodukt: Qualitätskompost. Dieser ist ein wichtiger Humusbildner, natürlicher Bodenverbesserer und Dünger.

Vorstellbar ist auch, dass künftig organische Abfälle zur Erzeugung von Biogas genutzt werden. Dies liesse sich bei einer grösseren Sammelmenge realisieren, was wiederum ein gutes öffentliches Sammelangebot voraussetzte.